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HIER RUHET:
EDUARD
MEZGER
K. OBERBAURAT u. PROFESSOR.
GEB. 13. FEBR. 1807
GEST. 16. SEPT. 1894
FRAU
MARGARETA MEZGER
OBERBAURATSWITWE.
GEB. 24. MAI 1825.
GEST. 9. JUNI 1905.
EMILIE MEZGER
GEB. 18. OKT. 1872.
GEST. 1. OKT. 1939.
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Mezger, Eduard, Prof.; 13.2.1807 (Pappenheim) – 16.9.1894 (München); Oberbaurat, Maler und Schriftsteller
Mezger, Emilie; 18.10.1872 – 1.10.1939
Mezger, Margareta (vw); 24.5.1825 – 9.6.1905; Oberbaurats-Witwe
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* 13.2.1807 (Pappenheim)
† 16.9.1894 (München)
Oberbaurat, Maler und Schriftsteller
Baukunst.
Nach Ohlmüller ist es in München nur Prof. Eduard Metzger, welcher dem mit Unrecht so lange verlassenen deutschen Baustyl ferneren Eingang zu verschaffen strebt. Metzger, ein genialer Kopf und äusserst geschmackvoller Zeichner, der mit wissenschaftlichem Geiste Griechenlands und Italiens Bauwerke an Ort und Stelle studirte, ward durch verschiedene Aufgaben, die der Kronprinz Max ihm stellte, auf ein gründlicheres und organisches Studium der Gothik geleitet; er erkannte in ihr ein Element, das in sich die Fähigkeit trage, unsern modernen Baubedürfnissen vollständig zu genügen, andrerseits aber auch alle Bedingungen zu einer einfach schönen, nach griechischem Kunstprincip durchzuführenden Behandlung in sich enthalte. Seine Entwürfe zu Kirchen, Palästen, Kapellen, Lehranstalten, Wohnhäusern, Grabdenkmalen etc. geben lebendiges Zeugniss von seiner reichen, kühnen, aber durch ein ernstes gediegnes Schönheitsgefühl gezügelten Fantasie. Das Haus des Generalmajors Heideck zu München ist Metzgers erstes Werk der Art und ein anschaulicher Beweis, wie anmuthig und heiter gothische Gebäude sein können, und wie eine glückliche Verbindung der Elemente dieses Baustyls mit den Erfordernissen unsers Häuserbaues und unsers Klima's durch Vereinfachung nicht allein möglich, sondern von höchstem Vortheil ist.
Conversationslexicon für Bildende Kunst. Leipzig, 1844.