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FRIEDRICH
WILHELM
GÜLL
1812 – 1879
VERFASSTE
VIELE TEXTE
FÜR
KINDERLIEDER
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Güll, Friedrich-Wilhelm; 1.4.1812 (Ansbach) – 24.12.1879 (München); Goldschmieds-Sohn / Lehrer und Kinderliederdichter
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* 1.4.1812 (Ansbach)
† 24.12.1879 (München)
Goldschmieds-Sohn / Lehrer und Kinderliederdichter
Güll, Friedrich Wilhelm, wurde am 1. April 1812 zu Ansbach geboren, wo sein Vater Goldschmied war, erhielt seine Vorbildung in mehreren Lehranstalten seiner Vaterstadt, worauf er 1829 das Schullehrerseminar in Altdorf besuchte. Nach Absolvierung desselben wurde er Lehrer in Markt Flachslanden, 1833 Lehrer an der Armen- und Kleinkinderschule in Ansbach, 1835 Lehrer an der höheren Töchterschule daselbst und 1842 Lehrer an der protestantischen Pfarrschule in München. Angeregt durch mehrere Professoren der Akademie, eröffnete er auch 1844 einen Privatkursus für Töchter aus höheren Ständen, den er 27 Jahre lang leitete, bis ihm der Antritt des 40. Dienstjahres mehr Muße und Erholung wünschenswerth machte und ihn das Privatinstitut aufgeben ließ.
D.: Kinderheimat in Liedern und Bildern (von Franz Graf Pocci). Erste Gabe. Stuttg. 1836. 4. Aufl. Gütersloh 1866. – Weihnachtsbilder. Berl. 1840. – Kinderheimat. Zweite Gabe mit Holzschnitten nach Zeichnungen von Hugo Bürkner. Stuttg. 1859. – Neue Bilder für Kinder von Tony Muttenthaler mit Liedern von Fr. Güll. München 1848. – Perlen aus dem Schatze deutscher Lyrik. Ebd. 1850.
Franz Brümmer: Deutsches Dichter-Lexikon. Biographische und bibliographische Mittheilungen über deutsche Dichter aller Zeiten. Unter besonderer Berücksichtigung der Gegenwart. Eichstätt & Stuttgart, 1876/1877.
Güll Friedrich-Wilhelm, 1812 (Ansbach) – 1879, Lehrer und Kinderliederdichter; nach Ausbildung auf dem Lehrersminar in Altdorf bei Nürnberg und einigen Lehrerstellen wurde G. an der protestantischen Schule in München angestellt, wo er seit 1844 auch ein Privatinstitut für Mädchen hielt; in seinen gemütvollen, meist von W. Taubert vertonten, Kinderliedern weiß G. sich dem Auffassungsvermögen des Kindes trefflich anzupassen.
Hauptwerke: Kinderheimat in Liedern und Bildnissen (mit Bildern von F. von Pocci), Scherz und Ernst für Jung und Alt, Weihnachtsbilder, Leitstern auf der Lebensfahrt; sein schönstes Werk ist das ihm von seinem Schüler H. von Kaulbach gewidmete sogenannte »Kaulbach-Güll-Bilderbuch«, in dem der Maler selbst dichtet: »Dein Lied (das ist das von Güll), es lebt, so lang auf Erden ein frohes Kinderherz noch schlägt und zu den alten lieben Liedern, die ich in goldner Jugendzeit von Dir gehört, schuf ich die Bilder als Mann in treuer Dankbarkeit.«; Gs. Gedichte (»Auf dem Hause kräht der Hahn: Gickgerigick, der Tag, bricht an!«) sind auch heute noch sehr beliebt und stehen in den heutigen Schullesebüchern.
© Dr. phil. Max Joseph Hufnagel: Berühmte Tote im Südlichen Friedhof zu München. Zeke Verlag; 4. Auflage. Würzburg, 1983.