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ML – 303·304 (Dülken · Lobinger · Rist)

Ω

Linke Stele

Fritz Rist
geboren den 11. Oktober 18¿
gestorben den 1¿. Oktober 18¿
Emil Rist
Dr. philos.
geboren den ¿ Februar 18¿
gestorben den 11. Oktober 1¿
Ihren Söhnen folgte ¿ Mutter
Frau Regina Rist
¿
Herr Josef Anton Rist ¿

Rechte Stele

Karl Rist
¿
Herr Carl Lobinger
¿ kgl. bayr. Major a. D.
geboren den 18. September ¿
gestorben den 12. August ¿

Sockel

RIST’S FAMILIENGRAB.

Ω

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Johann Ludwig Dülken

* 5.8.1761 (Amsterdam)
† 26.12.1836 (München)
Klavierbauer

Verzeichniß aller in Augsburg, evangelischen Theils geschlossenen Ehen, im Jahre 1799.

Im Jahre 1799. sind nachstehende Personen kopulirt worden.

April.

18. Ludwig Dulken, Hofklaviermacher in München; und Jungfer Sophia Lebrum, von München. Zum heil. Kreuz.

Verzeichniß aller in Augsburg, evangelischen Theils geschlossenen Ehen, im Jahre 1799.

Neues historisch-biographisches Lexicon (1814)

Dulken (Johann Ludwig), seit 1781 Hofklaviermacher zu München, geb. zu Amsterdam am 5. Aug. 1761, ist wahrscheinlich ein Sohn von Joh. Daniel (s. d. neue Lex.). Er hat seine Kunst bey seinem Vater erlernt, und soll an seinen Fortepiano's alle nur möglichen neuen Veränderungen und Verschönerungen mit vielem Glück und Beyfall einheimischer und auswärtiger Liebhaber anzubringen wissen. Seine Gattin, eine große Klavierspielerin, ist eine Tochter des berühmten Hoboisten le Brün.

Ernst Ludwig Gerber: Neues historisch-biographisches Lexicon der Tonkünstler, welches Nachrichten von dem Leben und Werken musikalischer Schriftsteller, berühmter Komponisten, Sänger, Meister auf Instrumenten, kunstvoller Dilettanten, Musikverleger, auch Orgel- und Instrumentenmacher, älterer und neuerer Zeit, aus allen Nationen enthält. Leipzig, 1814.

Kunst- und Gewerbe-Blatt des polytechnischen Vereins im Königreiche Bayern (15.1.1820)

Bericht
über die öffentliche Ausstellung vaterländischer Kunst- und Gewerbs-Producte zu München,
und
über die sich darauf beziehende
allgemeine Versammlung des polytechnischen Vereins für Bayern,
am 31. December 1819.

II. Maschinen und Modelle.

Von musikalischen Instrumenten hatte die Kunst-Ausstellung einen Flügel von 6 Octaven und mit 5 Veränderungen, von Hrn. Instrumentenmacher Dülken in München, aufzuweisen. Die Instrumente dieses Künstlers haben bereits einen so ausgebreiteten wohlverdienten Ruf, daß es unnöthig wäre, hier noch zu ihrem Lobe etwas hinzufügen zu wollen. Sie sind im Ausland wie im Inland geachtet und machen einen bedeutenden Handels-Artikel aus*).

*) Die verstorbene Kaiserin Josephine von Frankreich kaufte bey ihrer Anwesenheit zu München zwey Fortepiano's von Hrn. Dülken, und bestellte kurz darauf noch ein drittes, mit welchem man in Paris so sehr zufrieden war, daß es daselbst längere Zeit öffentlich ausgestellt wurde. Auch nach St. Petersburg ist vor Kurzem ein Dülken'sches Instrument gegangen, das dort Beyfall erhielt.

Kunst- und Gewerbe-Blatt des polytechnischen Vereins im Königreiche Bayern Nro. 5. München; 15. Januar 1820.

Flora (3.7.1827)

Anzeigen.

Gemälde-Versteigerung.

