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5 – 15 – 39 (Fröhlich · Löcherer)

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ERNST FRÖHLICH
ILLUSTRATOR UND
LANDSCHAFTSMALER
* 1810 KEMPTEN
† 1882 MÜNCHEN

R. I. P.

Ω

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Bernhard Fröhlich

* 28.6.1823 (München)
† 7.2.1885 (München)
Genremaler, Tiermaler, Illustrator und Zeichner

Neueste Nachrichten (8.2.1885)

Todes-†Anzeige.

In Gottes unerforschlichem Rathschlusse war es gelegen, heute Morgens halb 9 Uhr unsern lieben, theuern Bruder, Großonkel und Schwager,

Herrn Bernhard Fröhlich,
Kunstmaler,

nach kurzem Leiden, doch unerwartet schnell zu sich in die Ewigkeit abzurufen.

Indem wir den Dahingegangenen dem frommen Andenken im Gebete empfehlen, bitten wir um stille Theilnahme.

München, den 7. Februar 1885.

Die tieftrauernd Hinterbliebenen.

Die Beerdigung findet Montag den 9. Februar Nachmittags 3 Uhr im südlichen (alten) Gottesacker und der Seelengottesdienst Mittwoch den 11. Februar Vormittags 9 Uhr in der hl. Geistkirche statt.

Neueste Nachrichten und Münchener Anzeiger No. 40. Sonntag, den 8. Februar 1885.

Allgemeines Künstler-Lexicon (1895)

Fröhlich, Bernhard, Genremaler und Zeichner, geb. 1823 in München, Schüler der dortigen Akademie und H. Sagstätters, machte sich durch seine Gemsen- und Jagdscenen in den Münchener »Fliegenden Blättern« und durch andere Thierbilder und ländliche Scenen einen geachteten Namen. Er lebt in München.

Allgemeines Künstler-Lexicon. Leben und Werke der berühmtesten bildenden Künstler. Vorbereitet von Hermann Alexander Müller. Herausgegeben von Hans Wolfgang Singer. Erster Band. Frankfurt am Main, 1895.

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Ernst Fröhlich

* 1810 (Kempten)
† 19.2.1882 (München)
Illustrator und Landschaftsmaler

Neues allgemeines Künstler-Lexicon (1836)

Fröhlich, Ernst, geboren zu Kempten im bayerischen Oberdonaukreise im Jahre 1810, fühlte schon früh in sich den Beruf zur Kunst, wie er denn schon während seiner Gymnasialstudien, die er in München vollendete, sprechende Beweise seines schönen Talentes ablegte. Er besuchte die Akademie in München, widmete sich Anfangs dem Historienfache, trat aber später zum Genrefach über. Aus dieser Zeit existiren mehrere Pferdebildchen u. a., die sich in den Händen von Privaten befinden, und von seinem vielseitigen Talente zeugen. Einen besondern Hang fühlte er zur heitern, launigen Satyre, die sich in den vielen Kompositionen, welche sich in den Händen seiner nahen und fernen Freunde befinden, so trefflich ausspricht. Mit einem frohen, offenen Sinn und richtiger Beobachtungsgabe, im Genusse der freien Natur und der Freundschaft hat er seinen Umgebungen die launigen Situationen abgelauscht und mit seiner Künstlerhand der Erinnerung seiner Freunde aufbewahrt. Treffender Witz, muntere, manchmal derbe, nie beissende Satyre charakterisiren diese epigrammatischen Blätter unsers Künstlers. Auch im Gebiete der freien, ungebundenen Arabeske bat er sich mit Glück versucht und durch mehrere Kompositionen zur Ausstattung von Büchern beitragen. Er beschäftigt sich jetzt viel und hauptsächlich mit Lithographie. Viele seiner Zeichnungen sind mit einem Monogramme bezeichnet, das jenem des trefflichen E. Fries gleichet, und daher könnten beide verwechselt werden.

Dr. Georg Kaspar Nagler: Neues allgemeines Künstler-Lexicon oder Nachrichten von dem Leben und Werken der Maler, Bildhauer, Baumeister, Kupferstecher, Formschneider, Lithographen, Zeichner, Medailleure, Elfenbeinarbeiter etc. Bearbeitet von Dr. G. K. Nagler. München, 1836.

Allgemeines Künstler-Lexicon (1895)

Fröhlich, Ernst, Genremaler und Zeichner, geb. 1810 in Kempten, † 19. März 1882 in München, Schüler der dortigen Akademie, hervorragend durch seine langjährigen humoristischen Zeichnungen und Illustrationen für die »Fliegenden Blätter« und die »Münchener Bilderbogen«.

Allgemeines Künstler-Lexicon. Leben und Werke der berühmtesten bildenden Künstler. Frankfurt am Main, 1895.

Berühmte Tote im Südlichen Friedhof zu München (1983)

Fröhlich Ernst, 1810 (Kempten) – 1882, Landschaftsmaler und Illustrator; schon als Schüler der Münchner Akademie ist er von der historischen Komposition zur freien Genre-, Tier- und Landschaftsmalerei übergegangen und beschäftigte sich als phantasiebegabter Humoresken- und Buchschmuckzeichner; ein leidenschaftlicher Jagdfreund, veröffentlichte er in Mannheim zunächst mehrere Folgen von »Jagderinnerungen«, denen er dann eine Originalbleistiftzeichnung mit Ansicht des Marktplatzes zu Boppard/Rh. in der Berliner Nationalgalerie und 1841 eine Lithographienserie mit 79 Ansichten von Maskengruppen aus dem Mannheimer Maskenfest folgen ließ; seit 1849 ist F. in München ständiger Mitarbeiter der »Fliegende Blätter« und des »Münchener Bilderbogen«; am bedeutendsten seine »Scheibenbilder«; Fs. Volkstrachtenbilder sind kostümgeschichtlich äußerst wertvoll.

