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MR – 15·16 (Albert)

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ALBERT’SCHE FAMILIEN GRABSTAETTE

UNSERN WÜRDIGEN GROSSELTERN, FRANZ ALBERT
ÄUSERL. STADTRATH GEST. D. 4. NOV. 1789.
MARIA ANNA ALBERT, GEB. LECHNER, GEST. D. 5. APRIL 1782.
UNSERM THAETIGEN VATER KARL ALBERT GEST. D. 24. MÄRZ 1806.
UNSERER RASTLOSEN MUTTER MARIA ANNA ALBERT
GEB. DUSCHEL, GEST. D. 8. MÄRZ 1823
DANN UNSERN VORANGEGANGENEN BRÜDERN
KARL GEST. 1817, FRANZ GEST. 1825,
WIDMET DIESES DENKMAL DE¿ KINDES UND BRÜDER LIEBE
MAX UND JOSEPH ALBERT.
DIESEN UNVERGESSLICHEN HINGESCHIEDENEN FOLGTE IN DER BLÜTHE
IHRES LEBENS NACH AM 13. JULY 1833.
FRAU ANNA ALBERT GEB. VON ZWACK
K. BAUCONDUCTEURS GATTIN GEB. D. ¿DEZ 1798.
MAX ALBERT, GASTGEBER, GEB. 1795 U. GEST. D. 24. DEZ. 1843.
AUGUSTE ALBERT GEB DEN 22. APRIL 1831, GEST. D. 8. JUNI 1845.
ELISE ALBERT, GEBORENE DEURINGER
GASTGEBERSWITTWE, GEB. DEN 27. JAENNER 1805, GEST. DEN 1. MÄRZ 1846.
JOSEPH ALBERT, K. KREISINGENIEUR, A.D.
GEB. D. 28. MAERZ 1798, GEST. D. 31. OKTOB. 187¿.
EUGEN ALBERT
MAJOR IM TOPOGRAPHISCHEN BUREAU DES KGL. BAYERISCHEN GENERALSTABS
GEBOREN DEN 13. JULI 1831, GESTORBEN DEN 27. JULI 1889
IHM FOLGTE SEINE SCHWESTER
FRÄULEIN MARGARETHE ALBERT, KREISINGENIEURSTOCHTER & ST. ANNA STIFTSDAME
GEBOREN DEN 9. OKTOBER 1827, GESTORBEN DEN 28. NOVEMBER 1907.
CARL ALBERT
GEB. ¿ JUNI 1889. † ALS OBERLEUTNANT 8. FEB
INH. E.K. I/II U.B.M.V.O.
DR. EUGEN ALBERT CHEMIKER U. ERFINDER
GEB. 26. MAI 1856. GEST. 22. JUNI 1929.
FRITZ ALBERT CHEMIKER GEB. 11. FEBR. 1888 GEST. 17. MAI 1938
INH. EK. I/I. U.B.M.V.O.

Vorgelagerte Stele mit Porträt-Büste
Stelen-Inschrift

JOS. ALBERT

5. Mai 1886.

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Dr. phil. Eugen Albert

* 26.5.1856 (Augsburg)
† 22.6.1929 (München)
Chemiker und Kunstanstaltsbesitzer

AZ am Abend (24.6.1929)

Ein bekannter Erfinder gestorben

Ein hervorragender Fachmann und Erfinder auf dem Gebiete der photomechanischen Reproduktionstechnik, Dr. Eugen Albert, ist im Alter von 78 Jahren nach längerer Krankheit in München gestorben. Der Verstorbene war der Gründer der »Münchener Kunst- und Verlagsanstalt Dr. E. Albert & Co.« Ende der achtziger Jahre gelang Dr. Albert das Problem, die Autotypie für den Drei- und Vierfarbendruck verwendbar zu machen durch das sogenannte Dreiwinkelpatent. Weitere Erfindungen schlossen sich an.

AZ am Abend Nr. 144. München; Montag, den 24. Juni 1929.

Berühmte Tote im Südlichen Friedhof zu München (1983)

Albert Eugen, Dr. phil., 1856 (Augsburg) – 1929, Chemiker und Kunstanstaltsbesitzer; er verlegte sich wie sein Vater Josef A., dessen Schüler er war, besonders auf das Gebiet der Photographie und des Drucks und begründete 1882 die nach ihm benannte Kunst- und Verlagsanstalt München-Schwabing (seit 1901 mit einer Zweigniederlassung in Berlin); A. vervollkommnete die Heliogravüren (= Kupferlichtdruck) und erfand ein Reliefklischee, das in Höhen und Tiefen den Tonarten des Druckbildes entspricht, sowie die Kollodiumemulsion, das »Albertogalvano« und die Citochromie; seine isochromatische Photographie bildet die Grundlage des Dreifarben(= Raster-)drucks.

