Ω
DR. PHIL.
KARL CHRISTIAN
KRAUSE
* 1781 EISENBERG
† 1832 MÜNCHEN
SCHRIFTSTELLER
Ω
Krause, Karl Christian, Dr. phil.; 6.5.1781 (Eisenberg/Sachsen-Altenburg) – 27.9.1832 (München); Philosoph und Schriftsteller
|||
* 6.5.1781 (Eisenberg/Sachsen-Altenburg)
† 27.9.1832 (München)
Philosoph und Schriftsteller
Dr. Carl Christian Friedrich Krause,
Philosoph zu München;
geb. d. 6. Mai 1781, gest. d. 27. Sept. 1832
(Nach: Beilage z.allg. Zeitung, 1883, N. 125–127; preuß. Staatszeitung, 1832, N. 316; allgem. Anzeiger, 1832, N. 313; Convers. Lex. v. Meusel.)
Zu Eisenberg im Altenburgischen geboren, wo sein Vater vierter Lehrer an der Stadtschule (später Pastor in Nobitz) war, erhielt Kr. seine erste Ausbildung auf dem Lyceum seines Geburtsortes, dann in der Klosterschule zu Donndorf (preuß. Regierungsbezirk Merseburg) und später auf dem Gymnasium zu Altenburg, studirte in Jena (1797–1800) unter Fichte und Schelling die Philosophie und las daselbst, nachdem er sich als Privatdocent habilitirt hatte, von 1802–1804 mit Beifall über Logik, reine Mathematik, Naturrecht, Naturphilosophie und sein System der Philosophie. Als im Jahre 1804 die Zahl der in Jena Studirenden sich plötzlich sehr verminderte, verließen viele Lehrer diese Hochschule. Getrieben von dem sehnlichen Verlangen, die Theorie der schönen Künste, die er im Geiste seines wissenschaftlichen Systems ausgearbeitet und vorgetragen hatte, durch eigenes Anschauen und Studium von Meisterwerken, vorzüglich in der Malerei, Bildhauerei und der Musik, tiefer zu begründen und reichhaltiger auszubilden, sowie die Geographie und Geschichte, vornehmlich für die Philosophie der Geschichte zu studiren, beschloß K., sich nach Dresden zu wenden, wo sich ihm zunächst für Studien dieser Art die reichsten Hilfsmittel boten. Ehe er sich jedoch dahin begab, besuchte er im J. 1804 noch Rudolstadt, dessen Fürst ihm den Zutritt zu seinen sehr ansehnlichen Kunstsammlungen gestattete. Vom J. 1805–1813 lebte er in Dresden, verfolgte daselbst seine Kunstzwecke und arbeitete unausgesetzt an seinem Systeme der Wissenschaft. Die dortigen Kunstschätze, die Aufführungen der Opern- und Kirchenmusik, sowie die königliche Bibliothek gewährten ihm, was er suchte und wünschte. Nachdem er im J. 1805 in Altenburg uum Freimaurer aufgenommen und von einer Dresdner Loge zum Redner erwählt worden war, ließ er in deren Auftrage eine Sammlung von freimaurerischen Vorträgen (Freiberg 1810, 3., A. Ebd. 1820.) drucken und schrieb später auch ein größeres Werk über die Idee, die Geschichte und die Gebräuche dieses Ordens unter dem Titel: »Die drei ältesten Kunsturkunden der Freimaurerbrüderschaft«, (Dresden u. Freiberg 1813; 2. A. ebd. 1820 u. 1821. 2 B.), in der Absicht, diese Gesellschaft zu ihrem wahren Zwecke zurückzuführen und sie zu veranlassen, das ihrer eigenen Idee und dem allgemeinen Rechte widerstreitende und dieselbe bei den Regierungen nothwendig verdächtig machende Geheimthun abzulegen. Ob nun gleich die Loge, deren Mitglied Kr. war, diese seine Schrift selbst den andern deutschen Logen angepriesen und in einem gedruckten Circularschreiben zur Subskription empfohlen hatte, so zog er sich dennoch durch dieselbe nicht nur die unversöhnliche Feindschaft der mysteriokryptischen Obern der Gesellschaft, sondern auch die aller Freimaurer zu, eine Feindschaft, welche ihn nachher überall hin verfolgt und alle seine Lebensverhältnisse gestört und verdorben hat.