Mittwoch, den 11. July, und die folgenden Tage Morgens von 9 bis 12 Uhr wird in der Prannersgasse im Hause des Hrn. Dülcken Nr. 1506 zu ebener Erde eine ansehnliche und schöne Gemälde-Sammlung in gut vergoldeten Rahmen auf dem Wege der Versteigerung an den Meistbietenden losgeschlagen, wozu Kunstkenner und Kunstfreunde höflichst eingeladen werden. Vorzüglich zeichnen sich aus, von Albani, Amigoni, Berghem, Beich, Bellevois, Biset, Bergmüller, Begyn, Blendinger, Blömen, Blockland, Boyer, Borgianus, Brecklingkamp, Cagnacci, Carravagio, Carre, Canaletto, Carpioni, Caliari, Comme, Corregio, Cranach, Dichtl, Dieppenbeck, Dietrich, Dombeck, Dürer, Efele, Elsheimer, Ermels, Frank, Gentileschi, Giordano, Hamilton, Heem, Hartmann, Heis, Heus, Heß, Kessel, Kupetzki, Lairesse, Mattenheimer, Maratti, Mengs, Merian, Momper, Myn, Padoanino, Palamedes, Pellegrini, Perugino, Pozzo, Poussin, Quast, Querfurt, Rembrand, Reni, Ricci, Rickart, Roos, Rosenhof, Rombouts, Rottenhamer, Rubens, Schalken, Schönberger, Schidone, Schönfeld, Schwarz, Seibold, Schinagel, Sandrart, Solimacker, Strauch, Storr, Subleyras, Tamm, Teniers, Velasques, Vos, Verbruggen, Voet, Wateau, Werf, Zeemann, Zuccarelli.

Ein kurzgefaßtes Verzeichniß ist am 3. Juli bei Hrn. Kunsthändler Mühlberger in der Kaufingergasse Nr. 1619 unentgeldlich zu haben.

Flora Nro. 132. München; Dienstag, den 3. Juli 1827.

Kunst- und Gewerbe-Blatt (11&12 1858)

Nekrolog

Der polytechnische Verein hat wieder den Hintritt eines seiner ausgezeichnetsten Mitglieder, und München den Verlust eines seiner ehrenwertesten, berühmtesten Bürger zu beklagen.

Am 13. Dezember dieses Jahres Morgens 9 Uhr starb der

kgl. bayr. Hofpianoforte.Fabrikant
Aloys Biber in einem Alter von nur 54 Jahren.

[...]

Als Biber im Jahre 1833 seinen Wohnsitz in München aufschlug, stand die Pianofortebaukunst daselbst nicht mehr auf ihrer frühern hohen Stufe. Johann Ludwig Dülken, schon von dem Kunst liebenden und übenden Karl Theodor 1781 als: »mechanischer« Hofclaviermacher in München angestellt, war wirklich ein mechanisches Talent und hatte unserm München bald einen bedeutenden Ruf im Fache der Pianofortebaukunst erworben. Dülken hatte die Pianofortebaukunst in Hamburg und Paris erlernt, und diese Kunst nach München verpflanzt. Selbst ein erfinderischer Kopf, wußte er auch die Fortschritte und Anforderungen seiner Zeit wohl zu benützen; denn seine Fortepianos besaßen neben dem Fortezug auch den Fagott- und Harfenzug, die Fridericische Bebung u. dgl. Dabei zeichneten sie sich aber auch durch solide Bauart, schönen Ton und gleichförmige Scaia so sehr aus, daß sie nicht nur in Deutschland, sondern auch in der Schweiz, in Frankreich, Italien und Rußland sehr gesucht waren. Dülken war noch überdieß seit 1799 mit der berühmtesten Clavierspielerin ihrer Zeit, der bekannten Sophie Lebrun vermählt. Seine 3 Töchter waren gleichfalls Klavierspielerinnen und Sängerinnen, und so bildete sein Haus in der Prannersstraße lange Zeit den interessanten Versammlungsplatz der damaligen gebildeten musikalischen Welt in München.

