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Das Grab ist nicht erhalten
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Daxenberger, Sebastian Franz von, Dr. jur. / Fernau, Karl (ps); 3.10.1809 (München) – 22.1.1878 (München); Ministerialrat und Dichter
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Karl Fernau (ps)
* 3.10.1809 (München)
† 22.1.1878 (München)
Ministerialrat und Dichter
Daxenberger, Sebastian Franz von, deutscher Schriftsteller, den 3. Okt. 1809 in München geboren, Sohn eines Kupferschmiedes, studirte die Rechte in München, Berlin und Göttingen, war erst Praktikant beim Landgericht Au, wurde dann 1833 Accessist im Ministerium des Innern und im Nov. 1835 Sekretär des damaligen Kronprinzen, jetzigen Königs Maximilian. Im Jahre 1843 zum Reegierungrath ernannt, als welcher er 3 Jahre lang das Amt eines Censors verwaltete, ward er im April 1847 Oberkirchen- und Schulrath und im Dec. Ministerialrath im Staatsministerium des königl. Hauses und des Aeußern, wo er noch jetzt im politischen Referat arbeitet. Im Jan. 1849 als Abgeordneter zur Nationalversammlung in Frankfurt gewählt, konnte er seiner leidenden Gesundheit wegen nur beschränkten Antheil an den Verhandlungen nehmen und gehörte zu den Vertretern der konstitutionellen Monarchie und möglichster Selbstständigkeit Bayerns. Ganz besonderen Antheil hatte er an der epochemachenden königl. Proklamation vom 6. März 1848, deren Redaktion von seiner Hand ist. Mit dem bayerischen Kronorden erhielt er 1851 den persönlichen Adel. Von seinen poetischen Arbeiten, die er unter dem Namen Karl Fernau veröffentlichte, haben außer den Mährchen und Legendenspielen in Spindlers »Damenzeitung« (1830–32) den meisten Beifall gefunden: »Edgar, oder Blätter aus dem Leben eines Dichters« (München 1838), »Mythische Gedichte« (das. 1835), »Gedichte« (Regensburg 1845) und »Die Sendlinger Schlacht am Christtage 1705« (2. Aufl. daselbst 1842). Hieran schließen sich mehre Dramen, wie »Beatrice Cenci«, »Ulrich Schwarz« und »Bianca Capello«. Sein lyrisches Spiel »Das Fest der Musen« (München 1844) kam bei Gelegenheit der doppelten Vermählungsfeier der Prinzessin Hildegarde mit Erzherzog Albrecht und des Prinzen Luitpold mit der Erzherzogin Auguste zur Aufführung. Nach dem Tode Ed. v. Schenks 1841 gab D. 5 Jahrgänge der »Charitas« heraus.
Neues Konversations-Lexikon für alle Stände. Hildburghausen und New-York, 1859.
Dr. Franz Sebastian Daxenberger
(pseud. K. Fernau)
wurde geboren am 3. Okt. 1809 zu München, war Oberschul- und Kirchenrath im Ministerium des Innern, wurde 1847 Ministerialrath im Ministerium des Hauses und des Aeußern, später Staatsrath. »Ein geistreicher und feiner Dichter und Novellist von edler Haltung, der auch im erzählenden und dramatischen Gedicht nicht ohne Glück sich versucht hat.« Brühl 537.
Die Sendlinger Schlacht. Romant. Ged. Mn. 1834. – Mythische Gedichte. Mn. 1835. – Edgar. Mn. 1838. – Das Fest d. Musen. Lyr. Spiel. Mn. 1844. – Gedichte, R. 1845. – Novellen u. Anderes in der Charitas u. a. Zeitschr.
Joseph Kehrein: Biographisch-literarisches Lexikon der katholischen deutschen Dichter, Volks- und Jugendschriftsteller im 19. Jahrhundert. Zürich, Stuttgart und Würzburg, 1868.
