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29 – 7 – 25 (Fuhrmann · Hage · Zottmayr)

Ω

Hier ruhen
Anna Zottmayr, † 2. Dez. 1862, i. 71. Lebensj.
Anton Zottmayr, Kunstmaler
† 18. Mai 1865, i. 70. Lebensj.
Georg Hage, Kunstmaler
† 21. Aug. 1882, i. 75. Lebensj.
Fanny Fuhrmann, geb. Hage,
† 1. Jan. 1898, i. 34. Lebensj.
Ihr folgte unser teure, unvergessliche Mutter
Karoline Hage, Kunstmalerswitwe
geb. 16. Sept. 1824, † 22. Mai 1898.
Hierauf folgte der Sohn
August Hage, Kunstmaler
geb. 11. Aug. 1851, † 15. Sept. 1913.
Unser guter Bruder und Onkel
Max Hage,
geb. 10. Sept. 1856, † 16. Jan. 1930.

Sockel

Grabstätte der Familie
Hage.

Sockel-Tafel

Die Inschrift ist nicht erhalten

Rechte Seite

Karl Zottmayr
† 24. Jan. 1851 i. 22. Lebensj.
Johann Zottmayr
† 2. Mai 1856 i. 30. Lebensj.

Ω

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August Hage

* 11.8.1851
† 15.9.1913 (München)
Kunstmaler

Münchner Neueste Nachrichten (16.9.1913)

Statt besonderer Anzeige.

Todes-Anzeige.

Heute Nacht ½2 Uhr verschied unser innigstgeliebter Bruder, Schwager und Onkel,

Herr August Hage
Kunstmaler

nach längerem schweren Leiden im 63. Lebensjahre.

Um stille Teilnahme bitten

Max Hage, Vergolder
Wilhelmine Müller, geb. Hage
Euphrosine Sappel, geb. Hage
Johann Sappel, k. Zollinspektor a. D.
Oskar Müller, herzogl. bayer. Güterdirektor.

München, 15. September 1913.

Die Beerdigung findet Mittwoch 17. ds. Nachmittags 3 Uhr im alten südlichen Friedhof, der Gottesdienst am Freitag 9¼ Uhr in der Heiliggeist-Pfarrkirche statt.

Münchner Neueste Nachrichten No. 473. Dienstag, den 16. September 1913.

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Georg Hage

* 21.4.1808 (Wangen/Allgäu)
† 21.8.1882 (München)
Portraitmaler

Allgemeine Zeitung (8.10.1882)

Nekrologe Münchener Künstler.
XXV.

Eine gegen seine übrigen Fachgenossen sehr abgeschlossene Sellung behauptete der Bildnißmaler Georg Hage. Als derselbe nach kurzer Krankheit am 21 Aug. schied, kannten selbst die wenigsten Fachgenossen seinen Namen; er hatte die älteren fast alle überlebt; die jüngere, vollauf nur mit sich beschäftigte Generation vergißt ohnehin überall ihre Vorgänger. Georg Hage wurde 1808 zu Hatzenweiler (Oberamt Wangen) in Württemberg geboren, kam mit 21 Jahren an die Münchener Akademie, wo er unter Heinrich Heß mit Fleiß und Eifer studierte, und mit besonderer Vorliebe dem Miniatur- und Portraitfach oblag, so daß Hage auf Empfehlung seines wohlwollenden Lehrers alsbald die Prinzessinnen des königlichen Hauses malen durfte. Auf einer Rheinreise machte Hage in Bad Kissingen die Bekanntschaft mehrerer russischen Edelleute, welche ihn zu einer Reise nach Rußland ermunterten; er folgte dem Rufe und malte in St. Petersburg und Moskau, dann in Kasan, Simbirsk, Samara und Orenburg. Nach fünfjähriger Abwesenheit nach München zurückgekehrt, trat Hage zur weiteren Ausbildung in die damals in höchster Blüthe befindliche Schule Bernhardt's, wo er sich in kurzem die damals allgemein bewunderte Manier des Meisters also aneignete, daß seine in der zweiten Hälfte des Jahres 1846 im Kunstverein ausgestellten Proben lauten Beifall erwarben. So ausgerüstet durch erweiterte Technik, ging er abermals nach Rußland, wo der Künstler unter Protection des Herzogs Maximilian Eugen Jos. Napoleon von Leuchtenberg mit ehrenvollen Aufträgen erst anderthalb Jahre zu St. Petersburg, dann 1849 bis 1851 in Reval und Riga (1851 auf 1852) weilte, und er alle hervorragenden Persönlichkeiten als routinirter Portraitmaler für seinen Pinsel gewann. Im Herbst des Jahres 1852 kehrte er nach München zurück, ließ sich bleibend nieder, heirathete und kaufte ein Haus. Auch hier setzte er seine Kunst fort, aber in großer Stille und Zurückgezogenheit, und ohne mit seinen Collegen zu verkehren; nur bisweilen z. B. auf der internationalen Ausstellung von 1863 gab er (Portrait eines Knaben) ein Zeichen seines Daseins und Schaffens in die Oeffentlichkeit. Er arbeitete mit Glück, blieb geistesfrisch und unermüdlich thätig bis in die letzten Tage seines Lebens, wo er noch zwei Bildnisse vollendete. Dann schied er sanft und ruhig, nach kurzen aber schweren Leiden. Seine große Gestalt mit dem energischen Gesicht, den zuletzt nur leicht melirten schwarzen Haaren und den breitbuschigen Augenbrauen, machte, auch bei nur einmaliger flüchtiger Begegnung, dem Beobachter doch einen bleibenden Eindruck, ebenso wie die Persönlichkeit des Kupferstechers Heinrich Merz oder des Architekten Ludwig Lange, womit Hage eine leicht zu verwechselnde Aehnlichkeit hatte.

Allgemeine Zeitung Nr. 281. München; Sonntag, den 8. Oktober 1882.

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Anton Zottmayr

* 16.6.1795 (Amberg)
† 18.5.1865 (München)
Appellationsgerichtsadvokatens-Sohn / Portraitmaler, Historienmaler und Kirchenmaler

Neues allgemeines Künstler-Lexikon (1852)

Zottmayr, Anton Benno, Maler von Amberg, machte seine ersten Studien in Nürnberg, und begab sich 1813 zur weiteren Ausbildung nach München. Er widmete sich der Historienmalerei, in welcher ihm P. Langer Vorbild war. In Privathäusern und Kirchen finden sich religiöse Darstellungen von seiner Hand, und einen anderen Theil seiner Werke machen Bildnisse aus. Zottmayr wählte München zu seinem ständigen Aufenthalte.

Dr. Georg Kaspar Nagler: Neues allgemeines Künstler-Lexicon oder Nachrichten von dem Leben und Werken der Maler, Bildhauer, Baumeister, Kupferstecher, Formschneider, Lithographen, Zeichner, Medailleure, Elfenbeinarbeiter etc. Bearbeitet von Dr. G. K. Nagler. München, 1852.



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