Als sich jedoch Biber in München ansässig machte, war Dülken bereits 72 Jahre alt, hatte sein Geschäft aufgegeben und nahm keinen Antheil mehr an den Verhältnissen und Anforderungen dieser Zeit.

[...]

Schafhäutl.

Dr. phil. et med. Karl Emil Schafhäutl: Kunst- und Gewerbe-Blatt des polytechnischen Vereins für das Königreich Bayern. November und Dezember 1858.

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Sofie Dülken (vw)

Lebrun (gb)

* 20.6.1781 (London)
† 23. 7.1863 (München)
Pianistin und Komponistin

Allgemeine musikalische Zeitung (6.5.1812)

NACHRICHTEN.

[..] Mad. Dulken spielte das Steibeltsche Klavier-Concert aus Edur. Seit lange behauptet diese geschmackvolle und fertige Pianofortespielerin den ersten Rang unter denn hiesigen Virtuosinnen, u. wir ihn noch lange behaupten. Sie erhielt ausgezeichneten Beyfall, wie er sonst eben Klavier-Concerten nicht gewähret wird. [..]

Allgemeine musikalische Zeitung No.19. 6. Mai 1812.

Eos (8.4.1825)

An Sophie Dülcken.

So nimm sie hin des Abschieds Trauertöne,
Nimm sie geliebte Freundin hin, du, o Schöne!
Ist's doch der Freunschaft allergrößtes Leid,
Daß man sich trennt, so in die Welt zerstreut.

O, schöne Zeiten warn's die begonnen,
Als ich zur lieben Freundin dich gewonnen:
Als ich Sophie, ach mit Götterlust,
Gewonnen dich in meine treue Brust.

Ja, damals klang das Lied in ganzer Fülle,
Elisium ward mir des Haines Stille
Unschuld'ger Blumen-Schmelz, des Lenzes Grün,
Wies lachend mich zu dir, o Freundin hin.

Nun ich von dir, Geliebte werde scheiden,
Entfliehen auch der holden Jugend Freuden:
Das Lied verklingt! und meiner Dichtung Töne
Verschwinden schnell mit dir, geliebte Schöne!

Eduard Mahir.

Eos 55. Zeitschrift aus Bayern. Freitag, den 8. April 1825.

Das Musikalische Europa (1842)

Dülcken, Madame, eine Tochter des berühmten Hoboisten Lebrün, war in ihren jüngeren Jahren als Claviervirtuosin sehr berühmt. Sie lebt noch in München und ist die Mutter und zugleich Lehrerin von drei Töchtern, von denen 2 unter dem Namen Bohrer angeführt sind. Ihre jüngste Tochter ist:

Dülcken, Dem. Violanda. Diese wurde geboren in München im J. 1810, widmete sich vorzugsweise der Gesangskunst und ist eine Schülerin des Conservatoriums in Paris. 1833—1834 war sie als Concertsängerin in Basel engagirt.

Dr. G. Schilling: Das Musikalische Europa. Speyer, 1842.

Neue Wiener Musik-Zeitung (17.7.1856)

Kunstnachrichten.

Geschichtliche Rückblicke.

Am 20. Juli 1781 wurde Sophie Dülken, Tochter des berühmten Hoboisten Lebrun, geboren. Sie war eine Schülerin von Knecht, Streicher und Schlett, Klavier-Virtuosin, Sängerin und Tonsetzerin.

Neue Wiener Musik-Zeitung Nr. 32. 17. Juli 1856.

Bayerischer Kurier (25.7.1863)

Todes-Anzeige.

Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, unsere inniggeliebte Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Urgroßmutter und Tante,

Frau
Sophie Dülcken,
geb. Lebrun,

heute Morgens 2½ Uhr nach längerem Leiden und Empfang der hl. Sterbsakramente in ihrem 83. Lebensjahre in ein besseres Jenseits abzurufen.

Indem wir die theure Verblichene Ihrem frommen Andenken empfehlen, bitten wir um stille Theilnahme.

München, den 23. Juli 1863.