Sebastian Franz Daxenberger, geb am 3. Okt. 1809 zu München, studierte daselbst, dann in Berlin und Göttingen die Rechte, trat hierauf in den Staatsdienst, wo er sich schneller Beförderung erfreute und seit mehrern Jahren zum Staatsrath ernannt wurde. Unter dem Ramen Karl Fernau gab er »Mythische Gedichte« (München 1835) heraus, in denen er antike Sagen mit Geist und in geschmackvoller Darstellung behandelt; ferner »Blätter aus dem Leben eines Dichters« (Ebd. 1838), gelungene Liebeslieder und »Gedichte« (Regensb. 1845) mit guten Balladen und Legenden.
Heinrich Kurz: Geschichte der deutschen Literatur mit ausgewählten Stücken aus den Werken der vorzüglichsten Schriftsteller. Leipzig, 1872.
Daxenberger, Sebastian Franz von, wurde am 3. Oktober 1809 in München als der Sohn eines Kupferschmieds geboren. Er studierte daselbst sowie in Berlin und Göttingen die Rechte und trat als Praktikant beim Landgericht Au in den Staatsdienst. Im Jahre 1833 wurde er Accessist im Ministerium des Innern und 1835 Sekretär des Kronprinzen, nachmaligen Königs Max II. Nachdem er dann 1843 zum Regierungsrath befördert worden und als solcher drei Jahre lang das Amt eines Censors verwaltet hatte, ward er im April 1847 Oberkirchen- und Schulrath und im Dezember d. J. Ministerialrath im Ministerium des königl. Hauses und des Aeußern. Im Januar 1849 als Abgeordneter zum Parlament in Frankfurt gewählt, gehörte er zu den Vertretern der konstitutionellen Monarchie und möglichster Selbständigkeit Bayerns. Durch Verleihung des Ordens der bayrischen Krone erhielt er 1851 den persönlichen Adel; später wurde er Mitglied des Staatsraths.
Dichtungen, meist unter dem Pseudonym Karl Fernau: Die Sendlinger Schlacht am Christtage 1705. Romant. Gedicht. München 1834. 2. Aufl. 1842. – Münchener Tausend und Eins. Mythische Gedichte. Ebd. 1835. – Edgar, oder: Blätter aus dem Leben eines Dichters. Ebd. 1838. – Der Tod Shakespeares. Dramat. Bruchstück. Ebd 1833. – Das Fest der Musen. Lyrisches Spiel. Ebd. 1844. – Gedichte. Regensb. 1845. – Ungedruckte Dramen: Bestrice Cenci. – Ulrich Schwarz. – Bianca Capello.
Franz Brümmer: Deutsches Dichter-Lexikon. Biographische und bibliographische Mittheilungen über deutsche Dichter aller Zeiten. Unter besonderer Berücksichtigung der Gegenwart. Eichstätt & Stuttgart, 1876/1877.
Daxenberger: Dr. Sebastian Franz von D., kgl. bair. Staatsrath und Dichter (= »Karl Fernau«), wurde als der Sohn eines sehr vermöglichen Kupferschmiedes am 3. October 1809 zu München geboren, machte seine Gymnasialstudien daselbst, bezog die Universität zu Berlin und Göttingen, wo er mit einer »Dissertatio inauguralis observationes nonnullas ad titulum digestorum de servitutibus praediorum urbanorum contineus« (Göttingen 1830) als Doctor juris promovirte. Hier gewann D. die Aufmerksamkeit und Freundschaft des gleichzeitig zu Göttingen studirenden bairischen Kronprinzen Maximilian, welcher den nach seiner Rückkehr als Rechtspraktikant und Accessist im Ministerium des Innern verwendeten jungen Doctor, im November 1835 zu seinem Secretär ernannte. D. nährte die Vorliebe des Kronprinzen für historische Studien, ebenso dessen Neigung zu artistischen Schöpfungen, welche sich in dem Bau und der malerischen Ausschmückung der romantischen Burg zu Hohenschwangau bethätigte, auch feilte und redigirte D. die lyrischen Erzeugnisse des Kronprinzen, der die zarten Empfindungen seiner Seele in gebundener Form zum Ausdruck zu bringen liebte.
