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40 – 12 – 7·8 (Hess)

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HEINRICH HESS
KUNSTMALER
1798 – 1863

Sockel

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Anton Heinrich Hess

* 20.8.1838 (München)
† 11.4.1909 (München)
Bildhauer

Lindauer Tagblatt für Stadt und Land (27.5.1871)

Verschiedenes.

München, 22. Mai. (Der Werder-Schild.) Bekanntlich hatte sich zu Anfang dieses Jahres in Hamburg ein Comité gebildet zur Beschaffung eines Ehrengeschenkes für General v. Werder; man einigte sich zur Form eines Schildes, welcher in Silber ausgeführt werden sollte. Eine deßhalb ausgeschriebene allgemeine Concurrenz ergab 33 Arbeiten, von den »als best erfundene Zeichnung« Gustav Kaupert zu Frankfurt a. M. den ersten, den zweiten Preis jedoch »als best erfundene technische Arbeit« Anton Heß in München erhielt. Ersterer, ein Schüler Henschels, ist seit 1867 am Städel'schen Institut. Anton Heß, ein Schüler des genialen Kasp. Zumbusch, ist seit Jahren in seinem selbständigen Atelier etablirt und gerade mit der Ausführung von drei großen, für den neuen Münchener Rathausbau bestimmten Sandstein-Statuetten beschäftigt, welche diesem vielversprechenden Unternehmen sicherlich zur Zierde gereichen werden.

Lindauer Tagblatt für Stadt und Land No. 123. Samstag, den 27. Mai 1871.

Biographisches Künstler-Lexikon der Gegenwart (1882)

Heß, Anton Heinrich, Bildhauer, geb. 20. Aug. 1838 zu München, Sohn des bekannten Historienmalers Heinr. v. ↔ H. (gest. 1863), bildete sich dort ausschließlich unter Zumbusch und machte 1866 bis 1868 Studienreisen in Italien. Seine Hauptwerke sind vier kolossale Balkonfiguren am neuen Rathaus daselbst (Bürgertugenden darstellend), eine Giebelgruppe und zwei Figuren am neuen Wilhelms-Gymnasium, zahlreiche Grabdenkmäler, darunter das Knorr-Monument auf dem Campo Santo des alten Friedhofs. Seine Porträtbüsten sind von treffender Charakteristik. Seit 1875 ist er Professor an der Kunstgewerbschule seiner Vaterstadt.

Biographisches Künstler-Lexikon der Gegenwart von Dr. Hermann Alex. Müller; Leipzig; Verlag des Bibliographischen Instituts 1882.

Münchner Neueste Nachrichten (29.9.1911)

Sammlung Professor A. Heß †
München

Das Wohnhaus des Bildhauers und k. Professors Anton Heß an der Luisenstraße, zwischen dem Lenbachschen Anwesen und der Kunstgewerbeschule, nahe bei den Propyläen, also an einer der schönsten Stellen der Stadt gelegen, bildet einen vielbewunderten und für das Münchner Kunstleben in den letzten Dezennien des 19. Jahrhunderts sehr charakteristischen Gegenstand. Die hervorragend schöne Baustelle, die äußere und innere Durchbildung des Hauses mit Atelier und Garten, und nicht zum wenigsten der kostbare Inhalt seiner Kunstsammlungen wirken in selten schönen Bildern zusammen.

Die Baustelle ist ein Teil des großen Eckgartens, den Meister Heinrich v. Heß, Professor Heß' Vater, im Jahre 1846 von König Ludwig I., der ihm stets besonders gewogen war, gekauft hatte. In dem idyllischen Hause, das damals mitten im Garten stand, wuchs der junge Anton unter den schönsten Eindrücken auf, fast in ländlicher Poesie! – denn in seiner Knabenzeit standen auch die Propyläen noch nicht. Nur stattliche Gartenanwesen, wie das von Piloty, Löhle, Knorr und vor allem das unmittelbar anstoßende von Moritz v. Schwind bildeten die Nachbarschaft. Längere Zeit nach dem Ableben des Vaters (Anno 1886) verkauften die Erben Heinrich v. Heß' den großen Eckplatz an der Luisenstraße an Franz v. Lenbach, während Anton Heß auf dem verbleibenden Teil sein eigenes Haus erbaute.

