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1 – 1 – 36 (Dopfer)

Ω

Dopfer’sches
Familien Grab

Linke Spalte

Dem
frommen Andenken
der geliebten Gattin
Frau Babette Dopfer
† den 21. Febr. 1821.
hier ruht
Frau Franziska Dopfer
Glasermeisters Gattin
† den 18. Mai 1861.
Ihnen folgte den 31. Dez. 1865
Herr Joseph Dopfer
Glasermeister
geboren den 13. Sept. 1805.

Friede Ihrer Asche.

Rechte Spalte

hier ruhen
Theodolinde Dopfer
Lehramtscandidatin
geb. 2. August 1863
† 20. Januar 1883.
Herr Joseph
Leonhard Dopfer
Inspektor & Architekt d.
kgl. b. Hofglasmalerei
v. F. X. Zettler.
geb. 12. Feb. 1835 † 22. Mai 1891.
Frau Katharina Dopfer
Inspektorswitwe
geb. 23. Febr. 1831
gest. 23. April 1929.

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Josef Dopfer

* 13.9.1805
† 31.12.1865 (München)
Glasermeister

Der Bayerische Volksfreund (12.8.1828)

Endesunterzeichner hat die Ehre, dem hohen Adel und verehrlichen Publikum zu benachrichten, daß es ihm gelungen sey, alle Gattungen Glastafel zu biegen, nach welchen schön öfters gefragt wurde; besonders sind selbe sehr anwendbar zu korb- oder Kobelfenster, wodurch die vielen Holzsprossen, welche nur Dunkelheit in die Zimmer verursachen, erspart werden können; so können selbst gebogene Glastafeln zu Auslagekästen öffentlicher Läden benutzt werden. Ebenfalls sind bei Unterzeichnetem alle Gattungen von verschiedener Weite und Höhe, 4eckige Glassturze nach französischer Form, von einem weißen starken Glas, mit gut vergoldeten Goldstäbchen versehen, so wie alle Sorten von flach gebogenen Chaisenlatern-Gläsern zu haben, wobei er die billigsten Preise halten wird.

J. Dopfer, Bürger und angehender Glasermeister, wohnhaft am Anger Nro. 729.

Der Bayerische Volksfreund Nro. 129. München; Dienstag, den 12. August 1828.

Intelligenzblatt der Königlichen Regierung von Oberbayern (11.12.1840)

Gewerbs-Privilegien-Verleihungen.

Seine Majestät der König haben unterm 26ten October 1839 dem Glasermeister Joseph Dopfer zu München, ein Gewerbsprivilegium auf dessen Erfindung bezüglich eines verbesserten Verfahrens bei der Färbung von Glastafeln, für den Zeitraum von sechs Jahren zu ertheilen geruht.

Intelligenzblatt der Königlichen Regierung von Oberbayern Nro. 51. München, den 11. Dezember 1840.

Universal-Handbuch von München (1845)

Dopfer, Joseph, Färbergraben 19. Dieser hat eine Glasmalerei-Anstalt, in welcher in verschiedenen Farben Glastafeln zu Glasmalereien nach Art der Alten gefertigt werden, und welche nach mehreren authentischen Zeugnissen er bestens zu bereiten versteht. Auch in Schmelzung der Farben in Glastafeln ist derselbe vollkommen Meister, sowie in Zusammensetzung von Glasgemäldefenstern, was er ebenfalls sehr gelungen auszuführen versteht, und worüber er ehrenvolle Zeugnisse von Kunstfreunden und Kunstkennern besitzt. Hr. Dopfer hat zu der Lokal-Industrie-Ausstellung in München (1844) eine Luster-Lampen-Schale, 22 Zoll im Durchmesser, mit gemalten und eingebrannten Arabesken, ein Lichtbild mit ausgeschliffener Einfassung, dann eines mit eingebranntem Wappenschilde und rother Einfassung eingesendet; welche sämmtlichen Gegenstände großen Beifall fanden. Es ist selten, daß ein Gegenstand von einer solchen Größe, wie die Luster-Lampen-Schale von so vorzüglicher Schönheit hergestellt wurde.

Universal-Handbuch von München. München, 1845.

Die Bayerische Landbötin (21.9.1847)

Bei Unterzeichnetem ist ein Glasgemälde, 29″ breit 45″ hoch, Maria Himmelfahrt vorstellend, und ein Christusbild 15″ breit 19″ hoch, beide eingebrannt, verfertigt worden. Auch werden Tapetenfenster et., besonders für Kirchen geeignet, zu den billigsten Preisen gemacht. Musterfenster verschiedene Gattung sind vorräthig. Es empfiehlt sich zu ferneren Aufträgen

Joseph Dopfer senior,
Glasermeister und Glasbieger
am Färbergraben No. 19.

Die Bayerische Landbötin No. 113. München; Dienstag, den 21. September 1847.

Die Bayerische Landbötin (23.10.1847)

Glas-Biegerei.

