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Das Grab ist nicht erhalten
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Metzinger, Katharina (vw); – 1886; Kunstmalers-Witwe
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* 19.6.1806 (Aschaffenburg)
† 17.3.1869 (München)
Landschaftsmaler
Metzinger, Kilian, Maler von Aschaffenburg, wurde 1806 geboren, und nachdem er in seiner Vaterstadt mit den Anfangsgründen der Kunst vertraut geworden war, begab er sich 1830 auf die Akademie der Künste in München, um daselbst seine Studien fortzusetzen. Metzinger widmete sich dem Landschaftsfache, und hierin, so wie in Seestücken, leistet er Vorzügliches. Seine Bilder sind immer von einem interessanten Standpunkte aus genommen, von klarer harmonischer Färbung, und besonders wirksam in ihrer Sonnenbeleuchtung. Der Künstler weiss sich aber auch dann zu finden, wenn der Nebel über die Gewässer hinzieht, und im magischen Dämmerlichte Alles liegt. In der Perspektive und in Tüchtigkeit der Ausführung verdienen sie gleiches Lob. Im Lokale des Kunstvereines zu München, wo der Künstler noch lebt, sah man zu verschieden Malen Proben eines nicht gemeinen Talentes.
Dr. Georg Kaspar Nagler: Neues allgemeines Künstler-Lexicon oder Nachrichten von dem Leben und Werken der Maler, Bildhauer, Baumeister, Kupferstecher, Formschneider, Lithographen, Zeichner, Medailleure, Elfenbeinarbeiter etc. Bearbeitet von Dr. G. K. Nagler. München, 1840.
Kilian Metzinger, geboren 1806 in Aschaffenburg, seit dem Jahre 1830 in München, wo er an der Akademie sich bildete, strebt vorzüglich, seine landschaftlichen Darstellungen, ob er nun Gebirgs- oder ebene sandige Gegenden, Meeresküsten oder Thäler schildert, durch angenehme wirksame Beleuchtung und eine harmonische Färbung zu beleben. Diese Lichtwirkung gewährt seinen Bildern einen eigenen Reiz, ob er nun die blendenden Sonnenstrahlen durch Gewölk oder Gebüsch auf einen einzelnen Gegenstand, die Trümmer einer Burg auf steilen Felsen, oder den Theil einer Gegend hervorbrechen läßt, oder im Mondlicht die in Schlummer versenkte Landschaft umher zeigt, oder uns auch von einem Hafen aus den See überblicken läßt.
Dr. Johann Michael von Söltl: Die bildende Kunst in München. München, 1842.
R. Kilian Metzinger, Landschaftsmaler. Am 17. März l. J. ging in München der Landschaftsmaler Kilian Metzinger nach fünfzehnmonatlichem Herzleiden mit Tod ab. Er war am 19. Juni 1806 in Aschaffenburg geboren, wo sein Vater als Schreinermeister lebte. Nachdem er auf dem Gymnasium und dem Lyceum seiner Vaterstadt sich eine allgemein wissenschaftliche Bildung angeeignet, wendete er sich, einer inzwischen erwachten Neigung folgend, der Kunst zu und siedelte 1830 in Folge dessen an die Akademie zu München über. Bei dem Umstande, daß sein Vater, dem eine zahlreiche Familie bescheert war, sich außer Stand sah, den Sohn in München zu unterstützen, mußte dieser darauf bedacht sein, wie er neben seinem Studium durch Nebenbeschäftigung sich den nöthigen Lebensunterhalt verschaffe. Trotzdem gelang es ihm schon in verhältnißmäßig kurzer Zeit, sich unter den Münchener Künstlern einen achtungswerthen Platz zu erringen, so daß das Nagler’sche Künstlerlexikon bereits im Jahre 1840 Metzinger’s in anerkennender Weise gedenkt. Vier Jahre später erhielt Metzinger auf seine Bewerbung hin die Stelle eines Sekretärs beim Kunstvereine zu München und widmete von nun an den besten Theil seiner Kraft der Verwaltung der Vereinsangelegenheiten, ohne indeß darüber ganz auf die Ausübung seiner Kunst zu verzichten, wie er denn regelmäßig alle Jahre wenigstens einmal mit einer künstlerischen Leistung vor das Publikum trat. Die Art und Weise, in welcher Metzinger unter oft höchst schwierigen Verhältnissen seine Amtspflichten erfüllte, erwarb ihm die vollste Hochachtung aller seiner Vorgesetzten und sicherte ihm ein ehrenvolles Andenken in den Jahrbüchern des Kunstvereins. Namentlich in Folge der Vorbereitungen und während der Durchführung des Baues eines eigenen Vereinsgebäudes löste Metzinger seine verantwortungsvolle Aufgabe in glänzender Weise. Zu Anfang des vorigen Jahres machten sich die ersten Anfänge eines Herzleidens bei Metzinger geltend, welches bald größere Dimensionen annahm und von dem er sich nie mehr erholen sollte. Gleichwohl ließ er sich dadurch nicht hindern, seinen Berufspflichten mit Eifer und Aufopferung aller Kräfte nachzukommen, bis er am 17. März l. J. ruhig entschlief.
Metzinger malte theils Landschaften, theils Seestücke. Er wußte immer interessante Standpunkte zu finden, und sein Kolorit war klar und harmonisch; besonders wirksam aber verstand er die Effekte der Sonnenbeleuchtung wiederzugeben. In der Ausführung war er gewissenhaft, ohne in Aengstlichkeit zu verfallen, und in der Perspektive fest und sicher.
Beiblatt zur Zeitschrift für bildende Kunst Nr. 15. 21. Mai 1869.