Professor Romeis war sein Architekt. Aber das ganze Wesen des Hauses war aufs eingehendste von ihm selbst ausgedacht und es ist gewissermaßen eine Art Portrait von ihm, bei dem sein ganzes Wesen, seine Stimmungen und seine Neigungen zum charakteristischen Ausdruck kamen.

Fast jeder Künstler war damals ein Freund und Verehrer – und so weit es ihm gestattet war – ein Sammler der alten Kunstschätze.

Anton Heß hatte schon seit Jünglingszeiten gesammelt, also schon in den 60er Jahren, wo man nur auserlesene Sachen für erwerbenswert hielt. Er sammelte nicht nur die ihm so nahestehende mittelalterliche Plastik, Geräte, Kleinkunst, Bücher usw., er sammelte auch ganz besonders für den Bau des Hauses, dessen Gestaltung ihn schon zehn Jahre vor Baubeginn beschäftigte. Er kaufte für sein künftiges Haus und baute für die erworbenen Gegenstände: so daß hier ein einheitlicher, fertiger Zug durch das Ganze geht, der selten gefunden wird.

Das Zusammengeflickte, das manchen Häusern dieser Sorte anhaftet, ist hier gänzlich vermieden: man wohnt wie in einem alten Herrensitz in Südtirol. Denn diese südtirolische Art durchzieht das Haus in seinem baulichen Wesen. Die vielen bayerischen und Münchner Objekte sind dabei immer so verwendet, daß eines das andere nicht stört. Die beweglichen Kunstschätze vollenden den Reiz einer sehr schönen künstlerischen Stimmung.

Es ist bedauerlich, wenn so ein ganz persönlich geschaffenes Werk nicht als solches uns in seiner Harmonie erhalten bleibt, aber es ist begreiflich: denn nur für ihn ist von ihm alles erdacht. Eine so persönliche Wohnung verliert mit dem Ablehen ihres Besitzers auch, die alles verbindende Seele und so sehen wir mit Schmerz die wundervollen Ensembles, die herrlichen Gegenstände auseinandergehen, die ein trefflicher Geist und feiner Kenner in einer für Sammler noch glücklichen Zeit erworben hatte. Die weiträumigen Ateliers von Professor Anton Heß im Erdgeschoß waren in unmittelbarem Zusammenhang mit seiner Wohnung. Die großen Räume des 1. Stockes, eine Flucht großer Ateliers, hatte 14 Jahre lang Franz v. Lenbach in Miete. In denselben ist von der Gedonschen Ausstattung jetzt noch manches erhalten. Dankbar begrüßen die Freunde Anton Heß', daß in dem Auktionskatalog der Firma Helbing die Erinnerung an die reizvollen Räume, an einen Teil der Kunstschätze und den vortrefflichen Mann festgehalten wurde.

Gabriel v. Seidl

Münchner Neueste Nachrichten No. 456. Freitag, den 29. September 1911.

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August Hess

* 14.2.1834 (München)
† 20.10.1893 (München)
Historienmaler

Morgenblatt zur Bayerischen Zeitung (8.2.1865)

Notizen.

Unser Lieben Frau Dom zu München hat eine neue Zierde durch einen neuen Altar (Herz-Jesu-Altar) gewonnen. Der plastische Theil ist von der bewährten Hand des Hrn. Petz, in nicht überladenem geschmackvoll gothischem Styl gehalten und von schönster Wirkung. Das Oelbild in der Mitte, Christus, freundseligen Antlitzes, die Arme der Welt liebevoll entgegenbreitend, als wolle er sprechen: »Kommet zu mir!« ist von Herrn August Heß. Auch dieses Bild ist einfach gehalten. Aber diese Einfachheit ist unverkennbar die Frucht einer besonders reichen Empfindung für das, was bei der Erscheinung des Erlösers, welcher das Symbol der Liebe und Opferwilligkeit auf der Brust trägt, wie bei allen übrigen neutestamentarischen Darstellungsmomenten beansprucht wird. Man kann daher dem Künstler zugestehen, daß sein Werk das traditionelle Gepräge wahrhaft christlicher Auffassung trage. Der edle Heinrich Heß, den wir leider verloren haben, wurde diesen hohen Anforderungen in seinen Schöpfungen überall gerecht. Uns will aus Manchem, wie auch aus dem oben genannten Bilde bedünken, daß zum Vortheile christlicher Kunst ein guter Theil der herzerfreuenden Beschaulichkeit des großen Meisters im Bereich der kirchlichen Malerei auf dessen Sohn August als schönes inneres Erbe übergegangen sei.