Durch die Drangsale des Krieges aus seinem Asyle vertrieben, ging er gegen Ende des Jahres 1813 in der Hoffnung nach Berlin, daselbst bei der Universität eine Anstellung zu erhalten, und erlangte 1814 durch seine »Oratio de scientia humana et de via ad eam perveniendi« und durch eine von ihm gehaltene Probevorlesung die Erlaubniß, als Privatdocent an der Berliner Universität lehren zu dürfen. Da er aber dennoch, vornehmlich wegen der freimaurerischen Verfolgungen, die Professur, um welche er nach dem Wunsche vieler Lehrer der dasigen Hochschule nachgesucht hatte, nicht erhielt und ihm das Leben in Berlin zu theuer war, so kehrte er 1815, nach wieder hergestelltem Frieden, mit dem Vorsatze nach Dresden zuruck, dort nur seinen philosophischen und mathematischen Arbeiten zu leben. Zunächst gedachte er indessen sein vollständiges hochdeutsches Wörterbuch unter dem Titel: »Urwortthum der deutschen Volkssprache«, vollends auszuarbeiten und herauszugeben, wozu er als Mitstifter »der Berlinischen Gesellschaft für deutsche Sprache«, der er als Ordner vorgestanden, den Entschluß gefaßt hatte. Leider zerschlug sich aber auch dieses Unternehmen an dem ihm überall feindselig entqegenwirkenden Einfluße der Maurer, da die gehoffte königliche Unterstützung durch Letztere hintertrieben wurde. Auch die im J. 1816 herausgegebene öffentliche Ankündigung dieses Werkes hatte keinen günstigen Erfolg; denn obgleich viele Sprachforscher und Freunde der Spracherforschung die Vollendung desselben eifrig wünschten und darauf subskribirten, so kam doch die zur ruhigen Ausarbeitung und zum Selbstverlage erforderliche Geldsumme nicht zusammen.
Im J. 1817 machte er als Begleiter eines kunstliebenden Freundes eine Reise durch Deutschland, Italien und Frankreich und studirte auf derselben als philosophischer Aesthetiker die Meisterwerke der bildenden Künste. Die Vorarbeiten zu seinem großen Werke »Das System der Wissenschaft«, welches Philosophie und Mathesis, sowie die Philosophie der Geschichte gleichförmig umfassen sollte, waren im Jahre 1822 beendet. Mit dem Wunsche, dasselbe so bald als möglich herauszugeben, erwachte in ihm von neuem das Verlangen, sein wissenschaftliches System und überhaupt die Resultate seiner langjährigen wissenschaftlichen Forschungen als Universitätslehrer mitzutheilen. Allein auch diesmal scheinen seine maurerischen Ordensbrüder die Schritte, welche er that, um eine Professur an einer Universität zu erlangen, erfolglos gemacht zu haben. Kr. sah sich daher gezwungen, zum drittenmale den Weg des Habilitirens als Docent einzuschlagen, begab sich im Jahre 1823 nach Göttingen, disputirte 1824 über 14 Theses (von denen er in Oken's »Isis«, 1832, 10. Heft, eine mit Anmerkungen begleitete Übersetzung gab) und begann daselbst eine Reihe von Vorlesungen, die er bis ins Jahr 1830 fortsetzte. Seine mit unermüdlichem Fleiße gehaltenen akademischen Vorträge waren der Einleitung in die Philosophie, der Logik, dem Naturrechte, der Psychologie, der Aesthetik, der Philosophie der Geschichte, der Theorie der Musik und Acustik, sowie auch der Geschichte der Philosophie und der Darstellung und Würdigung der neuen deutschen philosophischen Systeme gewidmet. Aber auch in Göttingen wurde er von seinen unversöhnlichen Feinden mit den absurdesten Verleumdungen verfolgt. Alles nur Ersinnliche wendete man an, um ihm die Achtung und Gunst einflußreicher Personen zu entziehen und zunächst seine Zuhörer von ihm abwendig zu machen. Obgleich nun der Plan, ihm den Aufenthalt in Göttingen zu verleiden und ihn von dort zu verdrängen, an seinem Fleiße und seiner unermüdlichen Gewissenhaftigkeit als Lehrer scheiterte, so zehrte doch übermäßige Arbeit und entmuthigender Kummer an seiner Gesundheit, und es gelang ihm unter solchen Umständen nicht, die beabsichtigte Herausgabe seines Systems des Wissenschaft möglich zu machen.
