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MR – 261·266 (Toerring)

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Schwanthaler fecit

AUGUSTO JOSEPHO
S. R. I. COMITI. IN. TOERRING ET. GRONSFELD.
FILIUS
JOSEPHUS AUGUSTUS
MONUMENTUM. MOER¿ POSUIT
¿ URIQUE PURIOVE MENOR
SIBI. SUISQUE
LOCUM OVIETIS PARAVIT
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August Graf von Toerring

* 1.12.1753 (München)
† 9.4.1826 (München)
Dramatiker und Staatsminister

Biographisch-literarisches Lexikon der katholischen deutschen Dichter, Volks- und Jugendschriftsteller im 19. Jahrhundert (1868)

Johann August Graf von Törring-Guttenzell.*)

wurde geboren am 1 Dec. 1753 zu München, wo sein Vater Hofrathspräsident war. Er studierte zu Ingolstadt, wurde nach seiner Rückkunft (1773) alsbald vom Kurfürsten zum wirklichen Hofkammerrath ernannt, rückte 1779 zum Oberlandesregierungsrath vor, wurde 1785 auf sein Ansuchen von dieser Stelle entbunden, 1789 Vicepräsident der Hofkammer, 1799 Präsident der Landesdirektion, welcher Stelle er 1801 auf sein wiederholtes Ansuchen enthoben wurde. Am 3. Mai 1817 wurde er zum Präsidenten des Staatsrathes mit dem Rang eines Staatsministers ernannt und starb als solcher am 9. April 1826. Er war ein Mann von altem Schrot und Korn, offen, thätig, bieder und feind aller Heuchelei. Seine beiden dramatischen Stücke sind würdige Nachahmungen des »Götz von Berlichingen« von Goethe. – Dr. Rosenkranz: Gedächtnißschrift. N. Nekrolog 4. 850. Meusel 21, 102. Wolff 7. 390. Gödeke 2. 1053. Gervinus 4, 578. Koberstein 3095. Kurz 3, 376. Hillebrand 3, 8. Eitner 119. Hüppe 223. Kehrein. Dr. P. 2, § 37. Agnes Bernauerin. Vaterländisches Trauerspiel. München 1770. 1782. 1791. (Bearb. von J. J. Engel. Berlin 1783.) – Kaspar der Thorringer, oder der Bürgeraufruhr zu Landshut. Histor. Schauspiel. Frankfurt und Leipzig 1782. Klagenfurth 1785. Wien 1783. 1811. (Dies Stück hat der Verf. nie anerkennen wollen, was sich aus seinen Dienstverhältnissen zum Hause Wittelsbach erklären läßt.)

*) Name und Geburtszeit aus dem N. Nekrolog. Meusel nennt ihn Joseph August Graf von Törring und Kronsfeld; Gödeke nennt ihn Jos. Aug. Graf von Törring-Kronsfeld, geb. 1875; Hillebrand hat: der Graf Jos. von Törring 1753 [54?] – 1826; Wolff: Jos. August Graf zu Törring, geb. 1. Dez. 1763; Eitner: J. A. Reichsgraf von Törring zu Kronsfeld und Guttenzell, geb. 1763; Hüppe: Jos. August Graf zu Törring, geb. 1754.

Joseph Kehrein: Biographisch-literarisches Lexikon der katholischen deutschen Dichter, Volks- und Jugendschriftsteller im 19. Jahrhundert. Zürich, Stuttgart und Würzburg, 1868.

Deutsches Dichter-Lexikon (1876/1877)

Törring-Guttenzell, Johann August Graf von, wurde am 1. Dezember 1753 zu München geboren, wo sein Vater Hofrathspräsident war, studierte in Ingolstadt, wurde darauf (1773) vom Kurfürsten zum wirklichen Hofkammerrath ernannt, rückte 1779 zum Oberlandesregierungsrath vor, wurde aber 1785 auf sein Ansuchen von dieser Stelle entbunden, 1789 Vice-Präsident der Hofkammer, 1799 Präsident der Landesdirektion, von welchem Posten er 1801 auf sein wiederholtes Ansuchen enthoben wurde, und 1817 Präsident des Staatsraths mit dem Range eines Staatsministers. Als solcher starb er am 9. April 1826.

Dichtungen: Agnes Bernauerin. Vaterländ. Trsp. München 1780. 1782. 1791. (Bearbeitet von J. J. Engel. Berl. 1793.) – Kaspar der Thorringer, oder: Der Bürgeraufruhr zu Landshut. Histor. Schausp. Frkf. u. Leipz. 1782. Klagenfurt 1785 Wien 1785. 1811. (Dieses Stück hat der Verf. nie anerkennen wollen, was sich aus seinen Dienstverhältnissen zum Hause Wittelsbach erklären läßt.)

Franz Brümmer: Deutsches Dichter-Lexikon. Biographische und bibliographische Mittheilungen über deutsche Dichter aller Zeiten. Unter besonderer Berücksichtigung der Gegenwart. Eichstätt & Stuttgart, 1876/1877.

Berühmte Tote im Südlichen Friedhof zu München (1983)

Toerring Josef August, von, Graf, 1753 (München) – 1826, Staatsminister, Präsident des Staatsrats und Verfasser von Ritterdramen; er stammt aus der Linie Jettenbach-Cronsfeld-Guttenzell und studierte in Ingolstadt Rechte und Philosophie, um 1773 in München als wirklicher Hofkammerrat und kurfürstlicher Kämmerer in den bayerischen Staatsdienst einzutreten; 1779 wurde T. Oberlandesregierungsrat, nahm 1785 unter Karl Theodor seine Entlassung, trat aber 1789 wieder in den Staatsdienst; 1817 wurde er Staatsminister und Präsident des Staatsrats im Rang eines Staatsministers; T., seit 1775 auch Mitglied der BAkdW, stand in regem Briefwechsel mit Gelehrten und Schriftstellern und ist bekannt als Verfasser von Ritterdramen.

Hauptwerke: Kaspar der Thorringer, Agnes Bernauerin; Ts. Dramen, wenn auch heute völlig veraltet und von geringem ästhetischen Wert, waren seiner Zeit anregend für die Dichter Simrock, Hebbel und Otto Ludwig.

© Dr. phil. Max Joseph Hufnagel: Berühmte Tote im Südlichen Friedhof zu München. Zeke Verlag; 4. Auflage. Würzburg, 1983.



© Reiner Kaltenegger · Gräber des Alten Südfriedhofs München · 2007-2025


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