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8 – 9 – 56 (Bernreither · Holz · Pfeiffer · Spörr)

Ω

Hier ruhen:
Eugen Bernreither
Hauptmann im 10ten Inf. Regt.
geb. ¿. Juni 1831,
gest. den Heldentod zu Sedan den 1. Septbr. 1870.
Elise Bernreither
Majorsgattin,
geb. den 17. Nov. 1792, gest. den 27. Septbr. 18¿
Johann Bapt. Bernreither
kgl. Major
geb. den 14. April 1791, gest. den 6. April 1877.
Hermann Holz
Kunstmaler
geb. den 20. Mai 1821, gest. den 16. Okt. 1883.

Sockel

Adelgunde Holz
Kunstmalers-Witwe
geb. den 24. Sept. 1829, gest. den 12. Nov. 1917.

Rechte Seite

Wilhelm Pfeiffer
Kunstmaler
geb. den 15. Januar 1822,
gest. den 28. November 1891.
Elisabeth Spörr
geb. Pfeiffer
geb. den 16. Januar 1863,
gest. den 13. Mai 1899.
Eugenie Pfeiffer
Kunstmalers-Kind
geb. den 14. Oktbr. 1871,
gest. den 10. Febr. 1872.

Sockel

Amalie Pfeiffer
Kunstmalers-Witwe
geb. den 10. Januar 1828,
gest. den 25. Februar 1909.

Ω

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Hermann Holz

* 20.5.1821 (Bremen)
† 16.10.1883 (München)
Portraitmaler, Landschaftsmaler, Photograph, Schriftsteller und Bienenzüchter

Allgemeine Zeitung (30.12.1883)

Nekrologe Münchener Künstler.

XXXIII.

Wenige Tage vor Weishaupt ging am 16. Oktober der Kunstmaler Hermann Holz aus dem Leben. Derselbe war (geboren am 20. Mai 1821 zu Bremen) in den vierziger Jahren nach München gekommen, machte als Schüler von Bernhardt und Graefle Portraits, wendete sich aber dann zur Photographie und erwarb dadurch einen geachteten Namen und ein schönes Vermögen. Später malte Holz unter Millners Leitung einige Landschaften, warf sich dann aber ganz auf seine Lieblingsbeschäftigung als Imker, wurde als solcher erster Vereinsvorstand der Münchener Bienenzüchter und schrieb in Dr. Stautners »Bienen-Zeitung« (München 1879 ff.) eine Reihe von Aufsätzen, in welchen er seine zahllosen, scharfsinnigen mikroskopischen und anatomischen Beobachtungen und Erfahrungen niederlegte, darunter ganze Abhandlungen, z. B. über seinen Betrieb der Bienenzucht und die »Studien über die Faulbrutkrankheit« der Bienen (1880). Seine langjährigen Untersuchungen über den »Bienenstachel« waren noch nicht abgeschlossen, als ein in Folge schwerer Vermögensverluste eingetretener Schlagfluß seinem verdienstlichen Forschen ein jähes Ziel setzte.

Allgemeine Zeitung Nr. 362. München; Sonntag, den 30. Dezember 1883.

Allgemeine Deutsche Biographie (1905)

Holz: Hermann H., Maler, Photograph, Bienenzüchter und Fachschriftsteller, geboren am 20. Mai 1821 zu Bremen, † am 16. October 1883 in München; kam beiläufig 20 Jahre alt, ausgestattet mit guten Vorkenntnissen nach München, malte als Schüler von Bernhardt und Graefle Porträts, wendete sich aber dann zur Photographie und erwarb dadurch einen geachteten Namen und ein schönes Vermögen. Später machte er unter Karl Millner's Leitung Fortschritte in der Landschaft und schuf einige anziehende Bilder, warf sich dann aber ganz auf seine Lieblinglingsbeschäftigung als Imker, wurde als solcher erster Vereinsvorstand der Münchener Bienenzüchter und schrieb in Stautner's »Bienen-Zeitung« (München 1879 ff.) eine Reihe von Aufsätzen, in welchen er seine zahllosen scharfsinnigen, mikroscopischen und anatomischen Beobachtungen und Erfahrungen niederlegte, darunter »Zur Einwinterung der Bienen«, über Drohnen und Drohnenbau, Fütterungsversuche, über die Wachsmotte, ein neues Desinfectionsmittel für Bienenwohnungen, eine kranke Bienenkönigin, 1880 über die Nachzucht von Königinnen, über die Faulbrutkrankheit der Bienen, 1881, 1882: Gewinnung des krystallisirten Honigs ohne Zerstörung der Waben; gutartige und bösartige Bienen, ihren Einfluß auf den Honig und die Bedeutung des Bienengiftes, die gefährliche Pollenmilbe und die praktische Wichtigkeit wissenschaftlicher Witterungsbeobachtungen für die Bienenzucht u. s. w. Seine langjährigen Untersuchungen über den Bienenstachel waren noch nicht abgeschlossen, als ein infolge schwerer Vermögensverluste eingetretener Schlaganfall seinem verdienstlichen Forschen ein jähes Ziel setzte.

Vgl. Beil. 362 d. Allg. Zeitung v. 30. Dec. 1883.

Hyac. Holland.

Dr. phil. Hyazinth Holland: Allgemeine Deutsche Biographie. Leipzig, 1905.

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Friedrich Wilhelm Pfeiffer

* 15.1.1822 (Wolfenbüttel)
† 28.11.1891 (München)
Genremaler, Landschaftsmaler und Tiermaler (Pferde)

Allgemeine Zeitung (30.11.1891)

Bayerische Chronik.

Der Genre- und Pferdemaler Wilhelm Fr. Pfeiffer ist am 28. Nov. dahier nach kurzer Krankheit gestorben. Geboren am l5. Januar 1822 zu Wolfenbüttel, erhielt derselbe die erste Vorbildung in seiner Heimath und kam dann frühzeitig nach München, wo er als Landschaftsmaler mit theiweise humoristischer Staffage excellirte. Am liebsten wählte er Motive mit Pferden, insbesondere Ernte-Scenen. Sehr beliebt waren seine kleinen Reiterbilder und Pferdeportraits, welche insgesammt in hohen Besitz kamen. Auch für Se. Maj. König Ludwig II. hatte Pfeiffer die schönsten Thiere des kgl. Marstalls gemalt. Leider war es dem Künstler nicht mehr gegönnt, seinen siebenzigsten Geburtstag zu erleben, zu dessen Feier seine nächsten Freunde schon insgeheim rüsteten.

Allgemeine Zeitung Nr. 332. München; Montag, den 30. November 1891.



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