Ω
Obelisk
Hier ruhet
der innigstgeliebte
Gatte u. Vater
der hochwohlgeborene Herr
Freiherr Friedrich
Wilhelm von
Völderndorff und
Waradein.
k. b. Kämmerer u. Generalmajor,
Ritter des Verdienst-Ordens d.
bayr. Krone u. vom hl. Michael,
Inhaber des Ehrenkreuzes d.
Ludwig-Ordens, des Veteranen
u. Militär-Denkzeichens,
geb. zu Bayreuth 28. Sept. 1793,
gest. in Oberaudorf 19. Juli 1859.
Und unsere innigstgeliebte,
treubesorgte Mutter
Frida Freifrau von
Völderndorff u. Waradein
geb. Freiin Pergler von Perglas,
geb. zu Augsburg 4. Januar 1820,
gest. zu Feldafing 11. Septemb. 1898.
Sockel
Hier ruht
Theodor, letzter Freiherr von
Völderndorff u. Waradein,
k. bayr. Oberst a. D. gest. 2. Mai 1906.
Clorinde Freiin von
Völderndorff u. Waradein,
St. Anna Ordens Stiftsdame. gest. 10. Dez. 1917.
Tafel
Anmerkung: Die Tafel ist um 180° gedreht
Hier ruhen
Herr Max Ries, Zinngießer
geb. ¿ Septr. ¿ gest. ¿ 1876
¿ Ries
geb. ¿ Okt. 1885 gest. ¿ Sept. 190¿
Gustav Ries, Sch¿
geb. 11. Dez. ¿ gest. ¿ Dez ¿
¿ Ries, ¿
geb. 10. Aug. 1868, gest. 17. Juli ¿
Rechte Seite
Selig sind die Toten, die
im Herrn sterben von nun an
Offb. 14. 13.
Rückseite
„Ihr werdet traurig sein, doch eure
Traurigkeit wird sich in Freude
verwandeln.”
„Kehre in deine Ruhe ein, meine Seele;
denn der Herr hat dir wohlgethan”
Psalm 114. 7.
Schwarz
Ω
Ries, Gustav
Ries, Max; – (10).6.1876 (München), 45 Jahre alt; Zinngiesser
Rittershausen, Josef Sebastian von; 15.11.1748 (Immenstadt) – 10.4.1820 (München); Schriftsteller
Völderndorff-Waradein, Clorinde Freiin von; – 10.12.1917; St. Anna Ordens Stiftsdame
Völderndorff-Waradein, Frida Freifrau von (vw) / Pergler von Perglas, Freiin (gb); 4.1.1820 (Augsburg) – 11.9.1898 (Feldafing)
Völderndorff-Waradein, Friedrich Wilhelm Freiherr von; 28.9.1793 (Bayreuth) – 19.7.1859 (Oberaudorf); Generalmajor und Kämmerer
Völderndorff-Waradein, Theodor Freiherr von; 4.7.1842 (Augsburg) – 2.5.1906 (München); Oberst
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† (10).6.1876 (München), 45 Jahre alt
Zinngiesser
Die
Stearin- und Talglichterformen-Gießerei von
Max Ries, Zinngießer,
Rosenthal Nr. 5 in München,
empfiehlt sich allen Herren Lichter-Fabrikanten und Seifensiedern mit dem Bemerken, daß sämmtliche Faconen neu eingerichtet und für richtiges Gewicht und schöne Arbeit garantirt wird.
Seit dem kurzen Bestehen meiner Lichterformgießerei erfreue ich mich eines lebhaften Zuspruches, welches mir als Beweis der Zufriedenstellung meiner verehrlichen Kunden dient. Erlaube mir auch zugleich mein Zinngießer-Geschäft mit allen einschlägigen Arbeiten zu empfehlen und bitte mich bei Bedarf nicht zu umgehen.
Adressbuch von München. 1863.
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* 15.11.1748 (Immenstadt)
† 10.4.1820 (München)
Schriftsteller
Rittershausen, Joseph Sebastian von, wurde geboren am 15. Novbr. 1748 zu Immenstadt im sogenannten Allgäu, wo sein Vater Oberamtmann des Grafen von Königsegg-Rottenfels war. Er besuchte die Gymnasien zu Augsburg und Konstanz und studierte darauf in Innsbruck Philosophie und in Freiburg i. Br. die Rechte, erwarb in letzterer Stadt 1766 auch die Würde eines Dr. juris. Nach dem Tode seines Vaters ging er nach Frankreich, hielt sich einige Zeit in Paris, Lyon und Besancon auf und widmete sich nach seiner Zurückkunft in seinem Vaterlande der Gerichtspraxis, an der er indes nicht lange Behagen fand. Er ging 1768 nach München, trat in den Theatinerorden, studierte Theologie und wurde am 10. März 1770 Priester und darauf Klosterbibliothekar. Er gab den jüngern Klerikern des Ordens Unterricht in der Philosophie, und seine Theses und öffentlichen Disputationen verschafften ihm bald großen Ruf, so daß er zum öffentlichen Professor der Philosophie am Lyceum zu München ernannt ward, welchem Amt er mit Würde, Eifer und Erfolg vorstand. Nebenbei war die Malerei seine Lieblingsbeschäftigung; er lieferte gelungene Kopien nach Originalgemälden der Bildergallerie zu München und malte für verschiedene Kirchen große Altarblätter. Um seinen Wunsch, nach Italien zu reisen, befriedigen zu können, legte er seine Professur nieder und trat aus dem Theatinerorden. Er weilte längere Zeit in Rom und widmete sich nach seiner Rückkehr ausschließlich der Kunst. Unter der napoleonischen Herrschaft wurde er seiner Ansichten wegen mit einer geringen Pension nach Bayreuth verwiesen, kehrte jedoch 1817 nach München zurück, wo man ihm auch das entzogene Benefizium an der St. Peterspfarrkirche wieder einräumte. Er starb daselbst am 10. April 1820.
D.: Die Tochter Jephthe. Trauersp. München 1790. 2. verb. Aufl. 1796. – Die Zerstörung von Jerusalem. Trauersp. in 5 A. mit Chören. Landshut 1811. München 1814. – Die Schlittenfahrt im Lande der Hinkenden. O. O. u. J.
Franz Brümmer: Deutsches Dichter-Lexikon. Biographische und bibliographische Mittheilungen über deutsche Dichter aller Zeiten. Unter besonderer Berücksichtigung der Gegenwart. Eichstätt & Stuttgart, 1876/1877.