© Dr. phil. Max Joseph Hufnagel: Berühmte Tote im Südlichen Friedhof zu München. Zeke Verlag; 4. Auflage. Würzburg, 1983.

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Franz Josef Albert

* 1728 (München)
† 4.11.1789 (München)
Gasthofbesitzer

Das Bayerland (1898)

2. Franz Albert, Bürger und Stadtrat. Wann derselbe geboren wurde, ist nicht genau bekannt; jedenfalls aber in der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts zu München, wo sein Vater seßhafter Bürger war. Als Besitzer des Gasthofes »zum goldenen Hahn« (der jetzigen Gendarmeriekaserne Haus-Nr. 12 an der Weinstraße) beteiligte sich Albert an gemeinnützigen Unternehmungen jeder Art.

So errichtete er u. a. eine deutsche Schule außerhalb der Stadt München, war Stifter der »Mildthätigen Gesellschaft« und des »Armenkinderhauses« zu Allach, förderte das Unternehmen des Militär-Akademie-Professors Franz Xaver Kefer, dessen Büste wir auch unter den Arkaden finden, die Feiertagsschule, durch namhafte Zuwendungen, kultivierte den nordwestlich vor der Stadt gelegenen öden Platz, Rennweg genannt, machte sich um die Hebung der Seidenzucht sehr verdient u. a. m.; kurz, er war rastlos in Förderung aller, seiner Vaterstadt nützlichen Anstalten bemüht.

Der Bürger beschloß am 4. November 1789 sein thätiges Leben. Seine Gebeine ruhen im südlichen Friedhof, Mauer rechts, Grabplätze 15, 16. Joseph Albert, Hofphotograph, gest. 5. Mai 1886 und dessen noch lebender Sohn Dr. Eugen Albert sind Nachkommen des Franz Albert, Beide um die Photographie sehr verdient.

Joseph Albert war der Erfinder der Photolithographie, die man nach ihm Albertotypie (1859) nannte. Durch diese Erfindung wurde die Brauchbarmachung der Photographie für Illustrationszwecke angebahnt.

C. Reber: Die »Ruhmeshalle« unter den Arkaden des südlichen (älteren) Friedhofes in München. Das Bayerland. Illustrierte Wochenschrift für bayerische Geschichte und Landeskunde. 9. Jahrgang. Heft Nr. 26. München, 1898.

 

Berühmte Tote im Südlichen Friedhof zu München (1983)

Albert Franz Joseph, 1728 – 1789, Weingastgeb und Mitglied des äußeren Rats von München; in seinem Gasthof zum Schwarzen Adler an der Weinstraße verkehrten nach As. eigenen Angaben (Eingabe an den Kurfürsten von Bayern aus dem Jahre 1767) »in verschiedenen Caracteur stehende Gäste, als Cavaliers, Officiers, Churfürstliche Rhäte, Secretarie so ander distinquierte Persohnen«; A. war als äußerer Stadtrat an verschiedenartigen gemeinnützigen Unternehmen beteiligt, er errichtete eine deutsche Schule außerhalb der Stadt, war mit einer der Stifter der »Mildtätigen Gesellschaft« und des Armenhauses in Allach, förderte die Feiertagsschule – begründet von F. X. Kefer – durch Zuwendungen, kultivierte den nordwestlichen von der Stadt gelegenen Platz »Ödweg« vor dem Karlstor und machte sich auch durch Hebung der Seidenzucht verdient.

© Dr. phil. Max Joseph Hufnagel: Berühmte Tote im Südlichen Friedhof zu München. Zeke Verlag; 4. Auflage. Würzburg, 1983.

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Josef Albert

* 5.3.1825 (München)
† 5.5.1886 (München)
Photograph

Münchener Bote für Stadt und Land (25.4.1867)

Der neu eröffnete Laden des Hrn. Hofphotographen Albert ist ein fortwährender Anziehungspunkt für die Promenirende in der Maximilianstraße. Von den dort ausgestellten Porträts nennen wir die gelungenen neuesten Aufnahmen von Frln. Stehle, Franz Lachner und Intendanzrath Schmitt, sowie die lebensgroßen Brustbilder des Königs, der k. Braut und des Herzogs Max.

Münchener Bote für Stadt und Land No. 98. München; Donnerstag, den 25. April 1867.

