Ω
DELCROIX
Louise, geb. ¿
geb. ¿. Aug. 1840, gest. 11. Aug. 1910
Carl
geb. ¿. April 1830, gest. ¿. Aug. 1913.
Herr Friedrich Delcroix
Kunstmaler
geb. ¿. Juli ¿, gest. ¿. Juni ¿
Ω
Delcroix, Friedrich; 18.7.1864 (München) – 1.6.1918 (München); Architekt, Landschaftsmaler und Portraitmaler
Delcroix, Karl; 16.4.1830 (München) – 12.8.1913 (München); Realitätenbesitzer
»Gestern abend verschied nach kurzem, schwerem Leiden hochbetagt ein bekannter Münchner Bürger, Realitätenbesitzer Karl Delcroix, der seinerzeit als Universitätsstallmeister vielfach mit akademischen Kreisen in Berührung stand. Er war am 16. April 1830 in München geboren, gründete hier ein Reit- und Wagengeschäft, gehörte in den sechziger Jahren der Münchener Gemeindevertretung an, war Leutnant der Bürgergrenadiere, später Mitglied der Handelskammer. Auf humanitärem Gebiete war er als Vorstandsmitglied mehrerer charitativer Vereine, so des Tierschutzvereins, des Vereins zur Obsorge für entlassene Sträflinge, eifrig tätig, und einer Anzahl anderer gemeinnütziger Vereine gehörte er als Gründungsmitglied an. In diesem ausgedehnten Bekanntenkreis war Delcroix, ein echter Münchner vom alten Schrot und Korn, geschätzt und beliebt.«
Delcroix, Luise (vh); ¿.8.1840 – 11.8.1910 (München); Rentiers-Gattin
»Im südlichen Friedhof fand die im Alter von 70 Jahren verstorbene Rentiersgattin Luise Delcroix ihre letzte Ruhestätte. Mit den Angehörigen erwies ihr eine große Anzahl von Trauergästen aus den ersten Kreisen ein ehrendes Geleite. Stadtpfarrer Pater Benedikt Brenner gedachte der Verstorbenen als einer edlen Wohltäterin der Armen.Das reich geschmückte Grab zierten u. a. Kranzspenden der Pensionsanstalt deutscher Journalisten und Schriftsteller und des Bürgervereins v. 1819-München.«
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* 18.7.1864 (München)
† 21.6.1918 (München)
Architekt, Landschaftsmaler und Portraitmaler
Delcroix, Friedrich, Landschaftsmaler in München, geb. das. am 18.7.1864, Schüler der Akad. unter Gysis u. W. von Diez. Stellt seit 1901 im Glaspalast u. in anderen Ausst. (Heinemann, Kunstverein) aus: Motive aus Bayern, aus dem Engadin usw. Im April 1908 veranstaltete er eine Sonderausst. bei Heinemann (vgl. München. Neueste Nachr. v. 15.4.1908).
Dreßler’s Kunstjahrbuch 1911/12. – Kat. des Münchener Glaspal. 1901 f., der Gr. Kst-ausst. Berlin 1907.
Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Herausgegeben von Ulrich Thieme. Leipzig, 1913.
Statt Karten.
TODES-ANZEIGE.
Heute Früh verschied nach langem Leiden mein innigstgeliebter Mann, unser treubesorgter herzensguter Vater
Herr Friedrich Delcroix
Kunstmaler.
München (Max Josefstraße 1), den 21. Juni 1918.
Lena Delcroix.
Constantin Delcroix.
Luise Delcroix.
Einäscherung: Montag, 1 Uhr im Ostfriedhofe.
Münchner Neueste Nachrichten Nr. 309. Freitag, den 21. Juni 1918.
Bildende Kunst
Der Maler Friedrich Delcroix ist am 21. Juni in München gestorben. Delcroix, der 1864 hier geboren war, studierte an der Münchner Akademie unter Gysis und W. v. Diez. Seit etwa 1900 sah man seine Arbeiten im Glaspalast, bei Heinemann, im Kunstverein. Delcroix malte die bayerische, tirolische und schweizerische Landschaft; seine in lebendige Farbe gebundene einfache Naturwahrheit, der stille Stimmungsgehalt seiner Bilder, seine Neigung zum Idyllischen fand Sympathie.
Münchner Neueste Nachrichten Nr. 310. Samstag, den 22. Juni 1918.
Münchner Tagesneuigkeiten
München, 24. Juni
Bestattungen. — Der Einäscherung der Leiche des Kunstmalers Friedrich Delcroix ging eine schlichte Trauerfeier voraus, zu der sich namentlich viele Münchner Künstler eingefunden hatten. Unter ehrenden Nachrufen legten Kränze am Sarge nieder Geheimrat Dr. v. Thiersch für die Künstlergesellschaft Allotria, Kunstmaler Dr. Banzer für den Münchner Künstler-Unterstützungsverein und Kunstmaler Schnackenberger für die Künstlervereinigung Luitpoldgruppe. Schon vor der Trauerfeier hatten u. a. der Münchner Tierschutzverein und die Schwadron der Pappenheimer Kränze gewidmet.
Generalanzeiger der Münchner Nachrichten Nr. 315. Dienstag, den 25. Juni 1918.
Bildende Kunst
Kunstverein. Der Nachlaß von Friedrich Delcroix zeigt gewiß keinen Landschafter von ausgeprägter Eigenart, aber eine schöne Begabung, die sich die Natur gut ansah. Versuche, von der einfachen Studie zu persönlichem Ausdruck zu gelangen — wie bei dem »aufsteigenden Gewitter« — sind Delcroix weniger geglückt. Sein Bestes gab er wohl in den beiden Schneelandschaften, die neben dem Bildnisse seines Vaters ihren Platz haben.
Münchner Neueste Nachrichten Nr. 555. Samstag, den 2. November 1918.