Morgenblatt zur Bayerischen Zeitung Nr. 39. München; Mittwoch, den 8. Februar 1865.

Westricher Zeitung (4.4.1856)

Deutschland.

(Wohlthätigkeit.) Von der Mildthätigkeit unserer geliebten Königin Marie können wir abermals einen schönen Zug mittheilen. I. Maj. besuchten nämlich am 27. März das unter allerhöchst ihrem Protectorate stehende Dr. Hauner'sche Kinderspital in München, und ließ von der Sie begleitenden Hofdame Hemden und Röckchen vertheilen. Die hohe Frau äußerte ihre Freude über das Gedeihen dieser schönen Anstalt und erinnerte daran, wie sie bei Gründung derselben vor 9 Jahren noch als Kronprinzessin mit der höchstseligen Königin Therese zugegen gewesen. Das dort befindliche hübsche Gemälde: »Laßt die Kleinen zu mir kommen«, ein Geschenk von Hrn. Kunstmaler August Heß, fand ebenfalls beifällige Anerkennung der Königin.

Westricher Zeitung Nr. 40. Eufel; Freitag, den 4. April 1856.

Bayerische Zeitung (4.11.1863)

Nichtamtliches

Deutscher Bund.

Bayern. München, 4. Nov. Se. Majestät König Ludwig geruhten vor einigen Tagen dem Atelier des Herrn August Heß, Sohnes des verstorbenen Directors Heinrich v. Heß, einen Besuch abzustatten, wobei Sich Höchstdieselben über verschiedene Leistungen und insbesonderheit darüber erfreut aussprachen, daß die Richtung des berühmten, von ihm in hohen Gnaden gehaltenen dahingegangenen Meisters von seinem Sohne mit so viel Talent angestrebt und verfolgt werde.

Bayerische Zeitung Nr. 304. München; Mittwoch, den 4. November 1863.

Der freie Landesbote (29.4.1875)

Aus der Ausstellung des Vereines für christliche Kunst.

In den letzten 8 Tagen war in den Räumen des Vereines für christliche Kunst nach einer kleinen Pause des Stillstandes wiederum reges Leben eingekehrt. Mit Beiseitelassung des minder Wichtigen theile ich in Nachstehendem ein paar kurze Notizen über die bemerkenswertheren neueren Kunstwerke, die dort ausgestellt waren, mit.

Im Gemäldefach war sehr Hervorragendes geboten worden. Zuerst hatte August Heß, welcher strebsam und nicht ohne Erfolg in die Fußstapfen seines berühmten Vaters Heinrich v. Heß tritt, drei größere Altarbilder, »Scenen aus dem Leben und Wirken des hl. Borromäus«, zur Ausstellung gebracht. Jetzt ist von demselben wackeren Künstler ein kleines Bildchen voll Innigkeit und herrlicher Wirkung auf's Gemüth zur Beschauung dort ausgehängt, »der Herr und Heiland mit dem allerheiligsten Herzen«. Jetzt, wo die alten bewährten Kräfte, Schraudolph und Hiltensperger, sich allgemach nach Ruhe sehnen, ist August Heß zur Seite einiger ebenfalls jüngerer Künstler wie Max und Frank Fürst, einer der bedeutendsten Vertreter der Historienmalerei auf dem kirchlichen Gebiete hier in München.

Der freie Landesbote Nro. 96. München; Donnerstag, den 29. April 1875.

Allgemeine Zeitung (22.10.1893)

Statt besonderer Anzeige.

TODES-ANZEIGE.

Nach Gottes unerforschlichem Rathschlusse ist gestern Nachmittag 4 Uhr unser heissgeliebter Gatte und Vater,

Herr August Hess,
Historienmaler,

nach langem, schwerem Leiden, versehen mit den heiligen Sterbsacramenten, im sechzigsten Lebensjahre sanft verschieden.

