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Das Grab ist nicht erhalten
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Schröder, Franz; – 1889 (München); Ehemaliger Braumeister
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* 13.1.1844 (Olmütz)
† 8.1.1890 (New York)
Opernsänger (Tenor)
Nekrologe.
Wilhelm Sedlmayer, Opernsänger, geboren am 13. Jan. 1844 zu Olmütz, starb an den Folgen der Influenza am 8. Jan. 1890 zu New-York. Sedlmayer war in den Jahren 1880–1888 Mitglied des Hamburger Stadttheaters und hatte nun in Amerika eine sehr vortheilhafte und ihn auch künstlerisch durchaus befriedigende Stellung gefunden, aus welcher ihn der Tod plötzlich riß. Die sterblichen Reste des Sängers wurden nach Europa gebracht und in München beigesetzt.
Deutsche Bühnen-Almanach. Berlin; 1. Januar 1891.
1890.
Januar.
8. Wilhelm Sedlmayer (Genoss.-Mitgl. 4671), Opernsänger, † in New-York, geb. in Mährisch-Trübau 13. Januar 1844. Der Sohn des Musiklehrers Anton S., begann er seine Bühnenlaufbahn den 15. Nov. 61 als Bois Rosé (Hugenotten) in Olmütz, wo er als Domsänger vom achten bis zum siebenzehnten Lebensjahre (indem er gleichzeitig das Gymnasium besuchte) fleißig Gesangsstudien getrieben hatte. Wir finden den jugendlichen Tenoristen in den nächsten Jahren in Augsburg, Graz und Linz, in letzterer Stadt (1866–67) sogar als einzigen Vertreter der gesammten ersten Tenorpartieen (Ernani, Faust, Lyonel, Postillon, Almaviva u. s. w.), die er unter dem musikalischen Regimente Josef Ruzek's (des jetzigen Hofkapellmeisters in Karlsruhe) einstudirte. Das kommende Jahr (1867–68) sah ihn am Hoftheater in Schwerin (Probepartie: Lyonel), es folgten die Engagements in Brünn und Wien (Theater a. d. Wien), endlich 1871–80 in Nürnberg, wo er zugleich die Regie der Operette führte. Seit Mai 1880 gehörte W. Sedlmayer dem Stadttheater in Hamburg an, an welchem er als Georg (Waffenschmied), sowie, gelegentlich des Gastspiels von Marie Geislinger, als Favart und Eisenstein (Fledermaus) debutirte. Im Jahre 1888 übersiedelte er an die Deutsche Oper in New-York und fand hier eine zugleich vorteilhafte u. künstlerisch befriedigende Stellung. Am 3. Jan. hatte er noch im »Barbier von Bagdad« gesungen; eine mehrtägige Krankheit (Brustfell- u. Lungenentzündung) endete mit plötzlicher Lungenlähmung. In New-York selbst, sowie in Hamburg, hat die Wittwe des entschlafenen Kollegen von allen Seiten Kundgebungen der innigsten Theilnahme erfahren. Sie ließ die irdischen Reste des geliebten Mannes nach ihrer Vaterstadt München zur letzten Ruhestätte überführen.
Neuer Theater-Almanach. Berlin; 1891.
Danksagung.
Für die vielen Beweise herzlicher Theilnahme bei der Beerdigung und dem Trauergottesdienste meines innigstgeliebten Gatten,
Herrn Wilhelm Sedlmayer,
Opernsänger,
sowie für die reichen Blumenspenden aus Nah und Fern, spreche ich Allen meinen tiefgefühltesten Dank aus.
München, den 3. Februar 1890.
Therese Sedlmayer, geb. Schröder,
im Namen der übrigen Verwandten.
Münchner Neueste Nachrichten No. 57. Dienstag, den 4. Februar 1890.