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18 – 2 – 56* (Raizer · Venzl)

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Das Grab ist nicht erhalten

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Heinrich Venzl

* 1829 (München)
† 21.4.1889 (München)
Pensionierter königlicher Kammermusiker (Klarinette)

Münchner Neueste Nachrichten (23.4.1889)

TODES-ANZEIGE.

Schmerzerfüllt bringe die Trauerkunde, daß mein heißgeliebter Gatte, unser lieber Bruder und Schwager, Onkel und Vetter

Herr Heinrich Venzl
pens. k. bayer. Kammermusiker

heute Morgens 8 Uhr, versehen mit den heiligen Sterbsakramenten, im 60. Lebensjahre in meinen Armen sanft verschieden ist.

Um stilles Beileid bittet
Vorstadt Haidhausen, den 21. April 1889.
Die tieftrauernde Gattin
Anna Venzl
nebst sämmtlichen Verwandten.

Die Beerdigung findet Dienstag den 23. April Nachmittags 3 Uhr im südlichen Friedhofe, der Gottesdienst Samstag den 27. April Vormittags 9 Uhr in der neuen Pfarrkirche in Haidhausen statt.

Münchner Neueste Nachrichten (24.4.1889)

Lokales.

München, 23. April.

(Beerdigung H. Venzl's.) Heute Nachmittag 3¼ Uhr wurde auf dem südlichen Friedhofe der k. pensionirte Kammermusiker Heinrich Venzl zur letzten Ruhe bestattet. Unter der stattlichen Anzahl von Leidtragenden, die dem mit Hut und Degen geschmückten Sarge folgten, bemerkten wir nach den nächsten Verwandten Generalintendant Freiherrn v. Perfall und Hofkapellmeister Fischer mit den meisten Angehörigen der k. Hofkapelle. Der von Stadtpfarrer Spengler gehaltenen Trauerrede entnehmen wir, daß Venzl 1829 dahier als der Sohn eines Musikers geboren wurde. Schon in frühester Kindheit zeigte er musikalische Talente und gab ihm Stadtmusikus Schwab den ersten Unterricht. Auf Empfehlung dieses Lehrers wurde er dann Schüler des hervorragenden Klarinettisten Hofmusikers Karl Bärmann. Seine erste Anstellung erhielt er im k. k. Hofopernhause zu Wien, wo er 13 Jahre war. 1850 ging sein sehnlichster Wunsch, als Hofmusiker in seiner Vaterstadt angestellt zu werden, in Erfüllung. Venzl war nicht nur bei seinen Vorgesetzten und Kollegen, sondern auch in weiteren Kreisen beliebt. Wegen eines Halsleidens mußte er sich 1886 in den Ruhestand zurückziehen. Die musikalische Akademie ließ »ihrem hervorragenden Mitgliede« einen Kranz am Grabe niederlegen.

Münchner Neueste Nachrichten No. 189. Mittwoch, den 24. April 1889.



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