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Familiengrab.
Michael Eder
k. Rath und Landrichter,
geb. 22. Nov. 1784, gest. 11. April 1863.
Josephine Eder
geb. von Branca,
Landrichtersgattin,
geb. 3. Juli 1796, gest. 11. Juli 1836.
Johann von Heilmann
k. Generalleutnant
geb. 3. Februar 1825, gest. 6. Nov. 1888.
Adelheid von Heilmann
geb. Eder,
k. Generalleutnantswittwe,
geb. 3. Januar 1826, gest. 2. Mai 1900.
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Eder, Josefine (vh) / Branca, von (gb); 3.7.1796 – 11.7.1836; Landrichters-Gattin
Eder, Michael; 22.11.1784 (Tännesberg) – 11.4.1863 (München); Landrichter
Heilmann, Adelheid von (vw) / Eder (gb); 3.1.1826 – 2.5.1900; Landrichters-Tochter / Generalleutnants-Witwe
Heilmann, Johann Ritter von; 5.2.1825 (München) – 6.11.1888 (München); Generalleutnant und Militärschriftsteller
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* 5.2.1825 (München)
† 6.11.1888 (München)
Generalleutnant und Militärschriftsteller
Nekrologe von im Jahre 1888 verstorbenen hervorragenden Offizieren
Johann Baptist v. Heilmann,
Königlich Bayerischer Generallieutenant z. D.
Geb. 5. Februar 1825 zu München; gest. 6. November 1888 zu München.
1843 den 18. August zum Junker im 7. Infanterie-Regiment »Carl Pappenheim« ernannt, trat der als Offizierssohn im Cadettencorps Ausgebildete in die Armee. 1845 den 31. Oktober zum Unterlieutenant im 15. Infanterie-Regiment »vac. Hertling« befördert, am 22. November desselben Jahres wieder zum 7. Infanterie-Regiment versetzt, wurde er in demselben 1848 den 8. Oktober zum Bataillonsadjutanten ernannt, 1849 den 9. Oktober zum Oberlieutenant befördert und zum Adjutanten des Generals Winther, Commandeurs der 3. Brigade, erwählt. Nach dem Ableben desselben 1851 den 21. September eingerückt, wurde er von dessen Nachfolger General Ermarth wiedergewählt und blieb in der Adjutantenfunction bis 1856 den 23. Februar, bis zu seiner auf Nachsuchen erfolgten Versetzung in das topographische Büreau nach München. 1852 hatte er sich mit der Landrichterstochter Eder vermählt, welche nach glücklicher Ehe nun seinen Tod mit einer Tochter und einem Sohne, K. Premierlieutenant im 13. Infanterie-Regiment, betrauert. Als Brigadeadjutant veröffentlichte der mit besonderer Neigung zu historischen Forschungen Begabte die ersten Resultate, reichte 1850 schon Allerhöchsten Ortes eine Monographie ein über »die Schlacht von Leuthen«, die Meisterschlacht, wie er selbe nannte, – dann folgten bald die »Rückblicke auf einige militärische Einrichtungen der Oesterreicher und Schweden zur Zeit des 30jährigen Krieges«, – dann 1851 die »Feldzüge der Bayern unter Mercy 1643 bis 1645«, – hierauf der »erste Theil« 1852, und 1853 der »zweite Theil« der »Kriegskunst der Preußen unter König Friedrich dem Großen«. In Folge höheren Auftrages erschien auch 1853 »der Bayerische Soldat im Felde«, als belehrende und aufmunternde Lektüre für Soldaten, abgefaßt in Form eines gemeinnützigen, militärischen Geschichtswerkes. 1857 erschien von ihm »der Antheil der Bayern am Feldzuge 1813 seit dem Rieder Vertrage«, 1859 wurde er commandirt zur von König Max II. ernannten historischen Commission, spectell »zur Abfassung einer Kriegsgeschichte von Bayern«, und erschien 1868 »die Kriegsgeschichte von Bayern, Franken, Pfalz und Schwaben von 1506–1651«, als Resultat der durch manche Unterbrechungen dienstlicher Art sich verzögernden Arbeit. Gleichzeitig mit der Commandirung zur historischen Commission war nämlich auch 1859 den 16. Mai seine Beförderung zum Hauptmann im Generalstabe erfolgt, in welchem er 1866 den 5. Juli Major und 1870 den 10. November Oberstlieutenant wurde. Der Mobilisirungs-Ausmarsch 1859, ein unter dem Fürsten von Thurn und Taxis 1863 mitgemachtes Cavallerie-Uebungslager, dann die 1865 den 1. Mai erfolgte Commandirung zum Generalkommando Nürnberg, der 1866 beim Stabe der mobilen 3. Infanterie-Division miterlebte Feldzug, speciell die Gefechte von Dermbach, Cella, Kissingen, wobei er leicht verwundet wurde, Helmstadt und Uettingen-Roßbrunn (er ward unterm 9. September durch Armeebefehl belobt), alle diese Dienstleistungen unterbrachen die dazwischen immer eifrigst betriebenen Geschichtsstudien. Bereits 1852 ernannte ihn die Bayerische Akademie der Wissenschaften zum Mitgliede, und für das 1868 erschienene Geschichtswerk erhielt er eine besondere Allerhöchste Belobung und Anerkennung. 