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Familie Seyfried
Anton Seyfried
Bibliothekar † 1878
Toni Seyfried
† 1889
August Seyfried
Kaufmann † 1902
Antonie Seyfried
† 1930
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Seyfried, Anton; – 12.8.1878 (München), 55 Jahre alt; Ministerialbibliotheksfunktionär und Schriftsteller
»Am verflossenen Dienstag wurde die irdische Hülle des in weiten Kreisen bekannten und beliebten Bibilothekars des kgl. Staatministeriums des Innern Anton Seyfried unter zahlreichem Geleite seiner Freunde, insbesondere der Mitglieder des kgl. Hoftheaters, zur Erde bestattet. Mit seiner Hülle wurde ein Herz von seltener Güte und Freundschaft, ein Gemüth voll rührender Innigkeit und Schlichtheit, ein fester Charakter zu Grabe getragen, Vorzüge, welche sich in allen seinen literarischen Arbeiten wiederspiegelten. Er war langjähriger Mitarbeiter der »Fliegenden Blätter« und schrieb reizende humoristische Gedichte in altbayerischer Mundart, deren letzte Sammlung unter dem Titel: »Bei uns Dahoam« unlängst erschienen ist und weit über Bayern hinaus allgemeine Anerkennung gefunden hat. Sein Humor machte ihn zum Liebling der ersten Gesellschaft Münchens; insbesondere war Seyfried eine Zierde und Stütze der Gesellschaft »Hölle«. Wir haben von den seltenen, einfachen und bescheidenen Gemüths- und Dichterleben wieder eines weniger.«
Seyfried, Antonie; – 1930
Seyfried, August; – 10.10.1902 (München); Kaufmann
Seyfried, Toni; – 19.4.1889 (München), 2 Jahre alt; Kaufmanns-Sohn
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† 12.8.1878 (München), 55 Jahre alt
Ministerialbibliotheksfunktionär und Schriftsteller
Feuilleton.
(Zum k. Hof- und National-Theater.) Der Anfang dieser Woche brachte eine schon seit längerer Zeit angekündigte kleine Novität, für welche die allerjüngste Vergangenheit den Stoff geliefert hat. Sie nennt sich: »Nach'm Krieg«, und will nichts sein als eine bescheidene »ländliche Scene;« der Verfasser ist Hr. Anton Seyfried, bekannt und beliebt als Mitarbeiter der Fliegenden Blätter. Das Süjet ist höchst einfach und läßt sich wohl in folgenden Worten erschöpfend bezeichnen: Ein todtgeglaubter Sohn, bayerisches Kürassier, kehrt zu seinen Aeltern und zu seiner Geliebten zurück und heirathet letztere. Vorher herrscht viel Trauer, dann viel Freude, beides ausgedrückt durch sinnige Lieder und in der treuherzigen Sprache des bayerischen Gebirges. Auch an harmlosen Anspielungen auf die jüngsten Vorgänge fehlt es nicht. In Bezug auf die Musik beschränken wir uns darauf, zu constatiren, daß sie wie das ganze Stückchen, mit Beifall aufgenommen wurde, ein Erfolg, zu welchem auch die angemessene Besetzung der Rollen wesentlich mitwirkte.
Bayerische Zeitung Nr. 12. München; Samstag, den 12. Januar 1867.
Politische Nachrichten.
München, 10. Nov. Se. Maj. der König hat dem Verfasser der Gedichte in altbayerischer Mundart (Altbayrische G'schichteln und G'sangeln, Fleischmann, München) Herrn Anton Seyfried, Funktionär im k. Staatsministerium des Innern, durch den Kabinetssekretär, Herrn Ministerialrath Lipowsky, für die Uebersendung des Werkchens danken und die wohlgefällige Anerkennung des Strebens des Verfassers aussprechen und mittheilen lassen, daß Se. Maj. das Werkchen Seiner Privat-Bibliothek einverleibt habe.
Tag- & Anzeigeblatt für Kempten und das Allgäu Nro. 287. Samstag, den 12. Dezember 1868.
Bei uns dahoam.
Unter diesem Titel sind im Verlag von Braun und Schneider dahier Gedichte in altbayrischer Mundart von Anton Seyfried erschienen. Schon der Umstand, daß dieses hübsche Werkchen, geziert mit den trefflichsten Illustrationen von unseren rühmlichst bekannten Künstlern Fröhlich, Heil, Oberländer, Stauber etc. sich im Verlag der Herausgeber der »Fliegenden Blätter« befindet, die ja seit einer Reihe von Jahrzehnten die deutsche und ausserdeutsche Welt besser wie irgend Jemand mit dem bayrischen Volkshumor vertraut gemacht haben, ist eine ganz vorzügliche Empfehlung für dasselbe. Im Uebrigen hat diese Dialectdichtung auch bereits von anderer competenter Seite ehrende Beachtung gefunden und war es namentlich Se. k. Hoh. Herzog Maximilian, der den Dichter dafür mit der silbernen Medaille auszeichnete. Und in der That weht aus den Seyfried'schen Gedichten der frische Geist ächt altbayrischen Volkslebens, wie uns dasselbe vom Verfasser, wenn wir nicht irren, schon zu öfterem in den obengenannten Blättern recht treuherzig vorgeführt wurde. Namentlich ist es der biderbe Ton, der dem wackeren Schüler des Altmeisters Kobell gelingt; [...]
