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RUDOLF
WILHELM
GOTTGETREU
* 1821 † 1890
ARCHITEKT UND
PROF. AN DER
TECHN. HOCH-
SCHULE
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Gottgetreu, Rudolf Wilhelm; 23.4.1821 (Swinemünde, Kr. Usedom-Wollin) – 25.5.1890 (Tutzing); Architekt
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* 23.4.1821 (Swinemünde, Kr. Usedom-Wollin)
† 25.5.1890 (Tutzing)
Architekt
Gottgetreu, Rudolf Wilhelm, Architekt, geb. 23. April 1821 zu Swinemünde, besuchte in Bromberg das Gymnasium, machte dann in Berlin seine Studien und ging 1842 nach München, wo er die Akademie besuchte und Schüler von v. Voit war. Daneben widmete er sich auch dem Stahlstich und war hierin thätig für Voit, Gärtner, Klenze und namentlich für Ludwig Lange, deren beste Werke er in Stahl stach. 1846 legte er das bayrische Staatsexamen ab, gab um diese Zeit auch eine große Reihe von Radierungen heraus, insbesondere Darstellungen der bedeutendsten Grabdenkmäler des (alten) Friedhofs in München. 1852 fertigte er im Auftrag des Königs Maximilian II. eine größere Anzahl von Entwürfen für die Maximiliansstraße, infolge deren er Professor der Architektur an der technischen Hochschule wurde. Neben seiner Lehrthätigkeit an dieser Anstalt entfaltete er eine ausgedehnte praktische Thätigkeit. Von ihm sind die Pläne und Entwürfe für die 1878 vollendete zweite evangelische Stadtpfarrkirche in München.
Dr. Hermann Alexander Müller: Biographisches Künstler-Lexikon der Gegenwart. Die bekanntesten Zeitgenossen auf dem Gesamtgebiet der bildenden Künste aller Länder mit Angabe ihrer Werke. Leipzig, 1884.
Gottgetreu Rudolf Wilhelm, 1821 (Swinemünde, Kr. Usedom Wollin) – 1890, Architekt, Architekturhistoriker und Professor; G., ein Landsmann und Altersgenosse Theodor Fontanes, studierte zuerst in München und wurde später Schüler von A. von Voit an der Münchner Akademie; seit 1852 Professor an der Technischen Hochschule in München, baute er u. a. das (alte) Hotel zu den Vier Jahreszeiten an der Maximilianstraße und die zweite protestantische Kirche St. Markus (1873/77); daneben widmete sich G. auch baugeschichtlichen Studien; in der Architekturgeschichte spielt er eine Rolle, weil er beim Bau der Markuskirche als erster die modernen Eisenkonstruktionen mit den neugotischen Stilformen verbindet.
© Dr. Max Joseph Hufnagel: Berühmte Tote im Südlichen Friedhof zu München. Zeke Verlag; 4. Auflage. Würzburg, 1983.