München. Seine Kunstschätze und Sehenswürdigkeiten (1870)

MAGAZIN FÜR PHOTOGRAPHIE
und KUNST-HANDLUNG
des
JOSEF ALBERT
königl. bayerischen und kaiserl. russischen Hof-Photographen Maximilians-Strasse N° 1.

Grosses Lager von Photographien, sowohl Original-Aufnahmen als Reproduktion nach Cartons und Oelgemälden alter und moderner Meister.

Insbesondere stets vorräthig:
Original-Ansichten von München in verschiedenen Formaten und Souvenirs, enthaltend Ansichten mit Text. Eleg. gebd.
Kaulbach’s Goethe- und Schiller-Gallerie, Wandgemälde des Berliner Treppenhauses; überhaupt eine vollständige Ausstellung Alles dessen, was nach Kaulbach’schen Werken reproducirt wurde.
Gallerien von München (alte und neue Pinakothek), Wien, Madrid, Berlin, St. Petersburg. Die Gemäldesammlung der beiden Pinakotheken ist ausser der photographischen Ausgabe auch noch in vorzüglichen Lithographien und Stichen vorräthig.
Glyptothek. Direkte photographische Aufnahmen der daselbst befindlichen Sculpturen in verschiedenen Formaten, sowie eine complete Ausgabe in Stich mit Text von Lützow.
Nibelungen-Sage von Schnorr v. Carolsfeld nach den in der königl. Residenz befindlichen Fresken photographirt.
Horschelt, Th., Skizzen aus dem Kaukasus. 7 Blatt nach den Original-Zeichnungen photographirt.
Portraits, Original-Aufnahme des königl. Hof-Photographen Albert: der allerhöchsten Königsfamilie, aller in München lebenden Gelehrten, Künstler, Staatsmänner, Schriftsteller, sowie des gesammten Theater-Personals, in Visit- und Cabinetformat und Cartons.
Ausserdem Photographien nach Oelbildern von Vautier, Knaus, Becker, Adam, Lang, Pixis etc. Albumbilder, Statuetten etc.

Maximilians-Strasse N° 1.

Annonce in: München. Seine Kunstschätze und Sehenswürdigkeiten. Supplement zu jedem Reisehandbuch. München, 1870.

Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik für das Jahr 1888 (1888)

Josef Albert †.

Josef Albert in München gehört in die Reihe jener Entdecker, deren Forschung und geistige Thätigkeit, Kunst und Wissen ihre ungeheure Popularität verdanken und welche seit dem Entstehen der Photographie alle Stadien der Entwicklung als Entwerfer und Vollender durchlief. König Max II. berief den jungen Mann als Hofphotograph, nach München, woselbst er mit der Wiedergabe von Gemälden begann und dieselbe, sowie Porträte später in grösstem Formate in die Oeffentlichkeit brachte. Schon 1857 beschäftigte ihn Chromophoto- und Lithographie. Jahre lang verfolgte er den Gedanken die Poitevin’sche Erfindung der Lichtempfindlichkeit der Chromgelatine practisch zu verwerthen und nach angestrengter Arbeit und grossen pecuniären Opfern gelang es ihm 1867 die nach ihm »Albertotypie« oder auch »Lichtdruck« genannte Druckmethode auszuführen. Auf der Hamburger Ausstellung 1868 brachte Albert die Resultate seiner Erfindung vor die Oeffentlichkeit und bewirkte damit solche Sensation, dass die Jury für ihn eigens eine goldene Medaille prägen liess. Da in Folge der zahlreichen Aufträge die Handpressen nicht mehr genügten, construirte Albert ein Modell einer Schnellpresse, nach welchem 1871 die erste Lichtdruckschnellpresse ausgeführt wurde. Später beschäftigte er sich mit der Photographie in natürlichen Farben, wobei er drei Negative hinter farbigen Scheiben herstellte und mit Lichtdruck die Farben übereinander druckte. Auch mit isochromatischen Aufnahmen hatte er glänzende Erfolge aufzuweisen. Albert starb am 8. Mai 1886 und bei der Wiederkehr seines Todestages 1887 wurde ein ihm errichtetes Denkmal am Münchener Friedhöfe enthüllt.

Albert’s Arbeiten haben nachhaltig gewirkt. Durch ihn wurde die Photographie zur Massenerzeugung von Reproductionen eingeführt und seine Leistungen blieben stets auf der Höhe der Zeit. Seine Anstalt wird von seiner Witwe weiter geführt, welche dieselbe auf der alten Höhe zu erhalten versteht und die goldene Medaille für ihre Leistungen auf der Frankfurter photographischen Ausstellung erhielt. Wir verweisen auf die Lichtdruckbeilage in unserem »Jahrbuch« als Beispiel der schönen Leistungen der Anstalt.

Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik für das Jahr 1888. Halle an der Saale, 1888.

Ausführliches Handbuch der Photographie (1905)

Der Lichtdruck wurde erst durch die wichtigen Verbesserungen, welche der Photograph Josef Albert in München (geboren 5. März 1825, gestorben 5. Mai 1886) schuf, lebens- und leistungsfähig gemacht. Er wendete Glasplatten als Träger der Chromatgelatine an und erzielte das Festhalten der Druckschicht durch Verwendung einer Chromatgelatine-Vorpräparation. Albert erweckte das Interesse der ganzen Fachwelt durch seine in der III. deutschen photographischen Ausstellung in Hamburg 1868 ausgestellten Drucke, welche nahezu allgemein als »Albertotypien« bezeichnet wurden.

Josef Albert, dessen Porträt Fig. 133 zeigt, war der Sohn eines Kreisingenieurs in München, besuchte das Gymnasium, später das Polytechnikum (Baufach) München. Er lernte bei einem der ersten damaligen Münchener Photographen, Löscherer, das Daguerreotypieren, errichtete ein Atelier 1850 in Augsburg, gab dann für den Kunstverlag (zirka 1869) große photographische Reproduktionen von Kaulbach, Schwind usw. heraus und wendete in der Mitte der sechziger Jahre des vorigen Jahrhunderts seine ganze Aufmerksamkeit dem photomechanischen Verfahren zu, was ihn zur Verbesserung des Lichtdrucks führte.

Josef Albert fand die verständnisvolle Förderung des königlich bayerischen Hofes und wurde durch Orden und zahlreiche Ausstellungspreise ausgezeichnet. Er war auch der erste, welcher den Dreifarbenlichtdruck praktisch mit bestem Erfolge durchführte. J. Alberts Lichtdruckanstalt wurde nach seinem Tode von seiner Witwe weitergeführt. Sein Sohn, E. Albert, befaßte sich insbesondere mit Heliogravure und Dreifarbenautotypie und führte die orthochromatische Kollodiumemulsion in die Reproduktionstechnik ein.

Dr. Josef Maria Eder: Ausführliches Handbuch der Photographie. Halle an der Saale, 1905.

Berühmte Tote im Südlichen Friedhof zu München (1983)

Albert Josef, 1825 (München) – 1886, Hofphotograph; ein Enkel des Weingastgebs und äußeren Stadtrats von München Franz A. begann er, unterstützt von J. B. Obernetter mit photographischen Reproduktionen von Kupferstichen und Handzeichnungen; seine Bedeutung liegt in der Erfindung einer Art des Lichtdrucks, die nach ihm Albertotypie bzw. Albertypie bezeichnet wird.

© Dr. phil. Max Joseph Hufnagel: Berühmte Tote im Südlichen Friedhof zu München. Zeke Verlag; 4. Auflage. Würzburg, 1983.

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Maximilian Albert

* 1795
† 24.12.1843
Gastgeber

Der Bayerische Eilbote (29.12.1843)

Todes-Anzeige.

Es hat dem unerforschlichen Rathschlusse des Allmächtigen gefallen, unsern innigst geliebten Gatten, Vater, Bruder und Schwiegersohn,

Herrn Maximilian Albert,
Bürger und Weingastgeber,

in seinem 50. Lebensjahre, aus diesem in ein besseres Jenseits abzurufen.

Derselbe starb heute Nacht 12 ½ Uhr, nach mehrmonatlichem Leiden, gestärkt mit den Tröstungen unserer heiligen Religion, und in den Willen Gottes.

Wir empfehlen den Verstorbenen Ihrem Gebete, uns aber Ihrer fernern Freundschaft und Wohlgewogenheit.

München, den 24. December 1843.

Elise Albert, geb. Deuringer, als Gattin.
Rosalie, Therese, Auguste, als Töchter.
Joseph Albert, kgl. Bezirksingenieur, als Bruder.
Joseph Deuringer, Privatier, als Schwiegervater,
und die sämmtliche Verwandtschaft.

Der Gottesdienst findet Freitag den 29. December Vormittags 10 Uhr in der Metropolitan-Pfarrkirche zu U. L. Frau statt.

Der Bayerische Eilbote No. 156. München; Freitag, den 29. Dezember 1843.



© Reiner Kaltenegger · Gräber des Alten Südfriedhofs München · 2007-2025


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