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Das Grab ist nicht erhalten
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† 9.7.1886 (München), 51 Jahre alt
Bildhauer
Münchener Kunstbericht.
(26. April.) Auf dem Gebiet der Plastik erhielten wir außer der schon besprochenen Büste ein die »Madonna mit dem Kinde« darstellendes Marmor-Relief von F. Westermayer und eine Anzahl sehr fein, charakteristisch und geistvoll in Stearinmasse ausgeführter Figuren »verschiedener Thiere, einzeln und in Gruppen« (im Ganzen 13 Stück) von Alfred Püschel. Die letzteren sind ganz besonders beachtenswerth. Sie zeugen von einer sehr scharfen Beobachtung und humoristischen Auffassung der Thierwelt. Der Seelenausdruck derselben in Haltung des Körpers und Bildung des Gesichts ist zum Theil von überraschender Wahrheit und Ergötzlichkeit. Der Humor des Künstlers spricht sich mit besonderem Glück in der Gruppe der sich zärtlich umarmenden Katzen und in den verschiedenen Fuchsgruppen aus, von denen zwei ein hübsches Gegenstück zu einander bilden, indem uns das eine einen Fuchs zeigt, der mit Schadenfreude einen gefangenen Raben betrachtet, während in der anderen Reinecke selbst als im Fuchseisen gefangen erscheint und sich von einem schon nach ihm lüsternen Raben den Spott des »Heute mir, morgen dir« gefallen lassen muß.
Morgenblatt zur Bayerischen Zeitung Nr. 119. Freitag, den 29. April 1864.
Kunst und Literatur.
(Aus dem Kunstverein.) Noch müssen wir aber schließlich der Thiere und Thiergruppen von Alfred Püschel ehrenvoll Erwähnung thun. Sie sind allerliebst und wohl geeignet, unserm Meister in der plastischen Charakterbildung der Thiere, S. Habenschaden, einen Rivalen an die Seite zu stellen, der nicht zu verachten sein dürfte. Püschel hat seinen Thieren, hauptsächlich Katzen und Füchsen, ihr innerstes Wesen und Empfinden, ihr Thun und Gebaren in den verschiedensten Situationen mit fein beobachtendem Auge abgelauscht und in den Formen, bei aller Kleinheit der Gebilde, mit einer Lebendigkeit und Wahrheit wiederzugeben gewußt, die uns entzückt und unsere Bewunderung in Anspruch nimmt. Dennoch glauben wir in diesen so wohlgelungenen Arbeiten, bei aller Vollendung in der physiognomischen Darstellung der Thiere, hie und da zugleich einen manieristischen Zug in der Behandlung der Form zu bemerken, der, weitergetrieben, dem Künstler noch gefährlich werden könnte.
Unterhaltungsblatt der Neuesten Nachrichten Nr. 35. Sonntag, den 1. Mai 1864.
TODES-ANZEIGE.
Allen Freunden und Bekannten die schmerzliche Mittheilung, daß mein theurer Bruder
Alfred Püschel,
Bildhauer,
gestern Vormittag 8 Uhr im 52. Lebensjahre sanft verschieden ist.
Um stille Theilnahme bittet
Alwine Püschel
im Namen aller übrigen Verwandten.
München, den 10. Juli 1886.
Die Beerdigung findet Sonntag Nachmittags 4 Uhr im südlichen (alten) Friedhofe statt.
Neueste Nachrichten aus dem Gebiete der Politik No. 191. München; Samstag, den 10. Juli 1886.