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Grabstätte
des
Hochwürdigen Herrn Herenäus Haid
der heil. Gottesgelehrtheit Doktors u. Erzbischöfl. geistl. Rathes als
Gründers u. achtjährig. Pflegers der Christenlehre für ¿ zu
U. L. Frau dahier in Wort und Schrift ¿
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Haid, Herenäus; 15.2.1784 (Geisenfeld/Obb.) – 7.1.1873 (München); Katholischer Priester und Schriftsteller
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* 15.2.1784 (Geisenfeld/Obb.)
† 7.1.1873 (München)
Katholischer Priester und Schriftsteller
Haid: Herenäus H., katholischer Geistlicher, geb. am 15. Febr. 1784 zu Geisenfeld in Baiern, † am 7. Januar 1873 in München. Der Sohn unbemittelter Eltern, besuchte er, von Wohlthätern unterstützt, von 1795 an das Gymnasium zu Neuburg an der Donau, von 1801 an das Lyceum zu München und studirte dann von 1804 an zu Landshut Theologie. Er löste dort 1807 eine Preisfrage und wurde 1808 Doctor der Theologie. Am 30. Aug. 1807 zum Priester geweiht, war er mehrere Jahre an verschiedenen Orten als Hülfsgeistlicher thätig. Er veröffentlichte schon als junger Geistlicher mehrere kleine homiletische, katechetische und ascetische Schriften, u. a. über »Metamorphose« (zeitgemäße Reform) des Rosenkranzgebetes. 1814 wurde er Professor der Theologie zu St. Gallen. 1818 kehrte er nach Baiern zurück und wurde Domprediger in München. Er veröffentlichte eine große Anzahl von Predigten und katechetischen und ascetischen Schriften, u. a. »Die gesammte christliche Lehre in ihrem Zusammenhange in Katechesen vorgetragen«, 7 Bde., 1841 ff., 3. Aufl. 1844 ff., auch eine neue Ausgabe der Summa doctrinae christianae des Peter Canisius, 4 Bde., 1833–45, und eine Uebersetzung des größeren Katechismus des Canisius, 1824, 4. Aufl. 1846.
Felder, Gelehrten-Lex. I. 291, III. 499. Thesaurus librorum rei cath. p. 344.
Reusch.
Heinrich Reusch: Allgemeine Deutsche Biographie. Leipzig; 1879.
Haid Herenäus, 1784 (Geisenfeld/Obb.) – 1873, katholischer Priester und Schriftsteller; nach vielen Entbehrungen wurde H. 1807 Priester; er stand sehr unter dem Einfluß und in der Gunst des Bischofs Johann Michael Sailer von Regensburg, auf dessen Empfehlung er 1813 Professor in St. Gallen und 1818 Domprediger in München wurde, 1824 kam er unfreiwillig als Pfarrer nach Pondorf, 1825/27 war er Benefiziat in Jetzendorf; seit 1827 wirkte H. als Dombenefiziat in München und betätigte sich als Prediger, Katechet, Beichtvater und Schriftsteller unermüdlich; er begründete die christliche Feiertagsschule an der Münchner Frauenkirche, seine volkstümlichen Sonntagspredigten erschienen als »Die gesamte katholische Lehre« (7 Bde.), außerdem machte er sich durch eine Neuausgabe und Übersetzung der Werke des hl. Petrus Canisius verdient; H. wird der »Sailer Münchens« bezeichnet.
© Dr. phil. Max Joseph Hufnagel: Berühmte Tote im Südlichen Friedhof zu München. Zeke Verlag; 4. Auflage. Würzburg, 1983.