Ω
K. B. HOFRAT
HEINRICH FRHR.
VON PECHMANN
DIREKTOR DER NEUEN
PINAKOTHEK. KUNST-
MALER 1826 – 1905
JOHANNA FRFR.
VON PECHMANN
GEB. D.’ ESTER 1838 – 1871
ANNA FREIFRAU
VON PECHMANN
GEB. LOTZE 1839 – 1895
Ω
Pechmann, Heinrich Freiherr von; 10.3.1826 (Würzburg) – 14.8.1905 (Oberstdorf); Galeriedirektor, Genremaler, Historienmaler und Portraitmaler
Pechmann, Johanna Freifrau von (vh) / Ester, de (gb); 1838 – 7.9.1871 (München); Konservators-Gattin
|||
* 10.3.1826 (Würzburg)
† 14.8.1905 (Oberstdorf)
Galeriedirektor, Genremaler, Historienmaler und Portraitmaler
Nur auf diesem Wege.
Todes-Anzeige.
Am 14. August verschied zu Oberstorf im Allgäu mein lieber Vater
Heinrich Frhr. von Pechmann
k. Hofrat, Galleriedirektor a. D.
im 80. Lebensjahre.
Karl Freiherr von Pechmann
k. Bezirksamtsdassessor a. D.
zugleich im Namen seiner in Tientsin (China) weilenden Schwester
Lilli verehel. Renouf.
München, 16. August 1905.
Die Beerdigung findet zu München im südlichen (alten) Friedhofe am Donnerstag, 17. August, Nachmittags 5 Uhr, der Trauergottesdienst Montag, 21. August, Vormitt. 9 Uhr in der altkatholischen Kirche in der Kaulbachstr. statt.
Münchner Neueste Nachrichten No. 380. Donnerstag, den 17. August 1905.
Kunstchronik.
Heinrich v. Pechmann †. Am Montag verschied zu Oberstdorf im hohen Alter von 80 Jahren der frühere Galeriedirektor Hofrat Heinrich Freiherr v. Pechmann. Er war am 10. März 1826 in Würzburg als der Sohn eines Bauinspsktors geboren und ward zweimal Witwer. Pechmann besuchte die Akademie unter Foltz, doch gehörte er von 1848 bis 1853 dem bayerischen Heere als Leutnant an. Nachdem er zu seiner künstlerischen Ausbildung in den 60er Jahren Frankreich und Italien bereist hatte, wurde er Konservator an der Zentral-Gemäldegalerie und Mitglied der Zentral-Gemäldegalerie-Kommission, später auch Direktor der Neuen Pinakothek. Später interessierte sich König Ludwig II. für ihn, der 6 Wandgemälde für die Kapelle in Staffelsee bei ihm in Auftrag gab. Auch für das alte Nationalmuseum malte er 4 Wandgemälde. Er besaß das Ritterkreuz 1. Klasse des St. Michaelsordens älterer Ordnung. Hohen Alters wegen trat der verdiente Mann in den nachgesuchten Ruhestand. In Linderhof sind von Pechmann mehrere hübsche Gobelins; sonst malte er hauptsächlich Genrebilder und Bildnisse. In der Pfarrkirche zu Kupferberg ist von ihm das Altarbild. Für das König-Ludwig-I.-Album spendete er »Heimfahrt von der Kindstaufe auf dem Chiemsee«, ein Bild, das ihm als Maler auch eine gewisse Volkstümlichkeit erwarb.
Die Beisetzung des hochverdienten Mannes erfolgt morgen Nachmittag auf dem hiesigen südlichen Friedhof.
Münchner Neueste Nachrichten No. 380.Donnerstag, den 17. August 1905.
Münchener Stadt-Anzeiger.
München, 18. August.
Hofrat Frhr. v. Pechmann †. Ein Mann, der um den künstlerischen Ruhm Münchens sich hochverdient gemacht hat, der langjährige Direktor der Neuen Pinakothek, Hofrat Frhr. Heinrich v. Pechmann, fand am Donnerstag im neuen Teile des südlichen Friedhofes seine letzte Ruhestätte. Trotz der unfreundlichen Witterung hatte sich eine große Zahl Trauergäste aus Münchens Künstlerwelt eingefunden und gab mit dem Sohn, Herrn Bezirksamtsassessor R. v. Pechmann, dem Sarge das letzte Geleite. Wir bemerkten unter den Trauergästen Herrn Oberregierungsrat v. Pracher in Vertretung des Kultusministeriums, ferner den Direktor der Zentral-Gemäldegalerie, Geheimrat Prof. v. Reber, Galeriedirektor Prof. v. Holmberg, den Konservator der Gemäldegalerie Schleißheim, Bever, die Professoren v. Hauberrisser, Karl Seiler, Albert Schmidt, F. v. Miller u. v. a., Deputationen der Münchener Künstlergenossenschaft und des Künstlerunterstützungsvereins, die Hofräte Krankenhausdirektor Dr. Brunner und Hanfstängl, Offiziere, Mitglieder des Armenballkomitees u. a. m. Der altkatholische Geistliche entwarf in seiner Gedächtnisrede ein Bild des Dahingeschiedenen, dessen Leben so reich an Arbeit und Erfolgen war. Namens der Galeriedirektion sprach am Grabe noch Geheimrat v. Reber, für die Künstlergenossenschaft Kunstmaler Groß, für der Künstler-Unterstützungsverein Professor Seiler unter Niederlegung von Kranzspenden.
Allgemeine Zeitung Nr. 377. München; Samstag, den 19. August 1905.