© Dr. phil. Max Joseph Hufnagel: Berühmte Tote im Südlichen Friedhof zu München. Zeke Verlag; 4. Auflage. Würzburg, 1983.

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Alois Löcherer

* 14.8.1815 (München)
† 15.7.1862 (München)
Photograph

Der Bayerische Eilbote (12.5.1848)

Lichtbilder auf Papier.

Der Unterzeichnete empfiehlt hiemit seine ausführliche autographirte Anleitung zur Darstellung von Lichtbildern auf Papier gegen ein Honorar von zehn Gulden, sowie auch ausgezeichnetes jodirtes Papier 24 Gros-Quartblätter à 3 fl. 30 kr.

München den 1 Mai 1848.

Alois Löcherer,
Chemiker, Schützenstrasse Nr. 4/.

Der Bayerische Eilbote No. 57. München; Freitag, den 12. Mai 1848.

Deutsches Kunstblatt (4.11.1850)

Von der Bavaria hat Löcherer (von verschiedenen Seiten) sehr gelungene Lichtbilder aufgenommen. Derselbe Photogaph hat auch einzelne Momente aus der Geschichte dieses Kolosses als Lichtbilder aufgenommen, die höchst interessante Gedenkblätter bilden. Das eine ist der Moment, wie das Bruststück auf dem Wagen zum Transport befestigt wird; dabei sieht man X. Schwanthaler, Miller den Erzgiesser und seine Gehülfen; das zweite zeigt den Kopf in Profil, das dritte von vorn und zwar mit dem Erzgiesserei-Inspector Miller, der, die Todtenmaske Schwanthaler’s in der Hand, im Begriff ist, den Kopf festlich zu schmücken; auf dem vierten Batt sieht man alsdann das Bavaria-Haupt, mit Kränzen und Wappen umlegt und umhängt auf dem Transportwagen, und endlich auf dem fünften den festlichen Abzug des Hauptes aus der Giesserei, in Begleitung sämmtlicher Arbeiter der Anstalt. Die Blätter sind 6 Zoll hoch, scharf und bestimmt in den Formen und eignen sich sowohl für Mappen als zur Zimmerverzierung. Der Preis eines Blattes ist 2 Fl. 42 Kr. e. f.

Deutsches Kunstblatt No. 44. Zeitung für bildende Kunst und Baukunst. Montag, den 4. November 1850.

Münchener Anzeiger (17.11.1850)

Unterzeichneter photographirt von nun an bei jeder Witterung von 10–2 Uhr im geheizten Atelier.

Alois Löcherer,
Schützenstraße Nr. 4/0.

Münchener Anzeiger Nro. 257. Sonntag, den 17. November 1850.

Neueste Nachrichten aus dem Gebiete der Politik (16.7.1862)

Todes-Anzeige.

Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, unsern innigstgeliebten Gatten und Vater,

Herrn
Alois Löcherer,
Photograph,

aus dem irdischen zu einem besseren Leben zu berufen.

Er starb im 47. Jahre seines pflichtgetreuen, rastlos thätigen Lebens, unvermuthet schnell, aber ruhig, sanft und Gott ergeben.

Untröstlich über diesen schmerzlichen Verlust bitten wir für die Seele des Abgeschiedenen um frommes Gebet, für uns aber um stille Theilnahme.

München, den 15. Juli 1862.

Friederike Löcherer, geb. Fröhlich, Gattin.
Martha Löcherer,
Aloisia Löcherer, Töchter.
im Namen sämmtl. Verwandten.

Die Beerdigung findet Donnerstag den 17. Juli Nachmittags 4 Uhr vom Leichenhause aus und der Gottesdienst Freitag den 18. Juli Vormittags 10 Uhr in der St. Bonifaziuskirche stat

Neueste Nachrichten aus dem Gebiete der Politik Nr. 197. Mittwoch, den 16. Juli 1862.

Augsburger Neueste Nachrichten (18.7.1862)

München, 16. Juli. Gestern ist dahier eine in weitesten Kreisen wohlbekannte Persönlichkeit unerwartet mit Tod abgegangen, nämlich der Photograph Alois Löcherer. Als die Erfindung Daguerris in München bekannt wurde, war es besonders der Verstorbene, damals Provisor in der Widemannischen Apotheke dahier, welcher sich mit derselben lebhaft beschäftigte. Seine günstigen Erfolge veranlaßten ihn, sich von seinem bisherigen Geschäfte ganz zurückzuziehen. In Kürze war sein Unternehmen nicht blos gesichert, sondern selbst sehr einträglich geworden und es gab eine Zeit, in der Löcherer als Monopolist in der Ausübung der bezeichneten Technik galt. Wenn ich nicht irre, ist unser berühmter Hofphotograph Albert einer der zahlreichen Schüler des Verlebten. Wenn auch Löcherer’s Porträtphotographien in der letzten Zeit weniger gesucht waren als die anderer Konkurrenten, so verdienen doch namentlich seine photographischen Kopien von Oelgemälden, wegen der ausgezeichneten Haltung des Ganzen, besonderes Lob.

Augsburger Neueste Nachrichten Nr. 103. Freitag, den 18. Juli 1862.



© Reiner Kaltenegger · Gräber des Alten Südfriedhofs München · 2007-2025


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