Ω
Hier ruhen in Gott:
Frau Antonia Platzer
Kanzlistenswittwe v. Amberg,
gest. 25. Sept. 1854.
Ihr folgte unsere unvergessliche
Gattin und Mutter
Frau Babette Freitag
geb. Platzer,
geb. 31. Okt. 1822 gest. 16. Dez. 1885.
Unser teuerer Sohn u. beste Gatte
Herr Johann Freitag
k. Staatsbahn-Assistent,
gest. 18. Dez. 1886 im 35. Lebensjahre.
Unser unvergesslicher Gatte u. Vater
Herr August Freitag
k. Oberexpeditor,
geb. 4. Jan. 1848 gest. 15. Juli 1900.
Unser lieber theuerer
unvergesslicher Vater
Herr August Freitag
kgl. bayr. Kammermusiker a. D.
geb. 6. Sept. 1820, gest. 26. Juli 1905.
Herr August Freitag
geb. 26. Mai 1878, gest. 17. Nov. 1911.
Sockel
Familiengrab
des
k. Kammermusikus
A. Freitag.
Linke Seite
Kinder:
Adolf Freitag † 31. Mai 1855
Camilla " " 7. April 1859
Walburga " " 17. Mai 1865
Ω
Freitag, Adolf; – 31.5.1855
Freitag, August; 4.1.1848 – 15.7.1900; Oberexpeditor
»Der k. Kammermusiker a. D. Augustg Freitag wurde heute Nachmittag im südlichen Friedhofe zur letzten Ruhe bestattet. Hofmusiker, Mitglieder des Orchesters des Gärtnerplatztheaters mit Kapellmeister Horak, Musiklehrer hiesiger Institute und eine Vertetung der Administration des k. Erziehungs-Institites Albertinum bildeten mit den nächsten Angehörigen das Trauergefolge. Die Musikkapelle des Gärtnerplatztheaters eröffnete unter den klängen eines Trauermarsches den Zug der Leidtragenden. Das k. Erziehungs-Institut für Studierende, jetzt Albertinum, an dem Freitag über 40 Jahre lang tätig war, ließ unter einem ehrenden Nachrufe einen Kranz am Grabe niederlegen. Auch die k. Akademie der Tonkunst und die Musikalische Akademie hat u. a. Kränze gewidmet.«
Freitag, August; 26.5.1878 – 17.11.1911
Freitag, Babette (vh) / Platzer (gb); 31.10.1822 – 16.12.1885
Freitag, Camilla; – 7.4.1859 (München), 8 Monate alt; Hofmusikers-Tochter
Freitag, Johann; – 18.12.1886, 34 Jahre alt; Staatsbahnassistent
Freitag, Walburga; – 17.5.1865 (München), 6 Tage alt; Hofmusikers-Tochter
Platzer, Antonia (vw); – 25.9.1854 (München), 59 Jahre alt; Kanzlistens-Witwe
|||
* 6.9.1820
† 26.7.1905
Kammermusiker
Lokales.
München, 28. Juli.
Kammermusiker August Freitag ist im Alter von 85 Jahren verstorben. Er entstammte einer hier wohlbekannten Musikerfamilie. Im Jahre 1841 war er als Hoboist I. Klasse im 10. Infanterie-Regiment in Amberg eingetreten. Im Jahre 1846 erhielt er dorten längeren Urlaub, um in München sich in der Musik nicht nur im praktischer sondern auch in theoretischer Beziehung weiter auszubilden. Eine Prüfung bei der k. Hofmusikintendanz bestand er mit der Note »Ausgezeichnet«, wodurch noch im selben Jahre seine Aufnahme in die k. Hofkapelle erfolgte. Freitag, der Pikkolo spielte, war auch als Lehrer im Flötenspiel tätig und sehr beliebt. 15 Jahre wirkte er in dieser Eigenschaft an der k. Musikschule, 40 Jahre bei der k. Pagerie und viele Jahre im k. Institut für Studierende. Seine künstlerische Tätigkeit wurde durch Verleihung der goldenen Ludwigsmedaille für Kunst und Wissenschaft anerkannt. Der Sohn des Dahingegangenen, Karl Freitag, wirkt als Orchestermitglied am Gärtnerplatztheater. Das Hinscheiden der Kunstveteranen hat übrigens auch mehrfach zu Verwechslungen Anlaß gegeben mit dem herzoglich bayerischen und großherzoglich luxemburgischen Kammervirtuosen Ludwig Freytag, der namentlich als Zithervirtuos bekannt ist, aber zu der anderen Musikerfamilie Freitag nicht in verwandtschaftlicher Beziehung steht.
Münchner Neueste Nachrichten No. 350. Samstag, den 29. Juli 1905.
Lokales.
München, 29. Juli.
Beerdigung. Der k. Kammermusiker a. D. August Freitag wurde heute Nachmittag im südlichen Friedhofe zur letzten Ruhe bestattet. Hofmusiker, Mitglieder des Orchesters des Gärtnerplatztheaters mit Kapellmeister Horak, Musiklehrer hiesiger Institute und eine Vertretung der Administration des k. Erziehungs-Institutes Albertinum bildeten mit den nächsten Angehörigen das Trauergefolge. Die Musikkapelle des Gärtnerplatztheaters eröffnete unter den Klängen eines Trauermarsches den Zug der Leidtragenden. Das k. Erziehungs-Institut für Studierende, jetzt Albertinum, an dem Freitag über 40 Jahre lang tätig war, ließ unter einem ehrenden Nachrufe einen Kranz am Grabe niederlegen. Auch die k. Akademie der Tonkunst und die Musikalische Akademie hat u. a. Kränze gewidmet.
Münchner Neueste Nachrichten No. 351. Samstag, den 29. Juli 1905.
Nur auf diesem Wege.
Danksagung.
Für die vielen mir aus Nah und Fern zugegangenen herzlichen Beweise aufrichtigster Teilnahme anlässlich des Hinscheidens meines innigstgeliebten Vaters, unseres Schwiegervaters und Grossvaters
Herr August Freitag
kgl. bayer. Kammermusiker a. D.
Inhaber der goldenen Ludwigs-Medaille für Kunst und Wissenschaft
sowie auch für die zahlreiche Beteiligung bei der Beerdigung und die herrlichen Blumenspenden spreche ich meinen herzlichsten und innigsten Dank aus.
Ganz besonders danke ich Herrn Stadtpfarrer Glungler für die trostreichen Worte am Grabe, ebenso auch der kgl. Hofkapelle der Musikalischen Akademie und der kgl. Akademie der Tonkunst für die hochehrenden Kranzspenden, sowie auch dem Herrn Aktuar des kgl. Erziehungs-Institutes Albertinum für den ehrenden Nachruf mit Kranzwidmung und dem Orchesterpersonal des Theaters am Gärtnerplatz für die erhebende Grabmusik.
München, den 29. Juli 1905.
Der tieftrauernde Sohn: Carl Freitag
Orchestermitglied des Theaters am Gärtnerplatz
im Namen der tieftrauernd Hinterbliebenen.
Münchner Neueste Nachrichten No. 353. Montag, den 31. Juli 1905.