Nachdem D. den künftigen Monarchen zur Brautwerbung 1842 nach Berlin begleitet hatte, wurde er 1843 Regierungsrath und verwaltete drei Jahre lang das Amt eines Censors. Im April 1847 rückte er zum Oberkirchen- und Schulrath vor, trat aber am Schlüsse desselben Jahres als Ministerialrath in das Staatsministerium des kgl. Hauses und der auswärtigen Angelegenheiten und übernahm die Bearbeitung des politischen Referates. An der epochemachenden kgl. Proclamation vom 6. März 1848 hatte D. einen hervorragenden Antheil: ihr Entwurf war von dem damaligen Staatsminister Ludwig v. Oettingen-Wallerstein, die Redaction von D. Im Januar 1849 ging D. in Stellvertretung des Advocaten J. M. Ruhwandl auf kurze Zeit als Abgeordneter zur Nationalversammlung nach Frankfurt und trat nach seiner Rückkehr in seine alte Stellung.
Seit 1851 besaß er den persönlichen Adel, wurde Großcomthur des Verdienstordens der bair. Krone und des hl. Michael, Mitglied des Maximilianordens für Kunst und Wissenschaft; 1856 weilte D. als Mitglied der Donauschifffahrtscommission in Wien; 1866 wurde er Staatsrath im ordentlichen Dienst, und besorgte wiederholt das Portefeuille als Verweser. Als Politiker gehörte er zu den Vertretern der konstitutionellen Monarchie bei möglichster Selbständigkeit des bair. Staates. D. starb am 22. Januar 1878.
Als Schriftsteller bethätigte sich D. als »Karl Fernau“ im Gebiete der Lyrik, des Dramas und der Novelle. Am bekanntesten wurde seine durch Rottmanner’s melodramatische Composition effectvoll ausgestattete »Sendlinger Schlacht« (1835, 1844). Im J. 1835 erschienen seine »Mythischen Gedichte«, welchen 1845 eine weitere Sammlung von lyrischen Erzeugnissen und Gelegenheitsdichtungen (darunter »Erinnerungen aus Italien«, »Weibliche Bildnisse«, auch Legenden, Balladen und Romanzen) folgten. Von seinen zahlreichen dramatischen Versuchen (z. B. das Drama »Ulrich Schwarz«, 1841, und das Trauerspiel »Beatrice Cenci«, 1841) hat sich keiner bleibend auf der Bühne erhalten. Weiteren Beifall fanden seine harmlosen feuilletonistisch angehauchten kleinen Culturschilderungen »Münchener Hundert und Eins« (1840, 1841). Von 1841–1847 redigirte Karl Fernau das von Eduard von Schenk 1834 begründete poetische Taschenbuch »Charitas«, welches mit Beiträgen von König Ludwig I., Melchior Diepenbrock, A. Fürstin von Gallitzin, A. v. Maltitz, C. F. PH. v. Martius, C. v. Neumayr, J. A. Pangkofer, Fr. Rückert, H. G. v. Schubert, Frhr. v. Zu-Rhein, Kronprinz Maximilian, Ludw. Aurbacher, Franz Graf Pocci, Fr. Thiersch und vielen Anderen einen lehrreichen Ueberblick gewährt auf die damaligen poetischen Schwingen Baierns.
Vgl. Schaden, Gelehrtes München. 1834, S. 173. – M. Brühl, Gesch. der kathol. Litteratur. 1861, S. 536. – Brümmer, Lexikon. 4. Aufl. I, S. 243.
Hyac. Holland.
Dr. phil. Hyazinth Holland: Allgemeine Deutsche Biographie. Leipzig, 1903.
