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Die Grabinschrift ist nicht erhalten
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* 9.6.1731 (Amberg)
† 22.6.1827 (München)
Geheimrat
Bekanntmachungen.
(Den Direktor von Dreern betreffend.)
Wir Maximilian Joseph, von Gottes Gnaden König von Bayern.
Wir haben beschlossen, die ferneren Lebens-Jahre des dem Staate seit 54 Jahren mit ausgezeichneter Thätigkeit, Treue und Anhänglichkeit dienenden Direktors der hiesigen Landesdirektion, Maximilian von Dreern, von den Beschwernissen der öffentlichen Geschäfte zu befreien, und demselben die schonende Ruhe zu gewähren, auf welche er, mit belohnendem Rückblicke auf sein mit rastlosem Eifer geführtes Geschäfts-Leben, so gerechte Ansprüche hat.
Indem Wir anbei diesem verdienten Staatsdiener den bisher genossenen vollen Gesamtgehalt belassen, wollen Wir zugleich demselben, als einen öffentlichen Beweis Unserer besonderen allerhöchsten Zufriedenheit, den Karakter eines wirklichen geheimen Raths verleihen.
Auch behalten Wir uns vor, seine Geschäfts-Erfahrung und Rathschläge in besonderen Fällen ferner zu benüzen.
München den 25. August 1808.
Max Joseph.
Freiherr von Montgelas.
Auf königlichen allerhöchsten Befehl
von Flad.
Königlich-Baierisches Regierungsblatt. München; Mittwoch, den 14. September 1808.
Tages-Neuigkeiten.
Der ehrwürdige und älteste Veteran der Staatsdiener Bayerns, nach welchem Graf von Preising etc. und unser Gesandte, Kardinal von Häfelin, die älteren sind, geheime Rath, Kommenthur des Civil-Verdienstordens der Krone, Maximilian Edler von Dreern feyerte den 9. dieses seinen 98sten Geburtstag. Bei diesem Hausfeste übergab er seinen Freunden eine gedruckte von ihm noch in so hohem Alter verfaßte Sammlung Anagramata, wovon die Hälfte lateinisch und die andere deutsch, und von vielem Witze ist. Dieser Greis widmete bisher stets seine Muse noch verschiedenen, theils humoristischen, theils ernsten Arbeiten, welche bereits zu einer merkwürdigen Sammlung angewachsen, Achtung und Aufmerksamkeit verdienen.
Der Bayerische Volksfreund Nro. 70. München; Dienstag, den 12. Juni 1827.
Posaunen-Töne
bei der Beerdigung des k. b. geheimen Rathes Maximilian von Dreern,
geboren zu Amberg am 9. Juni 1731, gestorben am 22. Juni 1827.
Ein Sonett.
(Abgedruckt im Volksfreunde Nr. 77 vom Jahre 1827.)
Ein edler Mann wird nun zur Gruft getragen
Ihr weinet Freunde? Hemmt des Schmerzes Klagen,
Sein Streben nach Vollendung ist gelungen,
Er hat sich der Diaren Huld errungen!
Im kühnen Flug hat Wahrheit er gesungen!
Der Greis ist in das Heiligthum gedrungen,
Um frei der Wanen Weisheit unsern Tagen
In Teut’s und Roma’s Versekunst zu sagen.
Der ernste Staatsmann folget ihm zum Grabe:
Den Freund und Skalden mit gebleichtem Haare,
Den Armen selbst vereint am Ziel‘ – der Glaube!
Ihn rief zur Ruhe nach gebroch’nem Stabe
Der Friedensgott, und legt auf seine Bahre
Den Bardenkranz aus frischem Eichenlaube.
Josef Sutner: Vermischte Schriften. München, 1828.
D. 22. zu München der Veteran der königl. baier. Staatsdiener, der königl. Geheimerath Maximilian Edler von Dreern, Comthur des Civilverdienstordens der baier. Krone, nachdem er erst am 9. Juni d. J. seinen 98. Geburtstag gefeiert hatte, bei welcher Gelegenheit er seinen Freunden eine, noch in diesem hohen Alter verfaßte Sammlung lateinischer und deutscher Anagrammata voll Witz und Laune gedruckt übergab. Er war der Sohn des Archivars D. zu Amberg, geb. 1731, ward dort und zu Altdorf unterrichtet, 1754 Reg.-Sekretär zu Amberg, 1764 Landrichter zu Neunburg vorm Wald, 1772 unter der Regierung Max Josephs III. wirklicher und wichtiger Hofkammerrath mit 1200 fl., 1775 Fundations-Güter-Deputationsrath zugleich mit 300 fl. besondern Gehalts, d. 9. Febr. 1775 geadelt wegen seiner Verdienste, ohne sein Verlangen, 1781 Ober-Landes-Regierungsrath, als solcher öfters wegen wichtigen Landesgränze-Irrungen und anderer Civil- u. Criminalfälle als Specialkommissär abgeordnet, d. 23. April 1799 2r Direktor d. Gen L. Dir. in Polizeisachen mit 3000 fl., d. 17. Mai 1804 als Jubiläus im Staatsdienste mit einer großen goldnen Ehrenmedaille von Sr. kurf. Durchl. beehrt und in Anwesenheit aller Räthe etc. unter größter Feierlichkeit im Kollegialraths-Zimmer sowohl als im königl. Regierungsblatte mittels allerh. Rescripts öffentlich belobt, d. 19. Mai 1808 Ritter des Civilverdienstordens u. d. 25. Aug. 1808 mit ausgezeichneten Belobungen wirkl. geh. Rath, zugleich aber als bekanntlich ältester Staatsdiener im ganzen jetz. Königreiche Baiern in den wohlverdienten Ruhestand mit ganzem Gehaltsgenusse zur notwendigen Abwartung seiner Gesundheit unter der ehrenvollen Bedingung gesetzt, daß Se. Maj. der König sich vorbehalte, seine Geschäftserfahrung und Rathschläge in besondern Fällen zu benutzen. Er wurde d. 8. Nov. 1812 sammt der von ihm mit landesherrlicher Genehmigung an Kindesstatt angenommenen Johanne Wisgerin bei der Klasse der Edlen bestätigt.
Neuer Nekrolog der Deutschen. Ilmenau, 1829.