Bei Unterzeichnetem werden Glastafeln zu jeder Größe, zu Winterfenstern, Wandlaterngläsern etc. nach verschiedenen Krümmungen gebogen.

Joseph Dopfer, Glasermeister
am Färbergraben No. 19.

Die Bayerische Landbötin No. 127. München; Samstag, den 23. Oktober 1847.

Bayerische Landbötin (5.9.1849)

Eingeschmolzene Glasmalerei für Kirchenfenster besonders in Tapetenzeichnungen mit schönstem Farbenglas empfiehlt Unterzeichneter allen hochlöblichen Kirchen-Verwaltungen und benachrichtigt ergebenst, daß er sich schon mehrere Jahre mit diesen Arbeiten beschäftige, und die vollste Zufriedenheit über seine Leistungen erhielt, dabei erlaubt er sich einige von den vielen Zeugnissen anzuführen.

Zeugniß. Herr Glasermeister Joseph Dopfer von München hat in die hiesige Pfarrkirche zwei große Tapetenfester von gebranntem gemalten Glase gemacht, welche bei ihrem höchst billigen Preise zur vollsten Zufriedenheit ausfielen. Sie gefallen nicht blos der Pfarrgemeinde allgemein, sondern werden auch von auswärtigen Kennern sehr gelobt. Dieses bezeugt zur weiteren Empfehlung seiner Arbeit in diesem Fache.
Prutting den 16. April 1849.
Die Kirchengemeinde Prutting.
Franz Seraph Mayr, Pfarrer.
(L. S.) Joh. Stöttner, Kirchenpfleger.

Herr Glasermeister Joseph Dopfer von München hat zur Wallfahrtskirche Bergkirchen zwei Tapetenfenster von solch gelungener Arbeit, u. Zu so wohlfeilem Preise geliefert, daß er hiemit für solche Arbeiten allen Stiftungs-Verwaltungen empfohlen wird. – Jesenwang, 13. Juli 1849.
(L. S.) Daxenberger, Pfarrer.

Da ich mich neuerdings auf das Vortheilhafteste eingerichtet habe, um jeder Bestellung entsprechen zu können, und der Preis per Quadratschuh von 1 fl. 24 kr. Bis 2 fl. Ist, empfehle ich mich zu geehrten Aufträgen.

Auch habe ich viele Musterfenster zur geneigten Einsicht vorräthig.

Joseph Dopfer,
Glasermeister, Fäbergraben Nr. 19.

Bayerische Landbötin No. 160. München; Mittwoch, den 5. September 1849.

Der Volksbote für den Bürger und Landmann (25.5.1852)

Eingeschmolzene Tapetenfenster für Kirchen.

685. Zu dem früheren Inserate im Volksboten vom 5. Februar l. Js. glaube ich noch Nachstehendes anfügen zu dürfen:

Vom Jahre 1826 bis 1832 war ich in der königl. Glasmalerei-Anstalt mit Zusammensetzung der Glasmalereien für den Regensburger Dom beauftragt, war die ersten zwei Jahre ganz allein damit beschäftigt und erwarb mir laut amtlichem Zeugnisse die vollkommenste Zufriedenheit – Im Jahre 1833 schmolz ich meine ersten Glasmalereien selbst ein, bekam auch viele Bestellungen auf Glastafeln mit Arabesken von einem Durchmesser von 22–28 Zoll und errang mit den Beifall aller, welche die Schwierigkeit solcher Arbeit beurtheilen können. – In den Jahren 1835 und 1836 führte ich für eine hohe Herrschaft eine große Bestellung zur Zufriedenheit aus, bereiste dann, weil zudieser Zeit für Privatarbeiten die schönen rothen und grünen Glastafeln schwer zu bekommen waren, mehrere Glasfabriken, und eignete mir mit vieler Mühe und großen Kosten nach vielfachen Versuchen alle Vortheile der Schmelzung des Farbenglases an. Hierüber erhielt ich zwei besonders ehrenvolle Zeugnisse, darunter eines von einer oberösterreichischen Amtsbehörde. – Im Jahre 1841 erhielt ich durch die Gnade Sr. Maj. des Königs Ludwig eine Unterstützung zum Zwecke weiterer Ausbildung und Vervollkommnung meiner Kunst. Mehrere meiner Arbeiten wurden bei dem Centralverwaltungsausschusse des polytechnischen Vereins für Bayern geprüft und laut dessen Zeugniß als vollkommen dauerhaft und unangreifbar erklärt.

Ermuntert durch diese für mich so rühmliche Anerkennung erachte ich es für Pflicht, mir in allen diesen Arbeiten besondere Mühe zu geben, um die Zufriedenheit aller löblichen Kirchenverwaltungen und anderer Kundschaften auch ferner zu erhalten, so wie ich mich derselben seit vielen Jahren zu erfreuen hatte, und bitte, mich mit weiteren geneigten Aufträgen zu beehren.

Joseph Dopfer, Glasermeister, Färbergraben Nr. 19.

Der Volksbote für den Bürger und Landmann No. 123. Dienstag, den 25. Mai 1852.