Daxenberger: Dr. Sebastian Franz von D., kgl. bair. Staatsrath und Dichter (= »Karl Fernau«), wurde als der Sohn eines sehr vermöglichen Kupferschmiedes am 3. October 1809 zu München geboren, machte seine Gymnasialstudien daselbst, bezog die Universität zu Berlin und Göttingen, wo er mit einer »Dissertatio inauguralis observationes nonnullas ad titulum digestorum de servitutibus praediorum urbanorum contineus« (Göttingen 1830) als Doctor juris promovirte. Hier gewann D. die Aufmerksamkeit und Freundschaft des gleichzeitig zu Göttingen studirenden bairischen Kronprinzen Maximilian, welcher den nach seiner Rückkehr als Rechtspraktikant und Accessist im Ministerium des Innern verwendeten jungen Doctor, im November 1835 zu seinem Secretär ernannte. D. nährte die Vorliebe des Kronprinzen für historische Studien, ebenso dessen Neigung zu artistischen Schöpfungen, welche sich in dem Bau und der malerischen Ausschmückung der romantischen Burg zu Hohenschwangau bethätigte, auch feilte und redigirte D. die lyrischen Erzeugnisse des Kronprinzen, der die zarten Empfindungen seiner Seele in gebundener Form zum Ausdruck zu bringen liebte.
Nachdem D. den künftigen Monarchen zur Brautwerbung 1842 nach Berlin begleitet hatte, wurde er 1843 Regierungsrath und verwaltete drei Jahre lang das Amt eines Censors. Im April 1847 rückte er zum Oberkirchen- und Schulrath vor, trat aber am Schlüsse desselben Jahres als Ministerialrath in das Staatsministerium des kgl. Hauses und der auswärtigen Angelegenheiten und übernahm die Bearbeitung des politischen Referates. An der epochemachenden kgl. Proclamation vom 6. März 1848 hatte D. einen hervorragenden Antheil: ihr Entwurf war von dem damaligen Staatsminister Ludwig v. Oettingen-Wallerstein, die Redaction von D. Im Januar 1849 ging D. in Stellvertretung des Advocaten J. M. Ruhwandl auf kurze Zeit als Abgeordneter zur Nationalversammlung nach Frankfurt und trat nach seiner Rückkehr in seine alte Stellung.
Seit 1851 besaß er den persönlichen Adel, wurde Großcomthur des Verdienstordens der bair. Krone und des hl. Michael, Mitglied des Maximilianordens für Kunst und Wissenschaft; 1856 weilte D. als Mitglied der Donauschifffahrtscommission in Wien; 1866 wurde er Staatsrath im ordentlichen Dienst, und besorgte wiederholt das Portefeuille als Verweser. Als Politiker gehörte er zu den Vertretern der konstitutionellen Monarchie bei möglichster Selbständigkeit des bair. Staates. D. starb am 22. Januar 1878.
Als Schriftsteller bethätigte sich D. als »Karl Fernau“ im Gebiete der Lyrik, des Dramas und der Novelle. Am bekanntesten wurde seine durch Rottmanner’s melodramatische Composition effectvoll ausgestattete »Sendlinger Schlacht« (1835, 1844). Im J. 1835 erschienen seine »Mythischen Gedichte«, welchen 1845 eine weitere Sammlung von lyrischen Erzeugnissen und Gelegenheitsdichtungen (darunter »Erinnerungen aus Italien«, »Weibliche Bildnisse«, auch Legenden, Balladen und Romanzen) folgten. Von seinen zahlreichen dramatischen Versuchen (z. B. das Drama »Ulrich Schwarz«, 1841, und das Trauerspiel »Beatrice Cenci«, 1841) hat sich keiner bleibend auf der Bühne erhalten. Weiteren Beifall fanden seine harmlosen feuilletonistisch angehauchten kleinen Culturschilderungen »Münchener Hundert und Eins« (1840, 1841). Von 1841–1847 redigirte Karl Fernau das von Eduard von Schenk 1834 begründete poetische Taschenbuch »Charitas«, welches mit Beiträgen von König Ludwig I., Melchior Diepenbrock, A. Fürstin von Gallitzin, A. v. Maltitz, C. F. PH. v. Martius, C. v. Neumayr, J. A. Pangkofer, Fr. Rückert, H. G. v. Schubert, Frhr. v. Zu-Rhein, Kronprinz Maximilian, Ludw. Aurbacher, Franz Graf Pocci, Fr. Thiersch und vielen Anderen einen lehrreichen Ueberblick gewährt auf die damaligen poetischen Schwingen Baierns.
Vgl. Schaden, Gelehrtes München. 1834, S. 173. – M. Brühl, Gesch. der kathol. Litteratur. 1861, S. 536. – Brümmer, Lexikon. 4. Aufl. I, S. 243.
