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Familien-Grabstätte
des
Obermedizinalrates
Dr. ANDREAS KOCH
† 18¿
und
Univ. Professors
Dr. GUIDO R. KOCH
† 1882
Hofrat Dr. LUDWIG KOCH
Oberstabsarzt
† 1924.
KATHARINA KOCH
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Koch, Andreas, Dr. med.; – 7.4.1846 (München), 70 Jahre alt; Obermedizinalrat
Koch, Guido von, Dr. med.; 12.9.1815 – 18.8.1882 (München); Hofzahnarzt
Koch, Katharina
Koch, Ludwig, Dr. med.; – 29.11.1924 (München), 78 Jahre alt; Oberstabsarzt a. D.
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† 7.4.1846 (München), 70 Jahre alt
Obermedizinalrat
Se. Maj. der König haben dem Professor der Wundarzneikunde an der königl. Militärschule, Hrn. Dr. Andreas Koch zu München, wegen seiner Verdienste um viele Kranke, und seiner bewährten Geschicklichkeit in vielen Operationen, durch den königl. geh. Rath und Leib-Medikus v. Besnard, eine goldene Tabatiere zur Belohnung zustellen lassen. Unter der Leitung des Herrn Prof. erhielten auch die von dem hiesigen chyrurgischen Instrumentenmacher, Hrn. Schnetter, mit besonderem Fleiß verfertigten chyrurgischen Werkzeuge manche sinnreiche Verbesserung und Vervollkommnung, so daß sie den berühmtesten Arbeiten dieser Art, welche in Frankreich und England gemacht werden, auf keine Weise nachstehen.
Baierische National-Zeitung Nro. 64. München; Mittwoch, den 16. März 1808.
München, 7 April. Diesen Morgen starb hier nach längerm Körperleiden im 71sten Lebensjahr der Obermedicinalrath Dr. Andreas Koch, früher Director des allgemeinen Krankenhauses, das ihm manche treffliche Einrichtung verdankt. Der Verstorbene war einer unserer verdientesten Aerzte, und seines biedern humanen Charakters wegen allgemein geachtet.
Allgemeine Zeitung Nr. 99. Augsburg; Donnerstag, den 9. April 1846.
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* 1819 (München)
† 17.2.1872 (München)
Landschaftsmaler und Tiermaler
Joseph Koch, der namentlich durch seine vortrefflichen Thier- und Landschaftsgemälde allgemein bekannte münchener Künstler, ist am 17. Febr. 1872 seinen langen Leiden, welche in einem langsam um sich greifenden Zungenkrebs bestanden, erlegen.
Er wurde als Sohn des geschätzten Arztes, des Obermedicinalrathes Dr. Koch, zu München im Jahre 1819 geboren. Seinen ersten gelehrten Unterricht empfing der geistig rege Knabe auf der Lateinischen Schule seiner Vaterstadt und machte alsdann, nachdem er die Malerei zu seinem Lebensberufe erwählt hatte, bei dem genialen Albrecht Adam die malerische Vorschule durch; später war Friedrich Voltz sein Förderer und Beschützer. Schon damals waren Thier- und Landschaftsmalerei die Fächer, in denen sich der Pinsel des jungen Künstlers mit Vorliebe versuchte. Joseph Bernhard wußte ihm auch Geschmack für Porträtmalerei beizubringen. Allein sehr bald drängte seine Liebe zu Vorwürfen aus der Thiermalerei alle andern Genres der Malerei bei seiner Production in den Hintergrund.
Im Jahre 1841 debutirte er im Kunstvereine mit einer Reihe talentvoller Bilder, nämlich mit einer Schweinsjagd, Weidenden Kühen und Pferden, Einem Rudel Rehe und Hirsche und Viehhändlern auf einer Fähre. Bald nach diesem Debüt ging er nach Belgien und suchte sich in Antwerpen, wo er längere Zeit weilte, künstlerisch weiter zu bilden. Namentlich nach der technischen Seite hin vervollkommnete er sich in Belgien wesentlich, sodaß er, als er im Jahre 1846 – er hatte inzwischen auch Paris und Venedig besucht – nach München heimkehrte, eine nicht unbedeutende Höhe künstlerischer Vollendung erreicht hatte. Er schuf von nun an rastlos; wenn auch nicht behauptet werden darf, daß er besonders productiv gewesen, so pflegte er doch im münchener Kunstvereine in regelmäßigen Intervallen einige Bilder auszustellen. Namentlich sind unter solchen im Kunstvereine zur Ausstellung gekommenen Bildern Koch’s die folgenden nennenswerth: Ein Thierstück mit der Krapfborger Ruine (1849), Eine Partie bei Antwerpen (1851), Thiere im Walde (1852), Weidende Kühe (1853) u. a.
