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MR – 115 (Hierl)

Ω

Crescentia Hierl geb. Wenninger
Bierbrauers Gattin zum Zenger
geboren den 22. Oktober 1800
gestorben den 25. Februar 1850
Ihr folgte ihr ¿
Franz Xaver Hierl
¿
geboren am ¿ August 1829
gestorben am 11. Jan. 1883.
Frau Wally Hierl
Privatiere
geboren am 15. Okt. 1829
gestorben am 3. Juli 1903
Maria Hierl geb. Schödtl
geb. d. 22. Okt. 1829 in München, gest. 2¿ Juni 1852 in Neuötting.
Lange Pilger weilst du nicht – Denk an Tod und an Gericht.
Franziska Hierl geb. H¿
¿ Juni 1834 in Mamming, gest. d. 15. Sept. 1856 in München.

Rechte Tafel

Franz Xaver ¿

Ω

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Maria Hierl (vh)

Schödtl (gb)

* 22.10.1829 (München)
† 23.6.1852 (Neuötting), Tod durch Ertrinken
Bierbrauers-Gattin

Münchener Herold (27.6.1852)

26. Juni. Die junge, erst seit einem halben Jahre sich im Ehestande befindende, Ehefrau des hiesigen Zengerbräu’s Herrn Hierl (Tochter des Faberbräu’s Herrn Schöttl) hatte vorgestern das Unglück, während sie sich mit der Hackerbräuin Madame Pschorr auf einer Vergnügungsreise nach Traunstein befand, beim Baden außerhalb Neuötting zu ertrinken; die Leiche der Verunglückten befindet sich seit heute im Sektionssaale des hiesigen Leichenhauses.

Münchener Herold Nro. 152. Sonntag, den 27. Juni 1852.

Regensburger Zeitung (29.6.1852)

München. Allgemeines Bedauern erregt ein Unglück, welches dieser Tage eine junge Bürgersgattin von hier in Neuötting betraf. Die erst vor Kurzem mit dem Sohne des Zengerbräu Hrn. Hirl verehelichte 18jährige Tochter des Bierbrauers zum Faber, welche mit einer gleichfalls verheiratheten jungen Tochter des Hackerbräu in genanntem Orte verweilten, fuhren unmittelbar nach Tisch an dem Flusse Isen vorbei, von dessen klarem Wasserspiegel sie sich zum Baden eingeladen fühlten. Sie ließen den Kutscher in einiger Entfernung halten, entkleideten sich rasch und gingen ins Bad. Frau Hierl wurde aber, kaum ins Wasser gelangt, von einem Krampfe befallen, ging unter und ertrank. Ihre Begleiterin, selbst vom Schrecken ohnmächtig, könnte nur noch schwach um Hilfe rufen, worauf der Kutscher herbeieilte, ohne dessen Beistand auch sie ein Raub der Wellen geworden wäre. Beide Frauen sind heute hier angelangt, erstere als Leiche, letztere schwer erkrankt.

Regensburger Zeitung No. 177. Dienstag, den 29. Juni 1852.

Neue Passauer Zeitung (1.7.1852)

(München, 27. Juni.) Diesen Nachmittag wurde die bei Neuötting ertrunkene junge Bürgersfrau, Gattin des Hrn. Hierl jun. (Zengerbräusohn) unter ungeheuerem Andrang von Menschen zur Erde bestattet, wobei sich ein selten lebhaftes tiefes Bedauern in den Zügen aller Anwesenden malte. Es stellt sich mit Gewißheit heraus, daß der Tod dieser unter den glücklichsten zeitlichen Verhältnissen lebenden Frau Folge unvorsichtigen Badens unmittelbar nach Tisch war, wobei sie von einem Krampfanfall betroffen wurde und in den Wellen ihr Grab fand, ohne daß ihre junge Freundin (eine Tochter des Hackerbräu), welcher der Schrecken alle Besinnung raubte, ihr Hilfe bringen konnte.

Neue Passauer Zeitung No. 178. Donnerstag, den 1. Juli 1852.

Donau-Zeitung (2.7.1852)

München, 25. Juni. Der bayr. Landbote berichtet über den bereits gestern erwähnten Unglücksfall, in Folge dessen dem Hern Hierl jun. (zum Zengerbräu) seine ihm erst seit 8 Monaten vermählte Gattin, Tochter des Hrn. Schöttl (zum Faberbräu), durch den Tod entrissen ward, folgendes: Wie uns glaubwürdig versichert wird, verhält es sich damit folgendergestalt: Mad. Hierl, welche mit Mad. Pschorr (zum Hackerbräu) nach Altötting gereist war, hatte sich mit letzterer von da nach Neuötting, der Heimath der M. Pschorr, begeben. Beide Frauen machten einen Spaziergang an den Ufern des Isen und bei der starken Hitze und der Einsamkeit der Gegend kam ihnen die Lust, sich in dem Flüßchen zu baden. Mad. Hierl beging die Unvorsichtigkeit, zu schnell ins Bad zu steigen oder vielmehr zu springen, und ward plötzlich von einem Schlaganfalle betroffen, so daß sie untersank. Mad. Pschorr natürlich aufs Aeußerste erschrocken, eilt ihr zwar gleich zu Hilfe, vermag aber nur nach vieler Mühe und eigener Lebensgefahr, die während dem wahrscheinlich schon Ertrunkene ans Ufer zu bringen. Hier aber, von aller weiteren Hilfe entfernt, blieb der Mad. Pschorr nichts übrig, als sich schnell anzukleiden, zurückzulaufen und die ihr zunächst Begegnenden zur Hilfeleistung aufzufordern. Alle an M. Hierl gemachten Wiederbelebungsversuche blieben indeß leider erfolglos.

Donau-Zeitung Nro. 179. Vereinigte Blätter des Kourier an der Donau und der Passavia. Passau; Freitag, den 2. Juli 1852.

Neueste Nachrichten aus dem Gebiete der Politik (3.7.1852)

Oeffentlicher Dank.

Für die so ehrende Theilnahme am Leichenbegängnisse und den beiden Gottesdiensten meiner sel. Frau,

Maria Hierl,

fühle ich mich zum tiefsten Dank verpflichtet, und empfehle die Verblichene dem frommen Andenken, mich aber dem stillen Beileid und fernern Wohlwollen.

München den 2. Juli 1852.

Xaver Hierl,
für sämmtliche Verwandte.

Neueste Nachrichten aus dem Gebiete der Politik Nro. 185. Samstag, den 3. Juli 1852.



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