Violanda Bouvier, geb. Dülcken, Witte in Genf,
Franziska Bohrer, geb. Dülcken, k. hannöver. Concertmeisterswittwe,
Joh. Mäß, geb. Dülcken,
Caroline Anschütz, geb. Dülcken, als Töchter,
Max Bohrer, kgl. würtemb. Concertmeister in Stuttgart,
Emmeran Mäß, k. Regierungsrath und q. Hauptkassier d. Staats-Schuldentilgungskasse,
Hermann Anschütz, Prof. der k. Akademie der bildenden Künste, als Schwiegersöhne,
zugleich im Namen ihrer Kinder und sämmtlicher Verwandten.

Bayerischer Kurier Nr. 201. München; Samstag, den 25. Juli 1863.

Allgemeine Zeitung (8.8.1863)

Todes-Anzeige.

Gott dem Allmächtigen hat es gefallen unsere innigstgeliebte Mutter, Schwiegermutter und Großmutter

Frau Sophie Dülcken, geb. Lebrun,

nach längerem Leiden, getröstet durch die heiligen Sakramente unserer Religion, in ihrem 83. Lebensjahre in die Ewigkeit abzurufen. Alle welche die edle Verblichene kannten, werden unsern gerechten Schmerz über diesen Verlust ermessen können, und indem wir diesen Trauerfall allen ihren auswärtigen Verwandten und Bekannten zur Anzeige bringen, empfehlen wir dieselbe ihrem frommen Andenken, und bitten um stille Theilnahme.

München, am 23 Juli 1863.

Anschütz, Professor der k. Akademie d. b. K., im Namen sämmtlicher Verwandten.

Allgemeine Zeitung Nr. 220. Samstag, den 8. August 1863.

Münchener Anzeiger (28.11.1863)

Versteigerung.

Im Auftrage des königl. Stadt-Gerichts München l/I. werden von mir verschiedene, zum Rücklaß der Hof Klaviermachers-Wittwe Sophie Dülcken gehörige Mobilien, namentlich ein Bett, Kanapee's, Sessel, Tische, Kästen, Spiegel, Stockuhren, ein Flügel, Frauenkleider und Wäsche,

am
Montag den 30. November,
Vormittags 9 Uhr,
im Hause Nr. 1 an der Promenadestraße
über 1 Stiege

gegen sofortige Baarzahlung an den Meistbietenden öffentlich versteigert.

München, am 25. November 1863.

Noël,

kngl. Notar.

Münchener Anzeiger Nr. 332. »Beilage zu den Neuesten Nachrichten«. Samstag, den 28. November 1863.

Neueste Nachrichten aus dem Gebiete der Politik (30.7.1864)

Hausversteigerung.

Das zum Rücklaß der Hof-Klaviermacherswittwe Sophie Dülcken gehörige Haus Nro. 1 an der Promenadestraße dahier wird am

Donnerstag den 11. August d. Js.
Vormittags 11—12 Uhr

in meiner Amtskanzlei (Salvatorstraße 18/2) öffentlich versteigert.

Dieses Haus bildet eine Ecke der Promenade- und Prannerstraße, liegt mit seinen 14 Fenster langen Fronten gegen Morgen und Mittag, hat mit dem Erdgeschoß 4 Stockwerke, nebst Mezzanin-Wohnungen, und ist in diesem Monat auf 60,000 Gulden geschätzt worden.

Der Zuschlag an den Meistbietenden ist an die Genehmigung der Erben geknüpft, über welche jedoch die Erklärung noch am Versteigerungstage selbst erfolgen wird.

Personen, deren Zahlungsfähigkeit mir nicht bekannt ist, können nur nach vorheriger Bescheinigung derselben zum Steigern zugelassen werden.

München, den 27. Juli 1864.

Noël,
königlicher Notar.

Neueste Nachrichten aus dem Gebiete der Politik Nr. 212. Samstag, den 30. Juli 1864.



© Reiner Kaltenegger · Gräber des Alten Südfriedhofs München · 2007-2025


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