Münchener Bote für Stadt und Land No. 249. München; Sonntag, den 21. Oktober 1877.
Literarisches.
Bei uns dahoam. Gedichte in altbayerischer Mundart von Anton Seyfried. München, Braun und Schneider. Ein großer Theil dieser gemüthlichen, ächt altbaerischen und deshalb von gesundem Humor durchwehten Dichtungen ist bereits in den »Fliegenden Blättern« erschienen und wir möchten den Griesgram kennen, der nicht laut auflachen mußte, wenn er die im Büchlein an erster Stelle eingerihten Gedichte: »Im Himmi«, »in da Höll« gelesen. Das ist nur ein Beispiel, wir könnten deren aber leicht ein paar Dutzend anführen. Man braucht jedoch das Büchlein nur in die Hand zu nehmen und auf Gerathewohl die nächst beste Seite aufzuschlagen um unser Urtheil bestätigt zu finden. Wir wünschen, daß Seyfrieds »Bei uns dahoam« recht bald überall daheim sei.
Ist dasselbe in der Hauptsache, dem Inhalte nach, der besten Empfehlung würdig, so darf die Ausstattung nichtg stillschweigend übergangen werden. Papier und Druck sind gleich schön, und die zahlreichen Illustrationen, von Künstlern wie Fröhlich, Heil, Oberländer, Stauber gezeichnet, in Holzschnitt meusterhaft ausgeführt. Wir wünschen dem Werke bald in zweiter, vermehrter Auflage zu begegnen!
Bayerischer Kurier No. 304. München; Samstag, den 3. November 1877.
Todes-Anzeige.
Heute Nacht 10 Uhr entschlief, versehen mit den hl. Sterbsakramenten, unser innigstgeliebter Gatte, Vater, Bruder, Schwager und Onkel,
Herr
Anton Seyfried,
Bibliothekar im Ministerium des Innern,
Inhaber des Feldzug-Denkzeichens vom Jahre 1849,
im Alter von 55 Jahren nach langem, schweren Leiden.
Indem wir theilnehmende Verwandte, Freunde und Bekannte von diesem grossen Verluste in Kennniss setzen, bitten wir in unserem namenlosen Schmerze um stilles Beileid.
München, den 10. August 1878.
Antonie Seyfried,
mit ihren beiden Söhnen.
Die Beerdigung findet Dienstag, den 13. August, Nachmittags 3 Uhr, im südlichen, alten Friedhofe, der Trauergottesdienst Mittwoch den 14. August, Vormittags 9 Uhr, in der Metropolitankirche zu U. L. F. statt.
Neueste Nachrichten Nr. 225. München; Dienstag, den 13. August 1878.
Am verflossenen Dienstag wurde die irdische Hülle des in weiten Kreisen bekannten und beliebten Bibilothekars des kgl. Staatministeriums des Innern Anton Seyfried unter zahlreichem Geleite seiner Freunde, insbesondere der Mitglieder des kgl. Hoftheaters, zur Erde bestattet. Mit seiner Hülle wurde ein Herz von seltener Güte und Freundschaft, ein Gemüth voll rührender Innigkeit und Schlichtheit, ein fester Charakter zu Grabe getragen, Vorzüge, welche sich in allen seinen literarischen Arbeiten wiederspiegelten. Er war langjähriger Mitarbeiter der »Fliegenden Blätter« und schrieb reizende humoristische Gedichte in altbayerischer Mundart, deren letzte Sammlung unter dem Titel: »Bei uns Dahoam« unlängst erschienen ist und weit über Bayern hinaus allgemeine Anerkennung gefunden hat. Sein Humor machte ihn zum Liebling der ersten Gesellschaft Münchens; insbesondere war Seyfried eine Zierde und Stütze der Gesellschaft »Hölle«. Wir haben von den seltenen, einfachen und bescheidenen Gemüths- und Dichterleben wieder eines weniger.
Neueste Nachrichten Nr. 227. München; Donnerstag, den 15. August 1878.
Danksagung.
Für die liebevolle, allseitige Theilnahme während des langen Krankenlagers, bei der Beerdigung und dem Trauergottesdienste unseres unvergeßlichen, innigstgeliebten Gatten und Vaters,
Herr Anton Seyfried,
Bibliothekar im kgl. Ministerium des Innern,
sowie für die reiche Blumenspende und die ehrenden Beileidsbezeigungen der Gesellschaft »Hölle«, erstatten ihren tiefgefühltesten Dank
München, den 15. August 1878,
Antonie Seyfried
und ihre beiden Söhne.
Neueste Nachrichten Nr. 228. Münche; Ffreitag, den 16. August 1878.