Auf drei Universitären des deutschen Vaterlandes war K. nach ehrenvollen Probeleistungen in die philosophische Facultät aufgenommen worden; aber überall hin verfolgt, hatten ihn alle seine Anstrengungen und seine anerkannten Lehrergaben dennoch zu keinem ordentlichen Lehramte zu führen vermocht. Er selbst beklagte dies mit folgenden Worten: »Gewiß, es ist hart, bei einem langen, einzig dem Wahren, Guten und Schönen mit treuestem, angestrengtestem Fleiße gewidmeten Leben, mich an der Erreichung meines Lebenszweckes überall verhindert zu sehen durch den unverständigen, blinden Haß einer Gesellschaft, welcher ich meine Jugendkräfte mit dem besten Herzen gewidmet, und auf deren Liebe und Dankbarkeit ich, nach dem Urtheile der Sachkenner, mir gegründete Ansprüche durch meine Vorträge und durch meine Schriften erworben habe.« Richtig gewürdigt finden sich seine freimaurerische Arbeiten unter Anderem in der Encyklopädie der Freimaurerei von Lenning, im Conversationslexicon (n. F. 12. Bd. 1825) und in Moßdorf's »Mittheilungen an denkende Freimaurer«.
Unter den vorher erwähnten, für K. so ungünstigen Umständen faßte er bereits im Frühjahre 1829 den Entschluß, Göttingen zu verlassen und seinen Wohnort im südlichen Deutschland zu nehmen; er konnte aber, vornehmlich durch Krankheit gehindert, denselben nicht sogleich ausführen, zumal da ihm die dazu nöthigen Geldmittel mangelten, in deren Besitz ihn erst im J. 1831 eine Erbschaft versetzte. Als er sich im Frühjahre 1831 wohler fühlte, zog er nach München, lebte daselbst still und arbeitsam der Hoffnung, seine von einer heftigen Krankheit erschütterte Gesundheit wieder herzustellen und die beiden Hauptwerke seines Lebens, sein »System der Wissenschaft« und das »Urwortthum der deutschen Volkssprache«, zu vollenden und herauszugeben. Aber auch nach München drangen die Verläumdüngen seiner Feinde und verbitterten ihm noch sein letztes Lebensjahr; nur an der Gerechtigkeit des königlichen Ministeriums scheiterten ihre Pläne. K. konnte leider die volle, kräftige Gesundheit nicht wieder erlangen, die ihm als Jüngling und als Mann so viele Mühen und Anstrengungen zu ertragen erlaubt hatte; doch war er heiter, zufrieden und arbeitete noch am Tage seines Todes bis 8½ Uhr Abends. Eine Stunde später rief ihn ein Schlagfluß aus diesem Leben ab.
Das Leben des Hingeschiedenen war eben so sehr ein Muster thatkräftiger Tugend, Gerechtigkeit, Liebe und Schönheit, als sein Wissenschaftswerk ein Muster der Wahrheitforschung ist. Der Zweck seines Wirkens war das Wohl der gesammten Menschheit; Liebe zu seinen Mitmenschen, Freunden und Feinden, war der Quell all seines Thuns und Strebens. Sein Herz kannte keine Feindschaft. Dem Irrthume hielt er friedlich und ohne Spott die Wissenschaft und die Wahrheit entgegen; dem Hochmuthe begegnete er mit Bescheidenheit, der Falschheit mit Biederkeit, der Feindschaft mit Lieberbieten. Gegen alle Menschen bestrebte er sich, auch in den scheinbar geringfügigsten Dingen, gerecht und duldsam zu seyn. Wr schonte eines Jeden sittliche Freiheit in allen Lebensverhältnissen, und nie, auch nicht zum besten Zwecke, erlaubte er sich gegen irgend einen Menschen des Gewaltmittels der Ueberredung. Er war ein ruhiger, treuer, fleißiger Bürger, achtete die Gesetze und Obrigkeiten des Staates, dem er angehörte, und gehorchte denselben. Sein ganzes Leben suchte er tugendhaft und schön zu bilden; alle Kräfte seines Geistes und des Leibes übte er gleichmäßig und harmonisch. Seine liebste Arbeit war die Erforschung der Wissenschaft und der Wahrheit, welche letztere er, sobald er sie als solche erkannt hatte, nach bester Einsicht und nach besten Kräften mittheilte; ob sie Eingang fände und anerkannt würde, dafür stellte er die Sorge Gott anheim. Er achtete und ehrte die schöne Kunst und ihre Werke; in der Tonkunst, im Gesange und auf dem Klavire, war er selbst ein guter Künstler. Als Familienvater zeichneten ihn Treue in Liebe und Sorgfalt aus; bei allen Schwierigkeiten und Hemmnissen, die von seiner äußern Lage herrührten, verlor er nie eine echt menschliche Erziehung und Ausbildung seiner 12 Kinder aus dem Auge.