München, den 21. October 1893.

Isabella Hess, geb. Keller,
Marie Rampp, geb. Hess,
Julius Rampp, k. Bezirksamts-Assessor,
im Namen der Geschwister und übrigen Verweandten.

Die Beerdigung findet Montag, den 23. October, Nachmittags 3½ Uhr, im südlichen Friedhof, der Gottesdienst Dienstag, den 24. October, Vormittags 10 Uhr, in der neuen St. Anna-Pfarrkirche statt.

Allgemeine Zeitung Nr. 293. München; Sonntag, den 22. Oktober 1893.

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Heinrich Maria von Hess

* 19.4.1798 (Düsseldorf)
† 29.3.1863 (München)
Akademieprofessor, Direktor der königlichen Glasmalerei, Freskenmaler und Historienmaler

Kunstvereins-Bericht für 1863 (1864)

Nekrologe.

Heinrich von Heß,
Historienmaler, Direktor der vereinigten k. Sammlungen und Ritter des Verdienstordens der bayer. Krone,

geboren im Jahre 1798, war der zweite Sohn des Professors der Kupferstecherkunst an der Akademie zu Düsseldorf Ernst Christoph Heß. Von diesem seinem Vater, dem die großen Anlagen seines Sohnes nicht verborgen blieben, schon frühe im Zeichnen unterrichtet, trat er im Jahre 1813, nachdem sein Vater schon früher, in Folge der Abtretung des Großherzogthums Berg, nach München übergesiedelt war, in die dasige k. Akademie der bildenden Künste, um sich für das Fach der Historienmalerei auszubilden. Nachdem er hier mehrere Jahre mit großem Eifer den Studien obgelegen, trat er, da ihm die damals an dieser Anstalt herrschende Kunstanschauung nicht zusagte, aus derselben, um selbstständig seinen Weg weiter zu suchen. In wie ferne ihm dieß gelungen, zeigte eine heil. Familie, welche er im Jahre 1817 ausstellte. Die höchst eigenthümliche Auffassung dieses von den größten Künstlern und in der mannigfachsten Weise bearbeiteten Gegenstandes zog die allgemeine Aufmerksamkeit auf sich und namentlich jene Ihrer Majestät der damals regierenden Königin Karoline, welche das Gemälde nicht nur aquirirte, sondern den vielversprechenden jungen Künstler von da an in Ihren besonderen Schutz nahm.

Eine Reihe ausgezeichneter Bilder, sämmtlich der heil. Geschichte angehörig, folgten sich in dem Zeitraume von 1817 bis 1821. Man erwähnt hier nur einer Charitas, dann jenes reizenden kleinen Gemäldes, welches unter dem Namen »Christnacht« eine außerordentliche Verbreitung gefunden, dann einer heil. Cäcilia unter singenden Engeln, des heil. Lukas die Mutter Gottes malend und vor Allem einer lebensgroßen Grablegung Christi für die hiesige St. Kajetanskirche.

Im Jahre 1821 begab sich Heß zu seiner weiteren Ausbildung nach Rom, wo er im Studium der Werke einer großen Vorzeit bis zum Jahre 1826 weilte.

Ein ausgezeichnetes Bildniß des Bildhauers Thorwaldsen, gegenwärtig im Besitze Seiner Majestät des Königs Maximilian II., dann Apollo mit den Musen auf dem Parnasse, welches er im Auftrage Seiner Majestät des Königs Maximilian I. ausführte, gehören jener Periode an. Zum Professor der Geschichtsmalerei an der Akademie zu München ernannt, verließ Heß im Jahre 1826 Italien, um im Vaterlande die Früchte seiner römischen Studien zu verwerthen.

Nicht nur die Pflichten als Lehrer an der neu aufblühenden Kunstanstalt nahmen nun die Kräfte des noch jugendlichen Künstlers in Anspruch, sondern auch die höchst bedeutenden Aufträge, womit ihn das Vertrauen seines Monarchen beehrte.