Koch weilte im Sommer gewöhnlich einige Wochen am Chiemsee. Die herrliche Natur dieser Seeufer gab ihm manchen willkommenen Stoff zu malerischer Verwerthung und neue Kraft und Anregung zu frischem künstlerischen Schaffen. So entstanden denn auf solchen Chiemsee-Villeggiaturen einige der schönsten Bilder Koch’s, so Eine Viehtränke auf Herrenchiemsee (1850), Frauenwörth bei Mondbeleuchtung (1865), Eine Partie bei Feldries am Chiemsee (1862) und Die Insel Nonnenwörth (1864). Unter den sonstigen Koch’schen Gemälden nennen wir noch mit Auszeichnung Ein Morgen auf dem Felde (1856), Eine Viehweide bei Antwerpen (1858) und Eine Erntelandschaft (1861).
Unsere Zeit. Deutsche Revue der Gegenwart. Monatsschrift zum Conversations-Lexikon. Leipzig, 1872.
Koch: Joseph K., Thier- und Landschaftsmaler, geb. 1819 zu München, Sohn des Obermedicinalrathes Dr. K., besuchte die Lateinschule, kam aber bald zum Schlachtenmaler Albrecht Adam und Fr. Voltz. Neben der Thiermalerei oblag K. der Landschaft und versuchte sich unter Joseph Bernhardt’s Leitung auch im Porträt; doch entschied zuletzt die Vorliebe für Landschaft mit Thierstaffage. K. debutirte 1841 im Kunstverein mit einer »Schweinsjagd«, mit »weidenden Kühen und Pferden«, einem »Rudel Rehe und Hirsche« und einem Genrestück »Viehhändler bei einer Ueberfahrt«. Dann unternahm er zur weiteren Ausbildung eine Reise nach Belgien und verweilte längere Zeit in Antwerpen, wo er seine Technik wesentlich ausbildete. Nachdem er Paris und später Venedig zum Zwecke seiner künstlerischen Studien besucht hatte, kehrte er 1846 nach München zurück.
Von da an brachte er seine kleinen Bilder regelmäßig im Kunstvereine zur Ausstellung. In günstigen Vermögensverhältnissen, nicht auf den Ertrag seines Pinsels angewiesen, oblag er mit aller Muße der Kunst, welche ihm eine Quelle reinen Genusses blieb. Aus der Reihe seiner Schöpfungen sei erwähnt ein »Thierstück mit der Ruine Kropfberg« im Innthale (1849); eine »Partie bei Antwerpen« (1851); »Thiere in einem Walde« (1852); »Weidende Kühe« (1853) etc.
Da K. die Sommerfrische bei seinem Freunde, dem Landschaftsmaler Wilhelm Boshart († am 31. August 1878), am Chiemsee abzuhalten pflegte, so verarbeitete er auch viele Motive und Studien aus diesen reizenden Gestaden in seine Bilder; eine »Viehtränke auf Herrenchiemsee« (1855); »Frauenchiemsee bei Mondbeleuchtung« (1859); »Partie bei Feldwies am Chiemsee« (1862) und die liebliche »Frauen-Insel« (1864); außerdem ist unter den vom Münchener Kunstverein erworbenen Bildern noch zu nennen ein »Morgen auf dem Felde« (1856); »Viehweide auf den Poldern bei Antwerpen« (1858); eine »Erntelandschaft« (1861) etc.
K. erlag nach langen, mit großer Geduld ertragenen Leiden dem Zungenkrebs am 17. Februar 1872.
Vgl. Beil. 70 Allg. Ztg. (Augsb.) 10. März 1872 u. darnach in Unsere Zeit, 8. Bd., 1872 (II. 72) u. im Kunstvereins-Bericht f. 1872 S. 73 (wo jedoch, ebenso wie in Maillinger’s Bilderchronik, 1876, II. 216, Koch’s Todesjahr irrig auf 1871 angegeben ist). Hyac. Holland.
Dr. phil. Hyazinth Holland: Allgemeine Deutsche Biographie. Leipzig, 1882.