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16 – 13 – 42 (Tillmetz)

Ω

Grabstätte
der
Familie Tillmetz.

Hier ruhen die lieben Eltern
Franz und Emma
Tillmetz
deren Söhne
Edmund Tillmetz
kgl. Rechnungskommissär,
geb. 26. Dez. 1834, gest. 9. Feb. 1889.
Rudolf Tillmetz
kgl. Kammervirtuose
u. Professor,
geb. 1. April 1847, gest. 25. Jan. 1915.
Dessen Gattin
Elise Tillmetz
* 2.I.1853 † 17.VII.1935.

Sockel

Dr. Oskar Tillmetz
Sanitätsrat
* 17.12.187¿ † 26.8.1942.
Frau Else Tillmetz
* 10.1.1883 † 22.10.1960

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Rudolf Tillmetz

* 1.4.1847 (München)
† 25.1.1915 (München)
Professor und Kammermusiker (Flöte)

Bayerischer Kurier (25.5.1864)

Zum ersten Male fand am 22. Mai die musikalische Matinee des Philharmonischen Vereins wieder im großen Saale des k. Odeons statt. Der erste Satz aus Hummels reizend gearbeitetem, sehr melodischem Pianoforte-Konzert in As eröffnete daselbe. Frl. Hulda Knorr erwarb sich dabei durch ihr technisch sehr gewandtes, kräftiges, inniges, und doch von aller Sentimentalität freies Spiel reichen Beifall. Die gleiche Auszeichnung wurde dem jugendlichen Flötisten Herrn Rudolf Tillmetz zu Theil. Seit wir denselben nicht mehr gehört, ist sein herrliches Talent zu noch schönerem Durchbruch gekommen; uns dünkt es, daß sein Ton noch voller, geschmeidiger und seelenvoller als früher geworden sei.

Bayerischer Kurier Nr. 142. München; Mittwoch, den 25. Mai 1864.

Augsburger Postzeitung (5.11.1873)

Vermischtes.

München. (Concerte.) Das dritte Concert der dießjährigen Saison nahm die Geduld der Hörer weniger in Anspruch, da es dankenswerthe Mannigfaltigkeit bot. Hr. Rudolf Tillmetz, Flötist unseres kgl. Hoforchesters, veranstaltete am 25. im großen Museumssaal ein Concert, wobei sich Frau Diez, Frl. Eugenie Menter, Hr. Kammermusiker Strauß und Hr. Hofmusiker Benno Walter betheiligten. Der Concertant, welcher durch seine eminente Technik eine hervorragende Stelle im kgl. Orchester einnimmt, hatte leider im großen Ganzen eine unglückliche Wahl getroffen; außer einem sehr hübsch gearbeiteten Concert eigener Composition, spielte er ein dankenswerthes Adagio für Flöte von Rheinberger und ein Grand-Rondeau von Kalliwoda, dem wir die Berechtigung, im Concertsaal zu vegetiren, unbedingt absprechen müssen. Doppler's Nocturne für Flöte, Violine, Horn und Pianoforte erweckte wegen seiner Besetzung Zweifel in uns; wir vermuthen, daß hier das Horn für das Cello eintrat; die Violine nimmt sich in dieser Zusammenstellung gar zu dünn und dürftig aus und läßt das Horn die übrigen drei Instrumente nicht aufkommen. Im Uebrigen ist die Composition gefällig und leicht. Die von Herrn Tillmetz vorgetragenen Piecen erfreuten sich der lebhaftesten Anerkennung und stimmen auch wir vollkommen zu, doch störte uns die auffällige Kurzathmigkeit des Virtuosen.

Außerordentliche Beilage zur Augsburger Postzeitung Nr. 260. Mittwoch, den 5. November 1873.

Münchner Neueste Nachrichten (22.1.1889)

Theater, Literatur und Wissenschaft.

(Auszeichnung.) Der k. Kammermusiker und Lehrer der k. Musikschule, Rudolf Tillmetz, wurde von dem Prinzen Ludwig Ferdinand zum Kammervirtuosen ernannt.

Münchner Neueste Nachrichten No. 35. Dienstag, den 22. Januar 1889.

Münchner Neueste Nachrichten (30.10.1889)

(Jubiläum.) Der rühmlichst bekannte erste Flötist des k. Hoforchesters, Herr Rudolf Tillmetz, k. Kammermusiker, Lehrer an der k. Musikschule und Kammervirtuos des Prinzen Ludwig Ferdinand, feiert am 1. November sein fünfundzwanzigjähriges Dienstjubiläum. Der Künstler begann somit seine Thätigkeit in unserem Orchester schon mit der Richard Wagner'schen Kunstperiode (1864–1868), wirkte weiter 1883 bei den Parsifal-Aufführungen in Bayreuth mit, machte mehrere Kunstreisen und ist auch mit Kompositionen des Oefteren erfolgreich hervorgetreten, namentlich fanden die für sein Instrument geschriebenen »Schulen« in weitester Ferne dankbare Anerkennung. Auch bekleidete Tillmetz viele Jahre die Stelle eines Musiklehrers am k. Kadettenkorps.

