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Joseph von Radspieler
* 1819 † 1904
Maria von Radspieler
* 1818 † 1896
Klara Radspieler
* 1845 † 1868
Maria Radspieler
* 1842 † 1908
Franz Radspieler
* 1845 † 1920
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Imhof, Johann von, Dr. phil.; 26.7.1758 (Reißbach/Ndb.) – 11.4.1817 (München); Katholischer Geistlicher und Physiker
Radspieler, Franz; 1845 – Juni 1920 (München), 74 Jahre alt; Vergolder und Kommerzienrat
Radspieler, Josef von; 12.8.1819 (München) – 2.3.1904 (München); Magistratsrat
Radspieler, Klara (vh) / Steiner (gb); 1845 – 8.9.1868 (München); Vergolders-Gattin
Radspieler, Maria; 1842 – 1908
Radspieler, Maria von; 1818 – 1896
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* 26.7.1758 (Reißbach/Ndb.)
† 11.4.1817 (München)
Katholischer Geistlicher und Physiker
1. Maximus v. Imhof, Professor der Physik und Chemie, Hofbibliothekar und geistlicher Rat, geboren am 26. Juli 1758 zu Reisbach bei Dingolfing in Niederbayern, wo sein Vater das Schuhmacherhandwerk und eine Krämerei ausübte. Den ersten Unterricht im Latein erhielt der junge Imhof in seiner Heimat; zwölf Jahre alt, setzte er dann seine Studien mit Auszeichnung in Landshut fort, und da er von seinen Eltern in keiner Weise unterstützt werden konnte, mußte er sich durch Singen in einer dortigen Klosterkirche seinen Unterhalt erwerben.
Mit 22 Jahren trat er in das Augustinerkloster zu München ein, dessen Gebäulichkeiten die Justizbehörden seit der Säkularisation bis zur Einweihung des neuen Justizpalastes (1897) inne hatten. Er erhielt den Klosternamen »Maximus«. Sein Taufname war »Johann«. Im Jahre 1782 zum Priester geweiht, oblag er noch eifrig dem Studium der Philosophie und Theologie, so daß er schon im Jahre 1786 in seinem Kloster als Lektor der Philosophie, Mathematik und Physik erfolgreich wirken konnte. Seine Ordensoberen übertrugen ihm im Jahre 1790 die Professur der Theologie; im gleichen Jahre erwählte ihn auch die Akademie der Wissenschaften zu ihrem Mitgliede.
Schon im nächsten Jahre bestieg er dann den Lehrstuhl der Physik, Mathematik und Ökonomie am kurfürstlichen Lyzeum zu München.
In dieser Stellung wirkte er sieben Jahre lang, insbesondere für die Verpflanzung der Naturkunde in weitere Volkskreise und namentlich für die Verbesserung und Verbreitung des Blitzableiters, jener, wenige Jahrzehnte vorher gemachten Erfindung Franklins.
Aus Gesundheitsrücksichten gab er 1798 sein Lehramt am Lyzeum auf, behielt aber, obgleich zum Prior seines Klosters erwählt, die Professur der Physik und Chemie an der Akademie bei. Im folgenden Jahre betrat er auf Berufung des Kurfürsten Max IV., welcher kurz vorher den bayerischen Kurstuhl bestiegen hatte, nochmals den Lehrstuhl der Physik am kurfürstlichen Lyzeum, auch wurde er zum Lehrer der Kurprinzen und Prinzessinnen bestellt.
Im Jahre 1802 trat er mit päpstlicher Genehmigung aus dem Orden der Augustiner aus, wurde aber 1803, kurz vor der Aufhebung des Kollegiatstiftes zu U. L. Frau noch zum Kanoniker desselben ernannt. Als Direktor der physikalischen Klasse der Akademie verwaltete er bis zu seinem Tode deren Sammlungen und half als zweiter Bibliothekar die Staatsbibliothek, die infolge der Säkularisation namhafte Bereicherungen erfahren hatte, ordnen.
König Max I. erkannte seine Verdienste, als einem der Ersten, durch Verleihung des damals neu errichteten Zivilverdienstordens der bayerischen Krone an.
An einer Lungenentzündung erkrankt, starb der ungemein thätige Gelehrte in München, Karlsplatz alte Nr. 7, neue Nr. 25, am 11. April 1817, nachdem er schon einige Jahre vorher endgiltig sein Lehramt niedergelegt hatte.
Seine Gebeine ruhen im südlichen Friedhofe, ältere Abteilung, Mauer links, Grabplatz Nr. 125. Kein Denkmal erinnert mehr an dieser Stelle an ihn. Die Stadtgemeinde München ließ dagegen seine Büste in einer Nische der Arkaden des südlichen Friedhofes aufstellen.
C. Reber: Die »Ruhmeshalle« unter den Arkaden des südlichen (älteren) Friedhofes in München. Das Bayerland. Illustrierte Wochenschrift für bayerische Geschichte und Landeskunde. 9. Jahrgang. Heft Nr. 26. München, 1898.
Imhof Maximus (Taufname Johann), Dr. phil., von, 1758 (Reisbach/Ndb.) – 1817, katholischer Priester, Physiker und Professor; er trat 1780 bei den Augustiner-Eremiten in München ein, wo er Lektor für Philosophie, Mathematik und Physik und Professor der Theologie wurde, außerdem war I. seit 1790 am Münchner Lyzeum Mathematik- und Physik-Professor und Mitglied der BAkdW; nach Austritt aus dem Orden (mit päpstlicher Genehmigung) war er Bibliothekar an der kurfürstlichen Hofbibliothek und Kanoniker bei U. L. Frauen; später hat er als Direktor der physikalischen Klasse der BAkdW deren Sammlungen verwaltet.
Hauptwerke: Positiones logicae-metaphysicae et mathematicae, Theoria electricitatis, Grundriß der öffentlichen Vorlesungen über Experimental-Naturlehre (2 Bde.), Institutiones physicae, Anfangsgründe der Chemie, Über das Schießen gegen heranziehende Donner und Hagelwetter, Theoretisch-praktische Anweisung zur Anlegung und Erhaltung zweckmäßiger Blitzableiter; Is. Verdienste bestehen in der Verbesserung und Verbreitung des Blitzableiters, in der Zugänglichmachung der Naturkunde für die unteren Volksschichten und in der Eingliederung der in der Säkularisation erworbenen naturwissenschaftlichen Bücher in die Bayerische Staatsbibliothek.
© Dr. phil. Max Joseph Hufnagel: Berühmte Tote im Südlichen Friedhof zu München. Zeke Verlag; 4. Auflage. Würzburg, 1983.