Neueste Nachrichten aus dem Gebiete der Politik (28.6.1855)

Eingebrannte Kirchen-Glasmalerei.

Da die vielen Bestellungen von Glasmalereien für Kirchen, deren ich mich seit zehn Jahren zu erfreuen habe, immer sogleich versendet wurden, erlaube ich mir zu benachrichtigen, daß ich vor einigen Tagen in die renovirte Kirche in dem nahgelegenen Orte Pasing zwei gemalte Fenster einsetze, und ein Muster-Fenster im Ausstellungs-Lokale des Vereins der Gewerke zur gefälligen Einsicht aufgestellt habe.

Ich bitte die hochwürdige Geistlichkeit und jeden Kenner von Glasmalereien, dieselben zu beurtheilen, und es wird sich Jedermann davon überzeugt finden, daß die praktische Behandlung derselben, verbunden mit den billigsten Preisen, gewiß jedem Wunsche entspricht.

Es empfiehlt sich zu geehrten Aufträgen ergebenst
Joseph Dopfer,
Glasermeister.

Das Glasmalerei-Arbeits-Lokal ist in der Rennbahnstraße Nro. 5 nächst dem Ende der Schwanthalerstraße. Laden am Färbergraben Nro. 19.

Neueste Nachrichten aus dem Gebiete der Politik Nr. 179. Donnerstag, den 28. Juni 1855.

Neueste Nachrichten aus dem Gebiete der Politik (2.1.1866)

Todes-Anzeige.

Dem Herrn über Leben und Tod hat es gefallen, unsern lieben Vater, Schwiegervater, Großvater und Bruder,

Herrn
Joseph Dopfer,
Glasermeister,

nach langen Leiden, gestärkt durch den Empfang der hl. Sterbesakramente, heute Morgens nach 4 Uhr in seinem 61. Lebensjahre zu sich abzuberufen.

Indem wir diese Trauerkunde allen Verwandten und Freunden zur Anzeige bringen, bitten wir um stille Theilnahme im Gebete.

München, den 31. Dezember 1865.

F. Leonhard Dopfer, Glasmaler, Sohn.
Babette Bockhorni, geb. Dopfer, Tochter.
Joseph Bockhorni, Glasermeister, Schwiegersohn.
Käthi Dopfer, geb. Walter, Schwiegertochter,
im Namen sämmtlicher Verwandtschaft.

Die Beerdigung findet Dienstag den 2. Jan. Nachmittags 3 Uhr und die Gottesdienste Freitag den 5. Jan. Vormittags 9 Uhr bei St. Bonifaz, dann der Gottesdienst von der Triangel-Gesellschaft Mittwoch den 10. Jan. Morgens 8 Uhr in der hl. Geistkirche statt.

Neueste Nachrichten aus dem Gebiete der Politik Nr. 2. Dienstag, den 2. Januar 1866.

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Josef Leonhard Dopfer

* 12.2.1835 (München)
† 22.5.1891 (München)
Architekt und Glasmaler

Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler (1913)

Dopfer, Leonhard, Architekt u. Glasmaler, geb. 12.2.1835 in München, † das. 22.5.1891, lernte im Geschäft seines Vaters die Glaserei, bildete sich zu einem tüchtigen Zeichner, Architekten u. Maler, wodurch er den artistischen Betrieb eines eigenen Ateliers ermöglichte, aus welchem bald künstlerische Leistungen zu häuslicher Zier u. Kirchengebrauch hervorgingen, darunter 5 Chorfenster für Herheim (1862), Eßlingen (1863), Rottenburg (1866), Bamberg, Winterthur (1869), Speyer (1871), Wildenstein. Wohlvorbereitet durch längere, insbesondere dem Studium der späteren Gotik gewidmete Reisen, trat D. 1872 als Inspektor in F. X. Zettlers kgl. Glasmalerei-Anstalt ein, um in streng stilgerechter weise nicht allein die alten Fenster des Ulmer Münsters zu restaurieren, sondern auch die Herstellung neuer Prachtleistungen zu leiten, während Woldemar Kolmsperger die Kartons zu den figürlichen Kompositionen schuf. Die Anstalt lieferte auch die Glasgemälde für das Schloß Sinaia in Rumänien, ebenso (mit Kolmsperger) die großen Chorfenster, welche Ludwig II. in die von G. Dollmann erbauter Pfarrkirche zu Giesing stiftete. Auch für kunstgewerbl. Gegenstände entwarf D. Zeichnungen, Modelle u. Entwürfe, beispielsweise zum Meistertrunk-Pokal für das Rothenburger Festschauspiel u. dgl. m.

Luise v. Kobell, König Ludwig II. von Bayern u. die Kst., 1900 p. 463.

H. Holland.

Dr. phil. Hyazinth Holland: Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Herausgegeben von Ulrich Thieme. Leipzig, 1913.



© Reiner Kaltenegger · Gräber des Alten Südfriedhofs München · 2007-2025


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