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8 – 3 – 44* (Flerx)

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Das Grab ist nicht erhalten

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Louis Flerx

* 11.8.1825 (München)
† 23.7.1888 (München)
Schauspieler und Regisseur

Münchner Neueste Nachrichten (24.7.1888)

(Statt besonderer Anzeige.)
Todes-Anzeige.

Mit geduldiger Ergebung in Gottes heiligen Willen verschied heute Morgens 1¾ Uhr nach langem, schweren Leiden unser innigstgeliebter Gatte, Vater, Schwiegervater und Schwager,

Herr Louis Flerx,
Regisseur und Scahsupieler am Gärtnerplatz-Theater,
im Alter von 63 Jahren.

Allen theilnehmenden Freunden, Bekannten und Verwandten des Verblichenen diese Trauernachricht bringend, bitten um stilles Beileid

München, Wien, den 23. Juli 1888.

Die tiefgebeugte Gattin Udalrika Flerx,
Alfred Flerx, Sohn,
Anna Flerx, Schwiegertochter.

Die Beerdigung findet Mittwoch den 25. Juli Nachmittags 3½ Uhr im südlichen (neuen) Friedhofe statt. Die Seelen-Messe wird eigens bekannt gemacht.

Münchner Neueste Nachrichten No. 336. Dienstag, den 24. Juli 1888.

Deutscher Bühnen-Almanach (1889)

Louis Flerx, früher lange Jahre hindurch Schauspieler, zuletzt Regisseur in München, ist am 23. Juli aus dem Leben geschieden. Geboren zu München am 11. August 1825, wurde Louis Flerx auf Wunsch seiner Mutter, der k. k. Hofschauspielerin Josepha Flerx, für die juristische Laufbahn bestimmt. Er bezog die Universität, vermochte sich jedoch mit dem Studium nicht zu befreunden, und im Jahre 1848 trat er sein erstes Engagement in Raab in Ungarn an. Von dort kam er im folgenden Jahre an das Carltheater in Wien, wo er bis 1855 verblieb. In diesem Jahre übernahm er die Direktion des Stadttheaters in Brünn, welche er bis 1857 führte. In den nun folgenden Jahren war er zunächst als Oberregisseur am Stadttheater in Breslau, sodann in Danzig, Hamburg und Stettin thätig, bis ihn 1863 ein Engagement an Johann Schwaiger’s Theater in seine Heimathstadt zurückbrachte. Er folgte im Jahre 1865 einem Rufe nach Pest und kehrte im Jahre 1867 nach München an das damalige Aktien-Theater, das spätere königl. Theater am Gärtnerplatz, zurück, an welchem er als Regisseur und Schauspieler in verdienstvoller Weise bis zum Jahre 1882 thätig war. In diesem Jahre erkrankte er an einem Gehirnleiden, das ihn zwang, seiner Wirksamkeit zu entsagen. Diesem dauernd fortschreitenden Leiden ist er jetzt erlegen. Von der reichen Wirksamkeit des verstorbenen Künstlers gehörte der relativ größte Theil dem Münchener Gärtnerplatz-Theater an. Seine Thätigkeit an diesem Institute war eine vielseitige. Als Regisseur bewies er Geschmack und Erfindungsgabe, seine Inscenirungen trugen den Stempel echt künstlerischen Geistes. Seinem schauspielerischen Fache nach war er ein glücklicher Darsteller von volkstümlichen Charakter- und komischen Rollen.

Deutscher Bühnen-Almanach. Berlin, 1889.



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