1869 wieder zum Dienste beim Generalstab in München eingerückt, machte er im Stabe des Bayerischen II. Armee-Corps den Krieg 1870/71 gegen Frankreich mit, war in den Gefechten und Schlachten bei Weißenburg, Wörth, Uebergabe von Marsal, Sedan, bei Bicetre, Bagneux und bei der Belagerung von Parts und erwarb sich unter anderen Auszeichnungen besonders auch das Eiserne Kreuz l. Klasse. Nebst diesem schmückten seine Brust das Comthurkreuz des Bayerischen Militär-Verdienst-Ordens, die Ritterkreuze des Großherzoglich Badischen Ordens vom Zähringer Löwen mit Eichenlaub, des Großherzoglich Hessischen Ordens Philipp des Großmüthigen, des K. Griechischen Erlöser-Ordens, des kaiserlich Russischen St. Stanislaus-Ordens, des Königl. Schwedischen Schwert-Ordens, des Königl. Preußischen Rothen Adler-Ordens 4. Klasse und des Kronen-Ordens 2. Klasse, endlich die Comthurkreuze der königl. Württembergtschen Kronen- und Friedrichs-Orden. Nach dem Kriege einige Zeit functionirender Generalstabschef, dann im August 1871 zur Eisenbahn-Central-Commission nach München beordert, erschien 1872 der von ihm verfaßte »Antheil des Bayerischen II. Armee-Corps am Feldzuge 1870/71«. 1872 den 3. November erfolgte die Versetzung zum 1. Infanterie-Regiment »König« und 1873 den 1. Mai die Beförderung und Ernennung zum Oberst und Commandeur des in Metz garnisonirenden 4. Infanterie-Regiments »König Carl von Württemberg«. Dasselbe commandirte er bis zu seiner unter à la suite-Stellung des Regiments 1878 den 1. December erfolgten Ernennung zum Commandeur der 5. Infanterie-Brigade, welcher kurz darauf die Beförderung zum Generalmajor folgte. 1881 veröffentlichte er sein Buch »Feldmarschall Fürst Wrede«, welches zu einer literarischen Polemik führte und worin er die Vertheidigung dieses Bayerischen Heerführers mit warmem Patriotismus gut und standhaft durchführte. Körperliche Leiden veranlaßten 1883 das Nachsuchen um Pension, welche am 22. November mit Charakteristrung zum Generallieutenant und Verleihung des Prädikates »Excellenz« huldvollst erfolgte. 1885 noch arbeitete er an einem bisher nicht erschienenen, zum Druck bestimmten Werke »Kriegsgeschichte von Bayern 1598 bis 1871«, die Nichtvollendung dieses Werkes ist gewiß beklagenswerth, denn er besaß eine seltene Quellenmaterialkenntniß und Stoffbeherrschung. Mit der 1887 noch erfolgten Verleihung des Bayerischen Verdienst-Ordens der Krone übernahm derselbe auch mit Allerhöchster Bewilligung noch am 16. Juli die ihm angetragene Präsidentschaft des Bayerischen Veteranenbundes. Doch ein Herzleiden raffte bald den sonst rüstig Aussehenden dahin. Zeitlebens rastlos fleißig und thätig, leistete er viel Gutes, bewies sich als pflichttreuer Mann und Soldat, der von seinen Fürsten stets hochgeschätzt war und welcher in der Bayerischen Armee durch seine kriegsgeschichtlichen Schriften stets in gutem Andenken bleiben wird. K.
Jahresberichte über die Veränderungen und Fortschritte im Militärwesen. Berlin, 1889.
Heilmann Johann, von, Ritter, 1825 (München) – 1888, Generalleutnant und Militärschriftsteller; selbst Sohn eines Offiziers, nahm H. am Krieg von 1866 als Generalstabsoffizier (bei Bad Kissingen verwundet), ebenso am Krieg von 1870/71, teil; zuletzt war er Brigade-Kommandeur der Infanterie und Generalleutnant; seine Bedeutung liegt in seiner Betätigung als Militärschriftsteller, als solcher wurde H. Mitglied der BakdW.
Hauptwerke: Das Kriegswesen der Kaiserlichen und Schweden zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges, Die Zukunft der europäischen Armeen, Die Feldzüge der Bayern 1643–1645 unter Feldmarschall von Mercy, Die Kriegskunst der Preußen unter Friedrich dem Großen, Der bayerische Soldat im Felde, Geschichte Bayerns, Anteil der Bayern seit dem Rieder Vertrag, Die Bayern im Kriege, Kriegsgeschichte von Bayern, Franken, Pfalz und Schwaben (1506–1651).
© Dr. phil. Max Joseph Berühmte Tote: Berühmte Tote im Südlichen Friedhof zu München. Zeke Verlag; 4. Auflage. Würzburg, 1983.