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31 – 2 – 34 (Bausewein)

Ω

1838 *
KASPAR
BAUSEWEIN
† 1903
HOFOPERN und
KAMMER-
SÄNGER

Ω

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Kaspar Bausewein

* 15.11.1838 (Aub/Unterfranken)
† 18.11.1903 (München)
Sänger

Grosses Biographisches Lexikon der Deutschen Bühne (1903)

Bausewein Caspar, geb. am 15. November 1838 in Bayern, erhielt seine Ausbildung von Dr. Hartinger in München und wurde bereits am 1. Oktober 1858 ans Hoftheater daselbst verpflichtet, dem er ununterbrochen bis 1901 angehörte. Er beherrschte das ganze Baß- und Baßbusso-Fach, er war ein echter Bassist der deutschen Schule, für den weder stimmlich noch künstlerisch eine Grenze seines Könnens existierte, der aber sein Höchstes in Rollen bot, wo er seinen jovialen köstlichen Humor auslassen konnte – ein Spielbaß sondergleichen. Als unübertroffen in dieser Hinsicht galt sein »Basilio« im »Barbier«, sein »van Bett« im »Zar und Zimmermann« sowie »Caspar«, »Leporello«, »Figaro«, »Papageno«, »Kellermeister« etc. Sein Abschied von der Bühne bildete ein wahres Familienfest des Münchener Hoftheaters, denn er dankte, nach mehr als vierzigjähriger höchst erfolgreicher Wirksamkeit reich an Ehren und Auszeichnungen, ab, als man noch sagen mußte, »schade daß er geht.« B., in Anerkennung seiner Verdienste längst zum bayrischen Kammersänger ernannt, hat seinen Wohnsitz in München beibehalten.

Ludwig Eisenberg’s Grosses Biographisches Lexikon der Deutschen Bühne im XIX. Jahrhundert. Leipzig, 1903.

Berühmte Tote im Südlichen Friedhof zu München (1983)

Bausewein Kaspar, 1838 (Aub/Unterfranken) – 1903, Hofopern- und Kammersänger; er sollte Schneider wie sein Vater werden, wollte aber nicht; im Lehrerseminar zu Würzburg erkannte man seine musikalischen Fähigkeiten, so kam er nach München, wo F. von Lachner von seinem Baß so überrascht war, daß er ihn sofort dem Intendanten des Hoftheaters empfahl; B. kam in den Opernchor, er wollte aber Solosänger werden und ging deshalb zu dem berühmten Tenor Dr. Härtinger; 1858 wurde B. für die Münchner Oper engagiert; der Sarastro war seine erste Solorolle; musikalisch durch und durch, beherrschte er das ganze seriöse und Buffobaßfach, war Meister im Kontrapunkt, spielte Gitarre und blieb dabei als das nützlichste Mitglied der Oper mit einer geringen Gage zufrieden; B. war der erste Pogner in den Meistersingern, der erste Fafner in Rheingold, der erste Hunding in der Walküre; bei den anstrengenden Wagner-Aufführungen zog er sich eine Stimmbändererkrankung zu; mit Fra Diavolo nahm B. 1900 von der Bühne für immer Abschied; durch seinen zündenden Humor und seine geistvolle Gestaltungsweise konnte er alle fesseln.

© Dr. phil. Max Joseph Hufnagel: Berühmte Tote im Südlichen Friedhof zu München. Zeke Verlag; 4. Auflage. Würzburg, 1983.



© Reiner Kaltenegger · Gräber des Alten Südfriedhofs München · 2007-2025


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