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Hier ruhen
Frl. Franziska Storz
gest. 18.IX.1893.
Frau Therese Lutt
geb. 26.VII.1828, gest. 22.XII.1903.
Herr Peter Lutt, Bildhauer
geb. 22.V.1828, gest. 5.III.1907.
Frl. Elise Lutt
geb. 29.I.1857, gest. 9.II.1927.
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Lutt, Elise; 29.1.1857 – 9.2.1927
Lutt, Therese (vh) / Storz (gb); 26.7.1828 – 22.12.1903 (München); Winzers-Tochter aus Diedelsfeld bei Landau / Bildhauers-Gattin
Storz, Franziska; – 18.9.1893 (München), 68 Jahre alt
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* 22.5.1828 (Schluderns/Südtirol)
† 5.3.1907 (München)
Bildhauer
Lutt, Peter (Bildhauer, aus Schluderns in Tirol gebürtig). Zeitgenoß. Ueber den Bildungsgang dieses, wie es den Anschein hat, noch jungen Künstlers, ist nichts Näheres bekannt. Er ist Bildhauer aus Schluderns im Vintschgau Tirols und hat bei den Concurrenzarbeiten für das k. k. Arsenal in Wien durch seine Modellirung der Statue des Niklas Zrinyi die Aufmerksamkeit des Schiedsgerichtes, das diese Arbeit als ganz vorzüglich bezeichnete, auf sich gelenkt. Da aber mit der Ausführung dieser Statue ein ungarischer Künstler betraut wurde, erhielt L. im Jahre 1864 den Auftrag, die Statuen des Georg von Freundsberg und Lazar Schwendi in Marmor auszuführen. Im Jahre 1865 hatte er bereits die lebensgroßen Modelle beider in Gyps aufgestellt, welche ganz entsprechend befunden wurden.
Botzner Zeitung 1864, Nr. 171. – Presse (Wiener politisches Blatt) 1864, Nr. 212. – Fremden-Blatt (herausgegeben von Gustav Heine), 1865, Nr. 159.
Dr. Constantin von Wurzbach: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. Wien, 1867.
Lutt, Peter, Bildhauer, * 18. Mai 1828 zu Schluderns im Vintschgau (Tirol), † 5. März 1907 in München. – Aus einer armen, kinderreichen Bauernfamilie stammend, versuchte sich der Jüngling bei Ludwig Schwanthaler in München, konditionierte dann bei Fidelis Schönlaub, wo er an den Holzreliefs für die Portaltüren der Basilika zu skulpieren begann, fand weitere Förderung bei Anselm Sickinger unter Josef Knabls Leitung, arbeitete an zehn Jahre im Figurenfach bei Johann Petz und Friedrich Preckle. Durch Jos. Schwarzmanns Empfehlung erhielt L. eine Einladung zu den Konkurrenzarbeiten am k. k. Arsenal in Wien, wozu sein Modell der Statue des Nikolaus Grafen von Zrinyi vom Schiedsgericht zwar als ganz vorzüglich begutachtet, die Ausführung aber einem ungarischen Künstler übertragen wurde. Als Entschädigung erfolgte der schöne Auftrag zu den Marmorstatuen des Georg von Frundsberg und Lazar Schwendy. Weitere Tätigkeit erwuchs ihm für die Mayersche Kunstanstalt, für Augsburg und auswärtige Ateliers zu Giebelfeldern, Heiligenfiguren, Landwehrmännern aus verschiedenen Jahrhunderten, darunter auch ein »Blumenmädchen« und dergleichen. Die persönliche Erscheinung des Künstlers mit dem langen Barte und der gedrungenen Gestalt erinnerte auffällig an Andreas Hofer, freilich weniger an die früher beliebte ideale Type als nach der durch Defregger und Heinrich Natter neuerdings wieder betonten, mehr wahrheitsgetreuen Auffassung, an welche sich die Neuzeit, wenn auch anfangs widerstrebend, gewöhnen muß.
Vgl. Wurzbach, »Lexikon«. 1867. XVI. 172.
Hyac. Holland.
Dr. phil. Hyazinth Holland: Biographisches Jahrbuch und Deutscher Nekrolog. Berlin, 1909.