Münchner Neueste Nachrichten No. 502. Mittwoch, den 30. Oktober 1889.

Münchner Neueste Nachrichten (2.11.1904)

Theater und Musik.

Rudolf Tillmetz, der vortreffliche Flötenmeister unseres Hoforchesters begeht, am 1. November das Jubiläum seiner vierzigjährigen Tätigkeit in diesem Künstlerverbande. Am 1. April 1847 geboren, trat er 1864 als 17jährger Kunsteleve in das Hoforchester ein, nachdem er bereits ein Jahr früher aushilfsweise dort Verwendung gefunden hatte. Am 1. April 1867 erfolgte seine Anstellung als k. Hofmusiker und zehn Jahre später wurde ihm der Kammermusiker-Titel verliehen. Wer an dem Münchner Musikleben näheren Anteil nimmt, kennt die ausgezeichneten Leistungen, durch die sich Tillmetz nicht nur als Orchestermitglied, sondern namentlich auch als Kammermusikspieler und als trefflicher Lehrer seines Instrumentes einen berühmten Namen gemacht hat. Seine erfolgreiche Tätigkeit wurde im Laufe der Jahre durch verschiedene hohe Auszeichnungen anerkannt. so erhielt Tillmetz im Jahre 1894 die Ludwigsmedaille, Abteilung für Kunst und Wissenschaft, 1900 den Professortitel, 1903 den Verdienstorden vom hl. Michael 4. Klasse (neuer Ordnung); ferner im Jahre 1898 das Ritterkreuz des k. spanischen Ordens Isabellas der Katholischen. Außerdem führt er den Titel eines Kammervirtuosen Sr. k. Hoheit des Prinzen Ludwig Ferdinand von Bayern. Möge es dem verdienten Künstler beschieden sein, noch viele Jahre in ungeminderter Rüstigkeit seiner segensreichen Tätigkeit nachzugehen.

Münchner Neueste Nachrichten No. 512. Mittwoch, den 2. November 1904.

Münchner Neueste Nachrichten (27.1.1915)

Theater und Musik.

Professor Rudolf Tillmetz, der ausgezeichnete Flötist, ehemals Lehrer für Flöte an der kgl. Akademie der Tonkunst, ist nach kurzem Leiden gestorben. Tillmetz wurde am 1. April 1847 zu München geboren. Er war Schüler von Theobald Böhm, wurde bereits 1864 als erster Flötist im Hoforchester angestellt, 1869 auch als Musiklehrer am Kadettenkorps. 1877 wurde er zum Kammermusikus und 1883 zum Flötenlehrer an der kgl. Musikschule ernannt. Tillmetz rief mit Franz Strauß und Reichenbächer regelmäßige Kammermusikaufführungen mit Blasinstrumenten ins Leben. Er gab heraus 24 Studien für Flöte Op. 12, 26 Studien in allen Tonarten und Melodische Studien Op. 29. Im Jahre 1913 trat Tillmetz von seinem Lehramt zurück. Mit ihm ist ein Künstler aus dem Leben geschieden, der in stiller Arbeit viel zur Hebung der musikalischen Bildung getan hat. Als ausübender Künstler wird er gar manchen Besuchern der Hofoper und den Freunden edler Konzertaufführungen in dankbarer Erinnerung bleiben.

Münchner Neueste Nachrichten No. 47. Mittwoch, den 27. Januar 1915.

Münchner Neueste Nachrichten (29.1.1915)

Lokales
München, 28. Januar

Hof- und Personalnachrichten

Prof. Rudolf Tillmetz †. Der bekannte Künstler, dessen Lebenslauf an dieser Stelle geschildert wurde, fand am Donnerstag nachmittag im Südl. Friedhof seine letzte Ruhestätte. Eine große Anzahl von Trauergästen aller Kreise, darunter Kultusminister Dr. v. Knilling, Oberbürgermeister Dr. v. Borscht, Hofopernregisseur Prof. Fuchs, Beamte der Generalintendanz, Mitglieder des Hoforchesters und Lehrer der Akademie der Tonkunst folgten mit den Angehörigen dem kranzgeschmückten Sarge. Nach der Einsegnung widmete namens der Mitglieder des Hoforchesters und der Musikalischen Akademie Kammermusiker Bihrle »dem lieben Freund und Kollegen, dem großen Künstler, der mehr als vierzig Jahre eine hervorragende Zierde unseres Hoforchesters war, dem vornehmen Menschen« Kranz und Nachruf.

Münchner Neueste Nachrichten No. 52. Freitag, den 29. Januar 1915.



© Reiner Kaltenegger · Gräber des Alten Südfriedhofs München · 2007-2025


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