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FAMILIE
BAUMEISTER
FRANZ
KIL
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* 1831 (Wallerstein)
† 30.10.1887 (München)
Baumeister
Vermischte Nachrichten.
(Todesfall.) Herr Baumeister Franz Kil ist gestern Früh 4 Uhr nach kurzem Leiden den Folgen eines Schlaganfalles im 58. Lebensjahre erlegen. Mit ihm ist ein Mann aus dem Leben geschieden, der sich mit Recht der allgemeinsten Achtung erfreute. Kil gehörte von 1869 bis 1878 dem Kollegium der Gemeindebevollmächtigten an und war ein warmer Freund der liberalen Sache. Er war der Gründer und Erbauer des großartigen Etablissements »Kil's Kolosseum«. Die Beerdigung findet am Mittwoch Nachmittag 4 Uhr im südlichen Friedhofe statt.
Münchner Neueste Nachrichten Nr. 396. 1. November 1887.
TODES-ANZEIGE.
Schmerzerfüllt geben wir hiemit allen theilnehmenden Verwandten und Bekannten die betrübende Nachricht von dem Ableben unseres innigstgeliebten Gatten, Vaters, Grossvaters, Schwiegervaters, Bruders, Onkels und Schwagers, des
HERRN FRANZ KIL,
Baumeister dahier.
Derselbe verschied nach kurzem schweren Leiden heute früh 4 Uhr nach Empfang der heil. Oelung sanft und ruhig im 58. Lebensjahre.
Um stilles Beileid bitten
MÜNCHEN, den 30. Oktober 1887.
Die in tiefster Trauer Hinterbliebenen.
Die Beerdigung findet am südlichen Friedhof Mittwoch den 2. November Nachmittags 4 Uhr, der Gottesdienst in der hl. Geistkirche Freitag den 4. November um 9 Uhr statt.
Münchner Neueste Nachrichten Nr. 396. 1. November 1887.
Kil's Colosseum.
Wegen Todesfall unterbleiben für einige Tage die Vorstellungen, und wird deren Wiederbeginn s. Z. bekannt gegeben werden.
Die Direktion.
Münchner Neueste Nachrichten Nr. 396. 1. November 1887.
Lokales.
(Beerdigung.) Zu einer großartigen Kundgebung der Theilnahme an dem plötzlichen Hinscheiden eines hervorragenden Bürgers Münchens gestaltete sich gestern das Leichenbegängniß des im Alter von 56 Jahren einem Schlagfluße erlegenen Baumeisters Herrn Franz Kil. Ein imposanter Trauerzug, eröffnet durch die Colosseumskapelle unter Direktion ihres Kapellmeisters Jäger, war es, der sich Nachmittags 4 Uhr vom Leichenhause des südlichen Friedhofes aus nach dem Campo Santo zu der an der westlichen Mauer der Arkaden gelegenen Gruft unter den Klängen des Chopin'schen Trauermarsches bewegte. Der Sarg, zu dessen Seiten sechs Flambeauxträger schritten, war über und über mit den kostbarsten Kränzen bedeckt. Demselben folgten die nächsten Anverwandten und eine unabsehbare Menge Leidtragender, unter ihnen eine Deputation des Gemeindekollegiums, dessen langjähriges Mitglied der Verlebte war, an deren Spitze der zweite Vorstand, v. Miller, außerdem noch das Brauereipersonal und die Bediensteten des Kolosseums. Das Grab selbst war auf das prächtigste mit lebenden Blumen, Kränzen und exotischen Pflanzen geschmückt. Der Grabrede des Herrn Kooperator Fischer von Heilig-Geist entnehmen wir, daß der Verlebte im Jahre 1831 als der Sohn eines Pfarrmeßners und Malers in Wallerstein geboren wurde. Sein Vater widmete ihn dem Bauhandwerke und als Lehrling zog Franz Kil in die Welt. Er kam später auch nach München, wo er an den Neubauten des Wittelsbacher Palais und der Propyläen mitarbeitete. An der hiesigen Baugewerbeschule errang er sich den Meistertitel. Im Jahre 1864 kaufte er den Gasthof »Zu den drei Linden« und erbaute daneben das bekannte Kolosseum. Den Armen, namentlich armen Kindern, war der Verlebte ein großer Wohlthäter. Nach kurzem Leiden raffte ihn der Tod am vergangenen Sonntag dahin. Das Grablied »Ueber den Sternen da wohnet der Frieden«, vorgetragen von der Bürgersängerzunft, und der Beethoven'sche Trauermarsch, ausgeführt von der Kolosseumskapelle, schlossen die Trauerfeier. Kränze wurden niedergelegt von der Innung der Baumeister Münchens, dem Zentralkirchenbauverein, der Bürgersängerzunft, der Baugewerksberufgenossenschaft, dem Lehrergesangverein und von vielen Anderen.
Münchner Neueste Nachrichten Nr. 399. Donnerstag, den 3. November 1887.
DANKSAGUNG.
Allen, – Allen meinen tiefgefühltesten Dank für die ausserordentlich warme Theilnahme während der Krankheit meines nun in Gott ruhenden, innigstgeliebten Gatten, des
HERRN FRANZ KIL,
Baumeister dahier.
Meinen tiefgefühltesten Dank dem hohen Magistrat und Gemeindekollegium, allen Vereinen, allen Freunden und Gönnern des theuren Verblichenen für die zahlreiche und ehrende Betheiligung bei der Beerdigung und dem Gottesdienste, sowie für die dem Dahingeschiedenen dargebrechte übrreiche Blumenspende.
Sollte Jemand bei Uebersendung der Trauernachricht unliebsam übersehen worden sein, so bitte ich dies durch meinen namenlosen Schmerz gütigst entschuldigen zu wollen. Dem theuren Verblichenen ein liebvolles Andenken bewahren zu wollen, bittet im eigenen sowie im Namen der Hinterbliebenen
München, den 4. November 1887
Die tiefgebeugte Wittwe:
Margaretha Kil, deb. Zanon.
Münchner Neueste Nachrichten No. 404. Sonntag, den 6. November 1887.
Kil's Colosseum.
Theater Variété.
Täglich Vorstellung & Concert.
Künstler-Spezialitäten ersten Ranges
mit stets abwechselndem Programm.
Sonn- und Feiertag Zwei Vorstellungen.
Näheres besagen die Plakate.
Programme an der Kassa.
Münchner Neueste Nachrichten No. 404. Sonntag, den 6. November 1887.
Geschäfts-Anzeige.
München, 24. November 1887.
Die Unterfertigten erlauben sich dem hohen Adel, Behörden, verehrlichen Geschäftsfreunden und Gönnern zur Anzeige zu bringen, dass sie das seit 27 Jahren am hiesigen Platze bestandene Baugeschäft des verstorbenen Herrn Franz Kil von den Relikten unterm Heutigen übernommen haben und unter der bisherigen Firma
Franz Kil, Baugeschäft,
fortführen.
Wir werden bestrebt sein, den guten Ruf der bisherigen Firma nach jeder Richtung zu erhalten und zeichnen
Hochachtend
Johann Kil,
Baumeister.
Heinrich Kil,
Architekt.
Münchner Neueste Nachrichten No. 458. Samstag, den 26. November 1887.