Im Umgange war K. ehrerbietig, bescheiden, liebreich und gefällig; seine liebenswürdige Heiterkeit nahm Jeden für ihn ein, der ihn persönlich kannte. Die Würde, Ruhe und Schönheit seines Benehmens ließen den tugendhaften, frommen Weisen nicht in ihm verkennen. Nie, auch in den schwierigsten Verhältnissen nicht, hat man gesehen, daß er seinen Gleichmuth und das Bewußtseyn seiner Menschenwürde verloren hätte.
Als Verkünder und Stifter des Menschheitbundes, dessen Idee er in seinen Schriften darlegte, ging sein ganzes Streben dahin, einen gesunden, unverletzbaren Keim zu legen zu einem höheren und schöneren Leben der Menschen und zu gründlicher Besserung aller menschlichen Verhältnisse. Daß seine menschenfreundlichen Absichten auch in dieser Hinsicht mißdeutet und der große Gedanke, der ihnen zu Grunde lag, verkannt wurden, gibt ein trauriges Zeugniß von dem kleinlichen, leidenschaftlichen Geiste, mit dem man oft in unseren Tagen des Menschen würdige und des Dankes werthe Bestrebungen beurtheilt. Kr.'s Ideen und Bemühungen erfuhren keine gründliche Beleuchtung oder Discussion, sondern gaben nur Veranlassung zu neuen Verleumdungen gegen den Verewigten, welchen man in Folge der Göttinger Unruhen und weil er zur Zeit derselben bedeutende Geldsendungen erhalten hatte, für einen Agenten des berüchtigten Pariser Comite Directeur ausgab. Wie grundlos dieses so leichtfertig und zuversichtlich verbreitetes Gerücht ist, beweisen die im »Allgemeinen Anzeiger« (1833, N. 42,64.) eingerückten desfalsigen Berichtigungen, welche aus München von der Witwe des Hingeschiedenen, Amalia Concordia Kr., geb. Fuchs, und von seinem Schwager J. F. Fuchs zu Eisenberg im Herzogtum Altenburg eingesendet sind. Gewiß hatte Kr. eben so wenig Antheil an den Göttinger Unruhen, als er das in Frage stehende Geld von den politischen Fanatikern Frankreichs erhielt; denn außer den Geldern, welche er 1831 aus dem Nachlasse seiner in demselben Jahre verstorbenen Schwiegermutter bezog, übersendete ihm eine Prinzessin, welche nicht genannt seyn wollte, nach und nach die Summe von 300 Thalern. Sie wünschte ihn der Universität zu erhalten und machte es ihm durch ihre Unterstützung möglich, noch eine Zeit lang abzuwarten, ob seine vieljährigen Verdienste nicht endlich doch über die schon mehrfach öffentlich gerügten Verläumdungen einiger einfußreichen dortigen Gelehrten den Sieg davon tragen würden.
