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18 – 7 – 1 (Lasaulx)

Ω

Büste

FRIDR. BRUGGER
inv. et fecit.

Hier ruhen
Dr. Ernst von Lasaulx
Professor der Universität München
geb. 16. März 1805, gest. 9. Mai 1866.
Julie von Lasaulx
Tochter Franz von Baaders,
geb. ¿. Mai 1807, gest. 4. Juli 1880.
Ihnen folgte deren Tochter
Anna von Lasaulx
¿

Ω

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Dr. phil. Ernst von Lasaulx

* 16.3.1805 (Koblenz)
† 10.5.1861 (München)
Schriftsteller, Archäologe, Historiker, Philologe und Philosoph

Regensburger Zeitung (11.5.1861)

München, 10. Mai. Gestern Abend 5½ Uhr ist Professor v. Lasaulx seinem ebenso hartnäckigen wie schmerzlichen Herzleiden erlegen. Was die Wissenschaft, der Staat und seine Freunde durch diesen Tod verlieren, haben wir nicht nöthig erst weitläufig auseinanderzusetzen. Lasaulx war ein Mann im ausgedehntesten Sinne des Wortes, ein fleckenloser Charakter, dem auch seine Gegner ihre vollste Achtung zollten. Möge ihm die Erde leicht sein!

Regensburger Zeitung No. 129. Samstag, den 11. Mai 1861.

Der Volksbote für den Bürger und Landmann (12.5.1861)

Jesus † Maria † Joseph †

Es hat dem Allmächtigen gefallen, unsern geliebten Gatten und Vater,

den hochwohlgebornen Herrn
Dr. Ernst von Lasaulx,
ord. öff. Professor an der hiesigen k. Universität, Mitglied der k. Akademie der Wissenschaften,
Ritter des k. bayer. Civilverdienstordens und des Ordens vom heil. Michael,

aus diesem irdischen zu einem bessern Leben zu berufen.

Er starb nach längerem, schmerzvollen Leiden, versehen mit allen heiligen Sterbsakramenten, im siebenundfünfzigsten Jahre seines pflichtgetreuen und rastlos thätigen Lebens ruhig und sanft am heutigen Nachmitage um 4½ Uhr.

Wir empfehlen die Seele des Abgeschiedenen dem frommen Gebete der Gläubigen.

München am Himmelfahrtstage Christi, 9. Mai 1861.

Julie von Lasaulx, geb. Baader, als Gattin.
Anna von Lasaulx, als Tochter.

Die Beerdigung findet Sonntag den 12. Mai Nachmittags 5 Uhr mit Flambeaux vom Leichenhause aus und der Gottesdienst Dienstag den 14. dieß Vormittags 10 Uhr in der St. Ludwigs Pfarrkirche statt.

Der Volksbote für den Bürger und Landmann No. 109. Sonntag, den 12. Mai 1861.

Der Volksbote für den Bürger und Landmann (16.5.1861)

Bekanntmachungen.

Die Hoffnung unseres unvergeßlichen Gatten und Vaters, des Professors Dr. Ernst von Lasaulx, allen denjenigen, die ihm während seiner langen Krankheit so viele Beweise ihrer Theilnahme gegeben haben, persönlich seinen Dank abzustatten, ist nach Gottes unerforschlichem Rathschlusse nicht in Erfüllung gegangen. Es fühlen sich daher die Hinterbliebenen verpflichtet, allen jenen, sowie auch denjenigen, welche bei der Beerdigung und dem Gottesdienste des theuren Verstorbenen ihre Liebe und Anhänglichkeit an ihn auf eine so rührende Weise an den Tag gelegt haben, hiemit ihren tiefgefühltesten Dank auszudrücken.

München, 14. Mai 1861.

Julie v. Lasaulx, geb. v. Baader, als Gattin.
Anna v. Lasaulx, als Tochter.

Der Volksbote für den Bürger und Landmann No. 112. Donnerstag, den 16. Mai 1861.

Berühmte Tote im Südlichen Friedhof zu München (1983)

Lasaulx Peter Ernst, von, Dr. phil., 1805 (Koblenz) – 1861, Philosoph, Philologe, Historiker, Archäologe und Universitätsprofessor; Sohn eines Koblenzer Baumeisters und Schwiegersohn F. von Baaders, studierte in Bonn und München, bereiste Italien, den Balkan und Palästina, wurde 1835 Professor der Philosophie in Würzburg, seit 1844 in München (1847–1849 wegen seines Verhaltens in der Lola-Montez-Affäre abgesetzt), Mitglied der BAkdW, Abgeordneter des Frankfurter Parlaments und 1849 des bayerischen Landtags; mit einigen seiner Schriften, z. B. »Die prophetische Kraft der menschlichen Seele in Dichtern und Denkern«, kam L. nach seinem Tod auf den römischen Index; er war tiefgläubig, konservativ, aber durchaus selbständig und freimütig in seinem Urteil.

Hauptwerke: Der Untergang des Hellenismus, Die Philosophie der schönen Künste (indiziert!), Das Sühnopfer der Griechen und Römer und ihr Verhältnis zu dem einen auf Golgatha, Die prophetische Kraft der menschlichen Seele in Dichtern und Denkern.

© Dr. phil. Max Joseph Hufnagel: Berühmte Tote im Südlichen Friedhof zu München. Zeke Verlag; 4. Auflage. Würzburg, 1983.



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