Zunächst beschäftigten ihn mehrere große Cartons zu Fenstergemälden für den Regensburger-Dom, welche in der neuerrichteten und unter seine Leitung gestellten Glasmalereianstalt ausgeführt werden sollten. Die großartige Auffassung und das tiefe religiöse Gefühl, welche der Künstler in diesen Compositionen beurkundete, bewogen den König Ludwig ihm die Ausschmückung der eben im Bau begriffenen Allerheiligen-Hofkirche zu übertragen. Die erhabenen Malereien, welche der Künstler in diesem Prachttempel ausführte, beschäftigten ihn bis zum Jahre 1837.

Wenn die hehren Gestalten, welche hier auf uns hernieder blicken, der christlichen Symbolik angehören und mehr im Style der späteren byzantinischen Kunst ausgeführt sind, so tritt uns Heß in einem neuen Werke, nämlich in den Gemälden, womit er die neuerbaute Basilika des heil. Bonifazius schmückte, mit Darstellungen entgegen, welche im Geiste der großen Italiener des sechzehnten Jahrhunderts gedacht und ausgeführt sind. Die bedeutendsten Momente in der Geschichte des Apostels der Deutschen sind es, welche uns hier in einer Reihe der ausgezeichnetsten Kunstschöpfungen entgegen treten. Ein Abendmahl im Refektorium des zu dieser Kirche gehörigen Klosters schloß im Jahre 1846 dieses große Werk des Künstlers und die Reihe seiner Wandgemälde.

Nach so gewaltigen in eine verhältnißmäßig kurze Reihe von Jahren sich drängenden Anstrengungen war für den Künstler Ruhe ein dringendes Bedürfniß. Sein Monarch gewährte ihm dieselbe, indem er ihn seiner Stelle an der Akademie, deren Leitung nach dem Tode des Direktor Gärtner er interimistisch übernommen hatte, enthob und ihm die Direktorstelle an den vereinigten k. Sammlungen übertrug. Neben den Pflichten seiner neuen Stellung, war es die Oelmalerei, welcher sich der rastlose Künstler in der letzten Periode seines Lebens wieder zuwendete und in welcher Gattung er im Auftrage Seiner Majestät des Königs Ludwig verschiedene bedeutende Werke ausführte.

Ein Abendmahl in großen Dimensionen, gleichfalls für König Ludwig bestimmt, war sein letztes Werk, an dessen Vollendung ihn jedoch sein am 30. März 1863 erfolgter Tod verhinderte.

Neben den großen Eigenschaften des Künstlers war es tiefer religiöser Sinn, hohe Rechtschaffenheit und ein liebenswürdiger Charakter, welche dem Verewigten das Andenken seiner Freunde und Zeitgenossen sichern.

Bericht über den Bestand und das Wirken des Kunst-Vereins in München während des Jahres 1863. München, 1864.

Berühmte Tote im Südlichen Friedhof zu München (1983)

Hess Heinrich Maria, von, 1798 (Düsseldorf) – 1863, Historien- und Freskenmaler, Akademieprofessor und Direktor der königlichen Glasmalerei sowie der vereinigten Sammlungen; Sohn des kurpfälzischen Hofkupferstechers Karl von H., studierte er an der Kunstakademie in München, bereiste mit königlichem Stipendium 1821 Italien, wo er im Verkehr mit den Nazarenern vier Jahre verweilte, und erhielt 1826 durch P. von Cornelius eine Professur für Malerei in München; im Auftrag Ludwigs I. schuf H. Kartons für Glasgemälde im Regensburger Dom und Fresken für die Münchner Allerheiligen-Hofkirche, 1838 malte er das Refektorium des Benediktinerstifts St. Bonifaz in München aus; viele Ölgemälde, z. B. die Madonna in der Staatlichen Gemäldesammlung, behandeln religiöse Motive; seine Werke zeichnen sich durch meisterhafte Komposition und reiche, leuchtende Farbengebung aus; H. verdankt die Münchner Kunstakademie in bezug auf Maltechnik und Farbenstudium einen großen Teil ihres Weltrufs; als Leiter der königlichen Glasmalerei war H. wegweisend.

© Dr. phil. Max Joseph Hufnagel: Berühmte Tote im Südlichen Friedhof zu München. Zeke Verlag; 4. Auflage. Würzburg, 1983.



© Reiner Kaltenegger · Gräber des Alten Südfriedhofs München · 2007-2025


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