Die noch nicht angeführten Werke des Verstorbenen sind: Diss. philos. mathematica de philosophiae et matheseos notione et earum intima conjuctione. Jenae 1802. – Grundriß der historischen Logik. Ebd. 1803. – Grundlage des Naturrechts. Leipz. u. Jena 1803. – Anleitung zu der Naturphilosophie. Ebd. 1804. – Grundlage d. Arithmetik. Jena 1804. – Faktoren u. Primzahlentafeln u. s. w. Ebd. 1804. – Vollständige Anleitung, allen Fingern beider Hände zum Klavier- und Pianofortespielen Stärke u. Gewandheit zu verschaffen. Dresden 1808. – System der Sittenlehre. Leipz. 1810. 1. Bd. – Eine Vorrede und berichtigende Anmerkungen zu C. F. A. Burkhardt's deutscher Uebersetzung der Geschichte der Freimaurerei u. s. w. Freiberg 1810. – Das Urbild der Menschheit. Dresden 1811. 2. A. Ebd. 1819. – Tageblatt des Menschenlebens. Ebd. 1. Viertelj. 1815. – Von d. Würde der deutschen Sprache u. s. w. Ebd. 1817. – Zweck und Inhalt d. Schrift über die drei ältesten Kunsturkunden der Freimaurerbrüderschaft. Freiberg 1819. – Darstellungen aus d. Gebiete der Musik u. s. w. Göttingen 1827. – Vorlesungen über d. System der Philosophie. Ebd. 1828. – Abriß des Systems der Philosophie. 1. Abth. Ebd. 1828. – Abriß des Systems d. Logik. Ebd. 1828. 2. A. – Abriß der Rechtsphilosophie. Ebd. 1828. – Vorlesungen über die Grundwahrheiten der Wissenschaft. Ebd. 1829. Sie wurden 1823 in Dresden gehalten.
Neuer Nekrolog der Deutschen. Ilmenau, 1834.
Krause Karl Christian Friedrich, Dr. phil., 1781 (Eisenberg/ Sachsen-Altenburg) 1832, Philosoph und Schriftsteller; er studierte in Jena, wo er sich 1802 als Privatdozent habilitierte, lebte in Rudolstadt, dann in Dresden; sein Versuch, in Berlin, wo er Vorlesungen hielt und die Berlinische Gesellschaft für deutsche Sprache stiftete, eine Anstellung zu finden, war erfolglos; ebenso blieb K. auch in Göttingen und München ohne Amt; er lebte nur ein Jahr in München; die Ansicht, daß die Menschheit auf Erden ein Teil eines höheren Geisterreiches sei, bildete den Grund seines Lehrsystems, das als die Aufgabe an die Menschheit stellte, sich zu einem organisch und harmonisch gestalteten Bund herauszubilden; wegen seiner Schriften wurde er von der Freimaurerbrüderschaft, deren Lehre er zwar förderte, ausgeschlossen.
Hauptwerke: Die drei ältesten Kunsturkunden der Freimaurerbrüderschaft, Urbild der Menschheit, Abriß des Systems der Philosophie, Vorlesungen über die Grundwahrheiten der Wissenschaft; in München, wo er nur ein Jahr lebte, wollte man ihm die Aufnahme verweigern, weil aus seinem unsteten Leben in Dresden, Göttingen und Berlin vermutet wurde, daß besondere Umstände den Wohnungswechsel veranlaßt hätten, »wie man dießfalls in Erfahrung brachte, daß die Compromittierung der Freymaurer seine Entfernung aus Berlin herbeygeführt haben soll«; er selbst verteidigt sich als unbescholtener, ruhiger Familienvater mit Frau und sieben Kindern nach München als einen Freihafen der Sicherheit und Ruhe für rein wissenschaftliche Bestrebungen aus Alters- und Gesundheitsgründen gekommen zu sein, er kündigte die Herausgabe eines Systems der Philosophie und eines Vollständigen Wörterbuchs der deutschen Sprache an; auch seinem Sohn Dr. Karl Erasmus K., Privatdozenten der Philosophie in Göttingen, wurde wiederholt (1831, 1832, 1836, 1839 und 1844) wegen politischer und religiöser Verdächtigungen der Aufenthalt in München untersagt, nur um die Werke seines Vaters herauszugeben, wurde ihm dieser endlich 1844 gebilligt.
© Dr. phil. Max Joseph Hufnagel: Berühmte Tote im Südlichen Friedhof zu München. Zeke Verlag; 4. Auflage. Würzburg, 1983.