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Obelisk
Ferdinand
Freiherr v. Frays
Kgl. bayr. Kämmerer,
u. Generalkonsul
geb. 20. Mai 1877, gest. 20. Okt. 1923.
Sockel
Hier ruhen
Friedrich Freiherr v. Frays
kgl. b. Kämmerer u. Major a. D.
geb. 23. Nov. 1829, gest. 8. Dez. 1898.
Ida Freifrau v. Frays
geb. Krafft,
geb. 15. April 1835, gest. 21. Januar 1914.
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Frays, Christian August von; 15.4.1790 (Bad Kreuznach) – 24.10.1863 (München); Generalmajor und Hoftheaterintendant
Frays, Ferdinand Freiherr von; 20.5.1877 – 20.10.1923 (München); Königlich bayerischer Kämmerer und Generalkonsul
Frays, Friedrich Freiherr von; 23.11.1829 (München) – 8.12.1898 (München); Offiziers-Sohn / Königlich bayerischer Kämmerer und Major a. D.
Frays, Ida Freifrau von (vw) / Krafft (gb); 15.4.1835 – 21.1.1914 (München); Kämmerers- und Majors-Witwe
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* 15.4.1790 (Bad Kreuznach)
† 24.10.1863 (München)
Generalmajor und Hoftheaterintendant
München, 24. Okt. Diesen Morgen nach 3 Uhr ging der k. Kämmerer und pensionirte Generalmajor Frhr. v. Frays in einem Alter von 74 Jahren mit Tod ab. Derselbe war schon seit vielen Jahren leidend und nur vorübergehend in der Lage, seine Wohnung zu verlassen. Längere Zeit und in zwei verschiedenen Perioden bekleidete derselbe die Stelle eines k. Hoftheater-Intendanten. Sein Streben in dieser Stellung war zunächst auf pekuniäre Erfolge gerichtet, die artistische lag ihm unverkennbar weit weniger am Herzen. Gleichwohl könnte man Intendanzführungen nennen, welche dieses System noch weiter durchgeführt haben.
Augsburger Neueste Nachrichten Nr. 294. Montag, den 26. Oktober 1863.
Bayern und Deutschland.
Heute Nachmittags wurde die irdische Hülle des verstorbenen k. Kämmerers und pensionirten Generalmajors Frhrn. v. Frays, seinem Wunsch entsprechend, ohne alles militärische Gepränge zur Erde bestattet. Er war geboren zu Kreuznach am 15. April 1790, und hat sonach ein Alter von 73½ Jahren erreicht. Sein Vater war der letzte Bürgermeister von Kreuznach unter der kurpfälzischen Regierung bei Abtretung des Landes an Frankreich. Dessen jetzt verstorbener Sohn hatte vom Jahr 1805 an bis 1815 in französischen Diensten gestanden, und noch den Feldzug in Sachsen 1813 als Lieutenant mitgemacht. In die bayerische Armee war er 1815 als Hauptmann zweiter Classe eingetreten.
Amberger Tagblatt Nro. 247. Mittwoch, den 28. Oktober 1863.
Vermischtes.
München, 27. Okt. Gestern Nachmittags erfolgte die Beerdigung des pens. Generalmajors Frhrn. v. Frays und zwar, wie derselbe letztwillig verfügte, ohne militärische Solennität; dagegen bemerkte man in dem Leichenzuge, welchen herrschaftliche Flambeauträger und eine lange Reihe von Veteranen eröffneten, viele Generale, Stabs- und andere Offiziere, Personen aus allen Civilständen und zahlreiche Mitglieder des k. Hoftheaters. Hr. Pfarrer Leidel äußerte sich in der Grabrede über die manigfachen Verdienste des Verewigten.
Würzburger Anzeiger No. 298. Mittwoch, den 28. Oktober 1863.
Morgenpost am 29. Oktober.
München, 28. Oktober. Der Generalmajor und Hoftheater-Intendant Bar. Frays wurde ohne alles militärisches Gepränge beerdigt, so wie es sein Wille war. Das Theater-Personal ließ sich durch eine Deputation vertreten. Es war ein rein russisches System, einen Soldaten zum Bühnencensor zu machen; übrigens hat Frays die Intendantur betrieben »so gut er es verstanden hat.«
Neues bayerisches Volksblatt Nr. 298. Stadtamhof; Donnerstag, den 29. Oktober 1863.
Frays Christian August, von, Freiherr, 1790 (Bad Kreuznach) – 1863, Generalmajor und Hoftheaterintendant; von Beruf Offizier, wurde F. 1844 zum Nachfolger des Grafen von Yrsch als Intendant des Hoftheaters in München ernannt, wobei er sich das Recht auf jederzeitigen Rücktritt in die Armee vorbehielt; weshalb er für diesen Posten geeignet war, geht aus den Akten des Hoftheaters nicht hervor; ein großes Verdienst erwarb sich F. dadurch, daß er die bis dahin recht eigentümlich besorgte Leitung des Opernchors einem erprobten musikalischen Fachmann in der Person des später durch seine Männerchöre berühmt gewordenen Konrad Max Kunz übertrug; seitdem gehörte der Münchner Hoftheaterchor zu den vorzüglichsten ganz Deutschlands; unter seiner Intendanz (–1848) wirkten die besten Fachkräfte an der Münchner Hofoper wie M. Härtinger, J. Pellegrini, K. Hetzenecker von Mangstl, S. Diez, E. Sigl u. a.
© Dr. phil. Max Joseph Hufnagel: Berühmte Tote im Südlichen Friedhof zu München. Zeke Verlag; 4. Auflage. Würzburg, 1983.