Hyac. Holland.
Dr. phil. Hyazinth Holland: Allgemeine Deutsche Biographie. Leipzig, 1903.
Daxenberger, Sebastian Franz von, pseud. Karl Fernau, wurde am 3. Oktbr. 1809 in München als der Sohn eines Kupferschmieds geboren. Er studierte daselbst sowie ln Berlin und Göttingen die Rechte und trat als Praktikant beim Landgericht Au in den Staatsdienst. Im Jahre 1833 wurde er Akzessist im Ministerium des Innern und 1835 Sekretär des Kronprinzen, nachmaligen Königs Max II., der mit ihm in Göttingen studiert, und ihm schon damals seine Aufmerksamkeit u. Freundschaft geschenkt hatte. D. nährte die Vorliebe seines Gönners für historische Studien und seine Neigung zu artistischen Schöpfungen (Burg Hohenschwangau), redigierte auch seine lyrischen Erzeugnisse.
Nachdem D. 1843 zum Regierungsrat befördert worden und als solcher drei Jahre lang das Amt eines Zensors verwaltet hatte, ward er im April 1847 Oberkirchen- und Schulrat und im Dezember d. J. Ministerialrat im Ministerium des königl. Hauses und Äußern. Im Januar 1849 als Abgeordneter zum Parlament in Frankfurt gewählt, gehörte er zu den Vertretern der konstitutionellen Monarchie und möglichster Selbständigkeit Bayerns. Durch Verleihung des Ordens der bayerischen Krone erhielt er 1851 den persönlichen Adel; 1866 wurde er Mitglied des Staatsrats und starb am 22. Januar 1878.
Von 1841–47 hatte D. das von Eduard von Schenk 1834 gegründete poetische Taschenbuch »Charitas« redigiert. S: Die Sendlinger Schlacht (Romant. G.), 1834. – Münchener Tausend und Eins (Mythische Ge.), 1835. – Edgar, oder: Blätter a. d. Leben eines Dichters, 1838. – Der Tod Shakespeares (Dram. Bruchstück), 1833. – Ulrich Schwarz (Dr.), 1841. – Beatrice Cenci (Tr.), 1841. – Münchener Hundert u. Eins (Kulturschilderungen), 1840. – Das Fest der Musen (Lyr. Spiel), 1844. – Gedichte, 1845.
Lexikon der Deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Leipzig, 1913.
Daxenberger Sebastian Franz, Dr. jur., von, 1809 (München) – 1878, Ministerialrat und Dichter (Pseudonym Karl Fernau); Sohn eines Münchner Kupferschmieds, studierte F. in München, Berlin und Göttingen Rechte (Studienfreund des späteren Max II.!), trat dann in den bayerischen Staatsdienst, wurde 1835 Sekretär des Kronprinzen Maximilian, 1843 Regierungsrat, 1847 Oberkirchen- und Schulrat sowie Ministerialrat im Ministerium des Äußern; dieser Frankfurter Parlamentarier redigierte die königliche Proklamation vom 6. III. 1848, seit 1866 war er Staatsrat; von 1841–1847 leitete D. das von E. von Schenk begründete poetische Taschenbuch »Charitas«, das mit Beiträgen von König Ludwig I., M. Diepenbrock, A. Fürstin Gallitzin, A. von Maltitz, C. F. Ph. von Martius, F. Rückert, G. H. von Schubert, Kronprinz Maximilian, L. Aurbacher, Graf Pocci, F. W. Thiersch u. a. in München erschien; auch selbständig trat D. als Dichter in den Rahmen der Spätromantiker hervor.
Hauptwerke: Ode, den Manen der 1812 in Rußland gefallenen Bayern gewidmet, Die Sendlinger Schlacht (Gedicht), Die Schlacht bei Aydenbach, melodramatisch komponiert von E. Rottmanner, Münchener Hundert und Eins, Weibliche Bildnisse, Gedichte.
© Dr. Max Joseph Hufnagel: Berühmte Tote im Südlichen Friedhof zu München. Zeke Verlag; 4. Auflage. Würzburg, 1983.