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7 – 1 – 54 (Bolgiano)

Ω

Hier ruht
Herr Bolgiano
¿

Tafel

Hier ruht:
unser unvergeßlicher Gatte und Vater
Dr. Carl Bolgiano
k. Geheimer Hofrat u. Universitäts-
Professor a. D.
geb. am 11. Nov. 1816, gest. am 29. Okt. 1897.
Ihm folgte
seine teuere Gattin,
unsere innigstgeliebte Mutter
Babette Bolgiano
geb. am 14. Okt. 1831, gest. am 24. Juni 1912.

Der einzig wahre Trost ist die Hoffnung
auf ein Wiedersehen im ewigen Leben.

Ω

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Franz Bolgiano

* 8.5.1778 (Zweibrücken)
† 11.1.1857 (München)
Galerist und Kunstsammler

Universal-Handbuch von München (1845)

Die Gemälde-Sammlung des Herrn Collegial-Sekretärs
Bolgiano,
(Galleriestrasse Nr. 1 e. E.)

besteht nur aus Werken neuester Zeit, jedoch von den berühmtesten Künstlern, und obgleich dieselbe nicht zahlreich ist, so sind dafür alle Stücke, die sich daselbst befinden, von ausgezeichneter Schönheit, z. b. die Sybille von Tybur, von Maes aus Rom; Venedig, von Ainmiller; Landschaft von Algier, Beduinen am Strande, auf den Feind lauernd, von Simonsen; Limburg an der Lahn, von Schönfeld; Kloster Nonnberg bei Salzburg, von Ainmiller; ein Bild in Niederländer Manier, von Schleißner; Hilas Geschichte, von Professor Koch.

Universal-Handbuch von München. München, 1845.

Berühmte Tote im Südlichen Friedhof zu München (1983)

Bolgiano Franz, 1778 (Zweibrücken?) – 1857, Kollegialsekretär im Bayerischen Kriegsministerium, Galeriebesitzer und Kunstsammler; dieser kunstsinnige Halbitaliener, ein Freund der Brüder Boisserée war unter Max Joseph IV. nach München gekommen, wo er 1815 heiratete; neben seiner beruflichen Stellung im Kriegsministerium besaß B. eine eigene Galerie an der Galeriestraße 1, für die er im Laufe von 25 Jahren an die 800 Ölgemälde zeitgenössischer Meister erkauft hatte, u. a. Werke von P. von Hess, Albrecht Adam, H. Bürkel, M. J. Wagenbauer, K. Zimmermann, Domenico Quaglio, K. Rottmann, E. Schleich, M. E. Ainmiller, D. Monten und Chr. Morgenstern; König Ludwig I. kaufte ihm eine große Anzahl derselben ab, die heute einen Hauptbestandteil der Neuen Pinakothek bildet; A. Lewald berichtet über ihn in seinem »Panorama von München«: »Einer der (Kunstmakler) ist Herr Bolgiano, der gute Geschäfte machen soll; ihm vorzüglich sendet Maes in Rom seine Arbeiten zum Verkaufe ein. Die liebenswürdigen Effektstücke dieses italienisierten Niederländers machen großes Aufsehen. Wird ein neues Bild von ihm ausgestellt, so kann man darauf rechnen, in den ersten acht Tagen zu keiner ruhigen Beschauung desselben gelangen zu können, weil ein immerwährend wechselnder Haufen gaffend davor steht.«

© Dr. Max Joseph Hufnagel: Berühmte Tote im Südlichen Friedhof zu München. Zeke Verlag; 4. Auflage. Würzburg, 1983.

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Dr. jur. Karl Theodor Bolgiano

* 11.11.1816 (München)
† 29.10.1897 (München)
Jurist und Hofrat

Berühmte Tote im Südlichen Friedhof zu München (1983)

Bolgiano Karl, Dr. jur., 1816 (München) – 1897, Jurist, Zivilprozessualist und Universitätsprofessor; nach Studien in München und Heidelberg wurde er 1850 a. o. 1856 o. Professor des bayerischen Zivilprozesses und des französischen Zivilrechts- und Zivilprozeßrechts; nahe Beziehungen zu den ersten Künstlerfamilien Münchens wirkten fördernd auf seine Veranlagung und sein von der Romantik beherrschtes Fühlen und Denken; sein ausgeprägter Natursinn trieb B. zu botanischen Studien, er sammelte auch Conchylien und Schmetterlinge; von seinen Schülern wurde B. wie ein Vater verehrt.

Hauptwerke: Beitrag zur Lehre vom Rückfall nach bayerischem Strafrecht, Handbuch des Reichszivilprozeßrechts auf rationellen Grundlagen mit vergleichender Darstellung des gemeinen deutschen Zivilprozesses; dieser universalgebildete Jurist war an der Anpassung des bayerischen Rechts an das deutsche Reichsrecht wesentlich beteiligt.

© Dr. Max Joseph Hufnagel: Berühmte Tote im Südlichen Friedhof zu München. Zeke Verlag; 4. Auflage. Würzburg, 1983.



© Reiner Kaltenegger · Gräber des Alten Südfriedhofs München · 2007-2025


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